Publikum, Till Rahn und Jan Szembek GbR steht im schwer auffindbaren Impressum. Ich bin nicht sicher, ob das im Rahmen der Auffindbarkeit so durchgeht. Ich meine mich zu erinnern, dass das Impressum entweder über Kopf oder Fußzeile der Seite mit maximal 2 Klicks erreichbar sein muss. Das Bundesministerium für Wirtschaft fördert das Projekt im Rahmen eines Förderprogramms für innovative Geschäftsmodelle, berichtet ARD Investigativ.

Jan Szembek meint "Publikum ist eine offene Publikationsplattform, auf der Schreibende ihre Texte/Artikel veröffentlichen, damit Reichweite bekommen und ihre Inhalte monetarisieren können. Gleichzeitig deckt Publikum die Nachfrage-Seite ab, indem die Leserinnen und Leser aktuelle Nachrichten und Meinungen finden und mittelfristig durch soziale Funktionen, wie Following und Likes, personalisiert die Inhalte präsentiert bekommen, die am relevantesten für sie sind."

Das Angebot ist breit aufgestellt, ein interessantes Konzept wie ich finde. Ich kenne es so ähnlich schon von Silvia Jelincic´s fischundfleisch.com. Allerdings ist bei Publikum der Editor besser.

Publikum ist eine Plattform für Schreibende und ihre Leserschaft formuliert Publikum als seine Vision. "Wir bieten Schreibenden die Tools, um mit ihren Texten Reichweite zu bekommen und auch für ihre Arbeit vergütet zu werden." ist der Anspruch.

Nun ja, Schreibende zeigt mir, dass man versucht Genderdeutsch zu umschiffen, indem man möglichst neutral formuliert. Das Vergütungs-Tool besteht wohl in einer Einbindung von Paypal, um einmalig oder regelmäßig den jeweiligen Autor zu unterstützen. Wie es um die Reichweite bestellt ist, ist noch offen. Wenn Norbi nicht über Publikum gestolpert wäre, weil sich die Fakten(er)finder von ARD Investigativ daran abarbeiteten, wüsste ich heute noch nicht, dass es diese Plattform gibt. Aber ich werde mich mal anmelden, obwohl ich auch zur Datenschutzerklärung keinen Link finde. Aah, der kommt dann in "Nutzungsbedingungen" nach der Anmeldung.

Der Nachrichten-Feed der dts Nachrichtenagentur aus Halle ist recht magere Kost aber selbstverständlich ist auch die kostenlose Probenutzung ein Argument. Natürlich vermittelt er den Eindruck großer Aktivität auf der Plattform. Dem ist aber nicht so, ungefähr drei oder vier Autoren-Beiträge scheinen pro Tag zu erscheinen. Vorgestern arbeitete sich Thomas Dapper an Uwe Junge´s Schwuchtelbinden Tweet ab. Und Luca Barakat findet ein Blutspendeverbot für homosexuelle Männer sei Diskriminierung. Aber zurück zu dts. Ungefähr jede halbe Stunde kippt dts seinen Content in Publikum ab. Dadurch leidet die Sichtbarkeit der normalen Beiträge. So erfahre ich, dass Olaf Scholz allen eine weitreichende Rentengarantie gibt, falls er Kanzler wird. Die Union verspricht wohl einen staatlichen Rentensparplan für Kinder, weiß dts zu berichten.

Schön wie die GroKo Parteien pünktlich vor der Wahl ihr Herz für Kinder und die Rente entdecken, komisch ist dann aber regelmäßig, dass das Problem Altersarmut und Kinderarmut in vielen Legislaturperioden regelmäßig nicht angegangen wird.

Die Befürchtungen der "Investigatoren" von Tagesschau hinsichtlich redaktioneller Prüfung der Beiträge kann ich nicht teilen, unterschiedliche Meinungen z.B. zu Covid-19 und der Impfung existieren, sie finden nur im ÖRR nicht statt. Was hätte dagegen gesprochen Prof. Baghdi und Drosten bei Lanz oder Illner aufeinandertreffen zu lassen?

Debatten sollten im Rahmen der Meinungsfreiheit ausgehalten und geführt werden. Welche Redaktion ohne medizinische Fachkenntnisse wäre überhaupt in der Lage zu beurteilen, was sich letztendlich als richtig erweisen wird. Wenn ich auf Januar und Februar 2020 verweisen darf, wo die Tagesschau noch fröhlich publizierte, dass Covid-19 so harmlos wie eine Grippe sei...

Dass es mit geringem Mitteleinsatz geht, zeigt zum Beispiel die österreichische Plattform fischundfleisch.com. Nein, nicht jeder Beitrag ist gut. Es gibt viel Schrott. Aber man nimmt auf derartigen Plattformen, genau wie bei Twitter oder facebook auch nicht alles für bare Münze. In der Regel sind Leser durchaus in der Lage Unfug zu erkennen.

So, das wird nun mein erster Beitrag der parallel auf Publikum.net und invalidenturm.eu erscheint. Er wird bestimmt noch etwas ergänzt werden. Ich teste...

Teil 2

Coverbild via Pixabay - CC0

Dir gefällt, was Gerald Fontaine schreibt?

Dann unterstütze Gerald Fontaine jetzt direkt: