268-21.Teil der Fantasyserie von Josh Fagora und KI Bing, Urheber Johannes Schütte, Delmenhorst.






Die Höhle der Dunkeltrolle lag tief unter dem Nykwald, dem zerklüfteten Grenzgebirge zwischen Unkar, dem Elbenreich, und Drakar, dem Land der Magier. Fackeln warfen zitternde Schatten auf Wände, die sich in bizarren Basaltsäulen reckten. Schmale Spalten führten in enge Nebenstollen, doch gleich daneben öffneten sich weite Säle, deren Decken von schwarzen Kristallschollen überzogen waren. In stillen Seitennischen hingen zierliche Silberhämmer und winzige Meißel – Werkzeuge der Lichtttrolle, die in hauchdünnen Goldadern filigrane Ornamente schnitten. Unter den Decken perlten Tropfen von Stalaktiten und hallten wie leises Glockenspiel in der staubigen Dunkelheit.
Neben den breiten Transportstollen gab es schmale, glänzend ausgehauene Nebenröhren. Dort hatten die Lichtttrolle ihre Werkstätten eingerichtet: kristallene Gläser mit gefangenen Glühwürmchen schwebten an hauchdünnen Silberketten, winzige Mondstahlmeißel lagen auf samtbezogenen Pulten, und zwischen den Tischen schwebte Goldstaub wie stillstehender Nebel. Jeder Atemzug vibrierte, um die filigranen Metallfäden nicht zu zerreißen.
Der Sitzungssaal des Bergwerks war das Herz des Labyrinths: eine ovale Halle, hoch wie eine Kathedrale, gestützt von Obsidianpfeilern, in deren Flanken uralte Trollrunen brannten. Der Boden bestand aus schwarzem Marmor, spiegelglatt, sodass jedes Flammenflackern sich darauf verdoppelte. In der Mitte stand ein gewaltiger Tisch aus rohem Granit, eingesäumt von sechs Kerzen, jede so dick wie ein Baumstamm. Ihr Rauch roch nach Fichte und kaltem Feuerstein.
Im Sitzungssaal des Bergwerks brannten sechs mannshohe Kerzen auf einem rohen Granittisch. Der graue Stein war von Jahrtausenden harter Arbeit gezeichnet, doch man hatte ihn mit einem Tischtuch aus Spinnenseide bedeckt.
Morghat, der massige König der Dunkeltrolle, saß am Kopfende. Sein Panzerrock bestand aus gehärteter Lavakohle, und Narben zogen sich über sein steinernes Gesicht. Vor ihm lag die Pergamentrolle mit rotem Wachssiegel.
Mixed, Königin der Lichtttrolle, saß zu seiner Linken; ihr leuchtender Körper strahlte smaragdgrün und warf tanzende Lichtreflexe an Kuppel und Pfeiler
. Neben ihr saß am Tisch Königin Yessa von den Elben. Sie hatte von Fagora den Auftrag erhalten mit Morghat zu verhandeln und wohnte unweit des Bergwerkes in der Elbenstadt Xamibor.
Die dunklen Schatten im dunklen Sitzungssaal zuckten, als Morghat, der Dunkeltrollkönig, seine tiefe Stimme erhob. Seine Worte hallten wie Donner durch die schwarzen Hallen .
„Wir brachten euch Edelmetalle und Gold, und ihr bringt uns Waren des täglichen Lebens. Auf diese Weise können wir gemeinsam die Klimakrise bekämpfen.“
Mixed, die Lichttrollin, nickte langsam, fast nachdenklich, als wolle sie einem inneren Gedanken zustimmen. Ihre schmalen, leuchtenden Finger glitten sacht über den Rand des alten Pergaments, als würde sie die magische Energie darin ertasten. Ihre Berührung war federleicht – kaum mehr als ein Hauch – doch sie hinterließ eine sanfte Leuchtspur auf dem vergilbten Material, als würde ihr eigenes Licht mit dem uralten Zauber in Resonanz treten. Die feinen Fasern des Pergaments kräuselten sich minimal unter ihrer Geste, und ein leiser Schimmer zog wie Nebel über die eingeritzten Runen hinweg.
„Und wir Lichtttrolle übernehmen die Feinarbeit. Das Schwert Viskur, das Hellseher Nosphre weihte, stammt von euren dunklen Schmieden.“
Yessas Lächeln war wie der erste Sonnenstrahl, der durch das Blätterdach eines alten Waldes bricht – sanft, geheimnisvoll und voller innerer Stärke. Ihre Lippen hoben sich kaum merklich, doch in ihren smaragdgrünen Augen funkelte ein Wissen, das Jahrhunderte überdauerte. Es war kein bloßes Zeichen der Höflichkeit – ihr Lächeln schien Geschichten zu erzählen, stumm und dennoch unüberhörbar.
„Fagora wird bald eintreffen, um alles zu würdigen. Sie hält sich noch im Tarkanwald auf, weil dort Vampire Menschen angreifen.
