Messalina in den Armen eines Gladiators (Bild: Wikimedia Commons)
Die römische Kaiserin Messalina war als Nymphomanin verschrien.
Die sexuell promiskuitive Kaiserin hatte wohl eine ganze Reihe von Liebhabern - aber ausschweifendes Liebesleben war auch der Auslöser für ihren Untergang.
Eine der pikanten Geschichten über Messalina beschreibt, dass sie als Prostituierte in einem Bordell arbeitete und einen Wettbewerb veranstaltete, wer die größte sexuelle Ausdauer hatte.
Aber wer war diese Frau eigentlich?
Gemälde der Messalina von Hans Makart (Bild: Wikimedia Commons)
Valeria Messalina (20-48 n.Chr.) war eine römische Adelige.
Und sie war eine Urgroßnichte des ersten römischen Kaisers Augustus.
Messalina war offensichtlich überaus schön und wirkte auf die meisten römischen Männer unwiderstehlich.
Im Jahr 38 heiratete sie Claudius (10 v. Chr. - 54 n. Chr.); damals war sie gerade 18 Jahre alt. Und er war bereits 48.
Die Römer störten sich nicht im entferntesten an der Tatsache, dass sie Cousins ersten Grades waren.
Messalina gebar eine Tochter, Claudia Octavia und einen Sohn, Britannicus.
Im Jahr 41 n. Chr., als Kaiser Caligula von Soldaten ermordet worden war, wählte die Prätorianergarde Messalinas Ehemann Claudius zum neuen Kaiser.
Messalina nutzte ihren Einfluss auf Claudius zu ihrem eigenen Vorteil.
Mit falschen Anschuldigungen räumte sie politische Gegner aus dem Weg.
Und so häufte sie immer mehr persönliche Reichtümer an.
Im Jahr 48 n. Chr. heiratete sie dann ihren Geliebten, den Senator Gaius Silius.
Und das wurde dann auch dem sonst eher fügsamen und langmütigen Claudius zu viel.
Seine Berater veranlassten Messalinas Tod durch Selbstmord.
Nach dem Tod von Claudius im Jahr 54 n.Chr. wurde Nero zum neuen Kaiser Roms.
Er heiratete Messalinas Tochter Claudia Octavia, ließ sie aber ein paar Jahre später ermorden.
Später ließ er auch noch Britannicus, Messalinas einzigen Sohn, vergiften.
Damit waren Messalina und ihre Kinder von der römischen politischen Bühne ausradiert worden.
War sie wirklich nymphoman?
Die Orgien der Messalina von Federico Faruffini (Bild: Wikimedia Commons)
Ausnahmslos alle römischen Schriftsteller, die über Messalina berichteten, beschrieben sie als unersättliche Nymphomanin.
Mit Sicherheit war sie eine der attraktivsten und schönsten Frauen ihrer Zeit.
Aber Messalina war eine junge Frau, die mit einem alten Ehemann verheiratet war und vielleicht war Claudius damals schon gar nicht mehr an Liebesbeziehungen interessiert.
Schließlich hatte er ein riesiges Imperium zu regieren.
Gerüchten nach hatte Messalina über 150 Liebhaber pro Nacht hatte.
Sie liebte es, sich nachts heimlich aus dem kaiserlichen Palast zu schleichen - während Claudius schlief.
Und dann huschte sie in das Bordell, in dem sie als Prostituierte arbeitete.
Im Morgengrauen - nach einer langen Nacht voller Sex mit mehreren Männern - kehrte sie still und leise zu ihrem Mann zurück.
Claudius wusste entweder nichts von ihren Affären oder er ignorierte ihr promiskuitives Verhalten.
Wie man das auch sehen mag - im Grunde war er ein Depp.
Jedenfalls für alle Männer in Rom.
Der Legende nach trat Messalina eines Tages (oder Nachts) in einen Wettbewerb mit der besten römischen Prostituierten, Scylla.
Messalina und Scylla wetteten, wer in vierundzwanzig Stunden mehr Männer befriedigen konnte.
Messalina siegte mit fünfundzwanzig zu vierundzwanzig.
Sie hatte wohl definitiv Kondition…
Diese Geschichte zementierte Messalina als eine der berühmtesten Nymphomaninnen der Geschichte.
Sie heiratete ihren Liebhaber, als ihr Mann nicht in der Stadt war
Tod der Messalina von Georges Rochegrosse
Bild: Wikimedia Commons
Im Jahr 48 verließ Claudius Rom in Richtung Ostia, um den Bau des neuen Hafens zu beaufsichtigen. Während Claudius nicht in der Stadt war, heiratete Messalina ihren Geliebten, den Senator Gaius Silius.
Sie zwei veranstalteten eine riesige und sündhaft teure Hochzeitsparty. Aber Messalinas Feinde nutzten diese Gelegenheit natürlich und benachrichtigten umgehend Claudius.
Messalina erkannte sofort, dass sie einen Riesenfehler gemacht hatte und flehte Claudius an, ihr Leben zu verschonen. Der war wie üblich dazu geneigt, seiner Frau alles zu vergeben. Doch seine Berater befahlen Messalina, Selbstmord zu begehen.
Als Claudius später die Nachricht von Messalinas Tod erhielt, reagierte er ausgesprochen gleichgültig. Er zeigte keinerlei Reue, Traurigkeit oder Erleichterung. Stattdessen bat er um einen weiteren Becher Wein.
Der römische Senat erließ ein Edikt, um alle Beweise für Messalinas Leben auszulöschen.
Statue der Messalina von Eugène Cyrille Brunet (Bild: Wikimedia Commons)
Aber wir müssen in Hinblick auf die Glaubwürdigkeit antiker Geschichten überaus vorsichtig sein.
Oft lebten die Autoren Jahrhunderte nachdem die Ereignisse stattgefunden hatten, die sie aufzeichneten. Darüber hinaus waren einige Berichte auch Teil einer Verleumdungstaktik, mit der der Ruf eines Menschen geschädigt werden sollte.
Selbst wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was römische Schriftsteller über Messalina berichtet haben, kann man durchaus zugeben, dass sie ein… reges Liebesleben hatte.
Im Laufe der Geschichte wurde Messalina zur Inspiration für viele Kunstwerke.
Und nach und nach wurde sie zum Synonym der absoluten Nymphomanin.
Bis in unsere Zeit hinein.
Quellen:
Valeria Messalina – Wikipedia
Valeria Messalina
The Roman Nymphomaniac Empress | History of Yesterday (medium.com)
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