278-38 Teil der Fantasyserie von Josh Fagora, KI Bing und Johannes Schütte
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Die Morgenluft über dem Arthrasee war kühl und klar, kaum ein Vogelgesang durchbrach die Stille. Ein zarter Nebelschleier glitt über das Wasser und ließ das Ufer wie ein Gemälde wirken. Fagora und Salina standen mit gesenkten Blicken am Rand, ihre Umhänge flatterten im leichten Wind. In diesem Augenblick erschütterte ein gewaltiger Flügelschlag die Luft.
Mit einem tiefen Brüllen landete Udia auf einem zerklüfteten Felsen. Der Stein zitterte, als seine Kralle ihn packte. Seine Flügel spannten sich weit auf, jedes einzelne Flügelfellent fasste das Licht der aufgehenden Sonne in irisierenden Tönen. Aus seinen Nüstern stieg noch ein schwacher Hauch roten Nebels, ein letzter Nachhall seiner Versammlung mit den anderen Drachen. Udias Schuppen funkelten in smaragdgrünen und goldenen Musterungen, sein mächtiger Hals ächzte, als er einmal tief Luft holte und die Flanken hob.
Fagora atmete hörbar; ihr Herz klopfte schneller, als sie bemerkte, wie viel Udia erlitten hatte – und zugleich erreicht. Salinas Fingernägel drückten sich in den rauen Hals des Drachen, ihre Augen verengten sich in Konzentration.
„Udia ist zurück,“ flüsterte Fagora. Ihre Stimme zitterte kaum merklich vor Ergriffenheit. „Er schickte mir folgende Bilder in meinem Gedächnis. Die anderen Drachen hüllten die Lande in roten Nebel um mehr Vampire zu zeugen. Doch er hat sie bezwungen – er hat ihr Feuer in sanfte Glut verwandelt. Udia hat mit ihnen Kontakt aufgenommen und verhindert, das sie den roten Nebel weitertragen.“
Salinas Wangen glühten, als sie Fagora ansah. Ihre Lippen waren blass, obwohl ihr Blutdurst in sanften Wellen pochte. Sie zwang sich, ruhig zu atmen, spürte die Zähne gegeneinander pressen. Noch früher hätte sie Fagora angegriffen, weil sie ein Vampir war. Aber nun hatten sich die Völker des Planeten Perna geeeinigt.
„Und das Gleichgewicht?“ fragte Salina leise. Ihre Stimme klang wie ein ferner Sturm. "Es muss wieder hergestellt werden und nur du kannst es erreichen, mit unserer Hilfe, aber nur du kannst diese Aufgabe erfüllen."
Fagora neigte den Kopf leicht zur Seite, während der silberne Mond über dem See funkelte. Ihre Augen glänzten feucht, und winzige Goldpunkte tanzten in ihrem Blick – ein zartes Echo der schimmernden Drachenhaut hinter i
„Es ist wiederhergestellt. Aber es liegt an uns, dass es Bestand hat. Völker und Drachen dürfen nicht gegeneinander stehen. Der Hüterrat Pernas wird wachen und vermitteln. Ich werde ihn bald wieder einberufen, wenn ich meine Aufgabe erfüllt habe das Bergwerk Dornfels und diesen Planeten zu befreien.Zu befreien von Gottvampir Rethor. “
Ein tiefes Grollen entfuhr Udias Brust, als ob er zustimmte. Er legte den Kopf schief, musterte die Königin und ihre Begleiterin mit uralter Intelligenz. Die feine Membran seines Flügels zitterte im Morgenlicht.
Salina trat näher, legte ihre Hand neben Fagoras auf Udias Schuppen. Ein feines Kribbeln lief ihr den Arm hinauf, als der Drache die Wärme seiner Haut teilte. Doch ihr Blick war schon Richtung Osten gerichtet, zum Nykwald und dem Bergwerk Dornfels.
„Wir sollten nicht länger warten,“ sagte Salina und ihre Stimme wurde kälter. „Die Geiseln brauchen uns. Rethor und Nytral müssen sterben. Oder schlägt dein kluges Herz einen anderen Pfad vor?“, wollte Salina wissen.
Fagora schloss kurz die Augen, das Echo längst gehörter Warnungen in ihrem Inneren. Sie sah in Gedanken die finstere Halle, in der Rethor stand – sein mächtiges Kriegsross, die Rüstung so schwarz wie Pech, die Augen voller Gier nach Perna. Dahinter Nytral, hochgewachsen, bleich und dürr, wie ein Schatten von Blutlust, eingehüllt in gewundene Gewänder, aus deren Kanten ein fahles Licht zuckerte. Um sie herum schrien die gefangenen Arbeiter, Hände gefesselt, Angesichter von Staub und Hoffnungslosigkeit gezeichnet.