Nachdem alle Anwesenden das Siegel mit ihren Zeichen versehen hatten, trat ein zierlicher Diener – ebenfalls ein Lichtttroll – vor, nahm die Schriftrolle entgegen und verstaute sie behutsam in einer Schildpanzerschatulle. Morghat atmete erleichert auf und Yessa, sowie Mixed ,nickten zufrieden mit dem Kopf.
„Dann ist es vollbracht. Reiter auf Drachen werden die Waren bringen. Möge unsere Zusammenarbeit gedeihen. Wir werden uns alle Mühe geben und ich hoffe, dass es auch klappen wird. Fagora beschütze uns. “
In diesem Augenblick schmetterte ein schrilles Kreischen durch die Halle. Die Bronzetore sprangen aus den Angeln, und riesige Geschöpfe ,eine grausige Kreuzung aus Drachen und Vampiren ,stürmten herein. Ihre ledernen Schwingen rissen Fackeln aus den Halterungen, Funken stoben zwischen den Eisenbahnen der Loren.
Die Bestien bissen nach den Trollen, schleuderten sie gegen die Wände. Morghat presste die Schriftrolle an die Brust, während Salina, von hellem Zorn erfüllt, das Schwert zog. Mit einem gleißenden Bogen schlug sie zwei Drachenvampire nieder.
„Warum überfallt ihr uns? Wir haben doch nur einen Vertrag geschlossen!“, rief die Königin der Elben, die eigentlich Gewalt verabscheute. Nur die Magie war ihr Verbünderter.
Dunkeltrollkrieger warfen sich in die Schlacht, rangen die Angreifer zu Boden, fesselten Flügel mit Ketten aus Gesteinseisen. Doch der Boden erzitterte, als sich eine noch größere Gestalt durch das Portal zwängte.
Die Luft flackerte, als Rethor, der Gottvampir und Drachenvampir vom roten Mond Odima, den Raum betrat. Eine Schwere begleitete ihn – nicht nur die unheilige Aura uralter Macht, sondern auch das Wispern zahlloser Seelen, die sich in den Schatten seines Mantels verloren hatten.
Sein Körper war in schuppige, dunkelblutrote Rüstung gehüllt, die im matten Licht des Raumes sachte pulsierte – als atme sie. Zwei Hörner, drachenhaft geschwungen, ragten aus seiner Stirn, und seine Augen – zwei lodernde Sphären aus silbernem Feuer – durchbohrten selbst das dichteste Dunkel.
Hinter ihm zogen sich Schleier aus schwarzem Nebel durch den Raum, der Geruch von verbranntem Odem und kaltem Blut lag in der Luft. Jeder seiner Schritte ließ die Wände leise erbeben, als trügen sie die Erinnerung an eine Zeit, als Götter noch Kriege führten.
Er öffnete den Mund, und seine Stimme klang wie das Echo eines uralten Sturms: rau, majestätisch, mit der Kraft, selbst Himmelsherrscher erzittern zu lassen…
Er maß drei Trolllängen und strahlte eine bedrohliche Kraft aus. Seine Schuppen schimmerten smaragdgrün und wirkten, als seien sie in schwarzem Öl getränkt. Breit gespannte Flügel endeten in Klingen aus verknöchertem Horn, die bei jeder Bewegung Funken über den Stein schlugen. Ein dornenbesetzter Schwanz peitschte hinter ihm her, tiefgrüne Giftspuren tropften von den Spitzen. In seinem Schädel saßen rubinrote Augen, kalt wie gefrorene Glut.
Morghat, der Dunkeltrollkönig, ließ ein kehliges Knurren hören, als er einen Schritt zurückwich. Seine massigen Füße schoben sich über den rissigen Steinboden der Sitzungshalle, deren flackernde Fackeln geisterhafte Schatten an die feuchten Wände warfen.
„Was passiert hier? Wir sind friedliche Trolle!“
Rethor holte tief Luft, und als er sprach, bebten die Mauern, lose Steine rieselten von den Deckenpfeilern.
„Ich bin Rethor, Bruder vom toten Sethur. Von nun an beanspruche ich dieses Bergwerk und alle Drachen. Der rote Nebel wird mir dienen, und ebenso die Drachen. Wer nicht gehorcht, wird getötet. Wo ist eure Herrscherin Fagora? Meine Diener werden sie doch finden. Sie hat meinen Bruder getötet, dem Gottvampir.“
Mit einem einzigen Ruck riss Rethor aus der Schatulle die Pergamentrolle an sich. Das Wachssiegel krachte, fiel in roten Splittern auf den Boden und zischte im Säureregen. Ein dumpfes, unheilvolles Grollen lief durch die Pfeiler, als hätte die Höhle selbst den Verrat gespürt. Die Drachenvampire hielten inne, Flammenreflexe loderten auf smaragdgrünen Schuppen.
Rethor richtete sich zu ganzer Größe auf, entfaltete die Schwingen, sodass ihr Schatten den gesamten Sitzungssaal verdunkelte.




Das Siegel war gebrochen. Dieses Bergwerk gehörte nun Rethor. Jeder, der nicht gehorchte, sterbe.
Ende.