Fagora atmete aus, ihre Stimme war fest, obwohl ihr Herz rollte wie Brandung.
„Ich werde mit ihnen sprechen – so gut es geht. Aber Rethor hat sein Herz an Perna verloren. Und vielleicht jagt er mich ebenfalls. Das Schwert Viskur soll ihn töten können, wie Nosphre prophezeite, doch die Schriftrolle darüber ruhte noch im Drachentempel von Drakar.“
Salina nickte knapp, so, als habe sie alle Zweifel bereits beiseite geschoben. Udia stieß ein müdes Fauchen aus und legte seinen gewaltigen Kopf an Fagoras Schulter. Wärme durchströmte sie, so als wolle der Drache sie beide für die kommende Prüfung stählen.
Die beiden Frauen bestiegen Udias Rücken. Die Riemen seines Sattels schnitten leicht in seine Schuppen, das Leder knarrte. Als er sich erhob, erschütterte sein Gebrüll die Bäume. Der Wind peitschte um sie herum, durch ihre Haare, durch ihre Kleider, durch ihre Entschlossenheit. Unter ihnen glitt das smaragdgrüne Wasser des Arthrasees vorbei, dann wichen Berge, Wälder und grüne Ebenen. Vogelschwärme stoben auseinander, als Udia emporstieg, und kühle Höhenluft strich über ihr Gesicht.
Nach einer langen Reise erschien vor ihnen eine helle Lichtung im Nykwald, eingerahmt von uralten Eichen und Fichten. Ein sanftes Flirren lag in der Luft, höfliche Melodien der Elben und das dumpfe Stampfen der Lichttrolle mischten sich. Udia landete behutsam, Staub stob auf und legte sich wie ein Schleier über das Gras.
An der Lichtung versammelte sich eine Armee: Elben in geschwungenen Helmen, die Klingen surrten leise; Lichttrolle mit bronzenen Hämmern, die Schultern unter schweren Rüstungen gerundet; Magier in wallenden Gewändern hielten Stäbe ansichtig.
Saradona und Isanda traten vor, die Symbole der Migad in die Stirn geritzt, ihre Augen fest auf Fagora gerichtet. Gwenreit, sein silberner Rittermantel mit blutrotem Innenfutter, schritt ebenfalls vor, sein Gesicht von zahllosen Kämpfen im Namen der Königin Fagora gezeichnet.
Fagora stieg ab, ihre Stiefel sanken in weichen Moosboden. Mit einer eleganten Verbeugung begrüßte sie zuerst Gwenreit. Dann umarmte sie ihn fest, spürte die rekationsvolle Kraft in seinen Armen.
„Es ist mir eine Freude, dich zu sehen, Gwenreit, Anführer unserer und dieser Armee,“ sagte sie mit warmem Lächeln, doch in ihrer Brust pochte ein Trommelschlag der Unruhe wegen der bevorstehenden Verhandlungen mit Rethor.
Fagora trat näher, das fahle Sonnenlicht spiegelte sich in ihren blauen Augen. Ihr Umhang des Wanderkleides wehte leise über den moosbewachsenen Boden, als sie die Stimme senkte und direkt in Saradonas Blick stach.
„Und euch, Schwestern der Migad berichtet mir darüber was vorgefallen ist. !“
Saradona neigte das Haupt, ihre Stimme war sanft und doch hart wie geschliffener Stein.
„Wir sehen Arbeiter, die Erz abbauen. Kleine Drachen transportieren es in die Tiefe. Rethor und Nytral sind nicht zu erblicken. Nur Banditen bewachen das Werk mit unerbittlicher Härte, die gerächt werden wird.“
Fagora spähte in die Dämmerung des Stolleneingangs. Ein leises Tropfen hallte aus der Dunkelheit, als offener Schlund eines Weltenmauls. Ihr Herz zog sich zusammen.
Mit klarer Stimme hob sie die rechte Hand, als wollte sie einen unsichtbaren Vorhang teilen. Den Vorhang zur Freiheit des Planeten.
„Ich werde in die Schatten des Bergwerkes hinabsteigen und mit dem Anführer sprechen. Bereitet euch vor: Scheitere ich, so werdet ihr kämpfen. Das ist ein Befehl von mir. “
Ein geflüstertes Raunen ging durch die Reihen. Udia spannte die Flügel, als wolle er jeden Moment aufspringen. Fagora richtete sich auf, fühlte das Gewicht von Krone und Verantwortung – doch auch das brennende Verlangen, ihre Mission zu erfüllen.




Und so standen sie da: Königin und Vampirin, Drache und Armee. Augen blickten in die Finsternis des Bergwerkes, wo das Schicksal wartete.
Ende