Bis zum Erscheinen des obigen Artikels in der "Wiener klinische Wochenschrift" war dem Autor der Wert dieses Journals als wissenschaftlich bedeutungsvolles Publikationsorgan noch nicht begegnet. Und so blieb es.
Diese Veröffentlichung reiht sich ein in die schier unendliche Schlange von Publikationen, welche versuchen, den guten Ruf, den die Homöopathie in großen Teilen der Bevölkerung genießt, zu schädigen und das Narrativ von der gefährlichen Homöopathie aufrecht zu erhalten.
Für das Narrativ der die Gesundheit gefährdenden Homöopathie gibt es allerdings keine einzige wissenschaftliche Publikation, die dieses stützt und der gute Ruf, den die Homöopathie seit über 200 Jahren trotz vieler Anfeindungen genießt, bleibt offensichtlich ungebrochen.
Wie kommt?
"Heilen verboten" überschreibt es Hans-Jürgen Mülln sehr klar analysierend in einem Artikel bei Rubikon. Dieses "Nein" zu homöopathischer Therapie (wie auch zu allen Heilverfahren, die dem derzeitigen Wissenschaftsverständnis schwer zugänglich sind) scheint nach Wahrnehmung des Autors allerdings im Wesentlichen von einer kleinen aber lautstarken Fraktion von technokratischen Skeptizisten zu kommen, welche die Deutungshoheit über "die Wissenschaft" beanspruchen und an die fanatische Züge von Hexenjägern erinnert. Die "allopathische Pharma-Lobby" dürfte dagegen eher als Profiteur agieren.
Die Realität im Praxisalltag erklärt die Beliebtheit
Die Realität im täglichen Praxisalltag ist es, die dem apodiktischen Anspruch auf "Alleinherrschaft" der konventionellen, leitliniengerechten Medizin diametral widerspricht und die die Beliebtheit der Homöopathie bei Arzt und Patient erklärt. Patient wie auch Arzt müssen allzu oft die Hilflosigkeit der mechanistisch denkenden Medizin erleben und beide suchen händeringend Unterstützung in den komplementären Heilverfahren, wo sie offensichtlich auch konkrete Hilfe erfahren, sonst wären Therapien wie die Homöopathie (wie manch eine in der Tat quaksalberne Radikalkur zu Hahnemanns Zeiten) nach 200 Jahren schon längst im Orkus gelandet. Der Placebo-Effekt (im Verbund mit dem Zuwendungseffekt), von dem im übrigen jeder medizinsche Eingriff profitiert, ist eine sehr unzureichende Erklärung für die anhaltende Beliebtheit der Homöopathie.
Inquisitorische Anwandlungen
Kann es den homöopathisch arbeitenden Ärzten zur Beruhigung gereichen, dass auch andere komplementäre Therapien wie Osteopathie und Akupunktur, die in der Praxis viele Unzulänglichkeiten der konventionellen Medizin abfangen und von unschätzbarem Wert für die Patienten sind, von den Skeptizisten am liebsten zusammen mit der Homöopathie auf dem mittelalterlichen Scheiterhaufen brennen gesehen würden?
Und wer sind eigentlich die kleine Minderheit, zu denen die Autoren obiger Studie zählen, die sich evidenzfetischistisch gibt, sich aber gerne auch einmal polemisch und demagogisch mit Aussprüchen wie "... Aber was im Sinne eurer Ausführungen nötig wäre, das ist das Zerschlagen der öffentlichen, der sozialen Reputation der Homöopathie. ..." der Hate-speach bedient?
Vielfach scheinen gerade bei den Protagonisten der Skeptizisten persönliche Enttäuschungen mit der Homöopathie den Impuls für die fast inquisitorisch wirkende Verfolgung der Homöopathie zu geben. So sehr auch deren negative persönliche Erfahrungen zu respektieren sind, so wenig erklären sie den perseverierend zwanghaften Antrieb, die Homöopathie zu diskreditieren und deren Ende herbeizuschreiben, gerade wenn sie völlig fachfremd sind und keinerlei Erfahrung mit ihr als Therapeuten haben.
Und so muß dann das obige Journal mit geringem Impact-Faktor herhalten, um - an wissenschaftlicher Einseitigkeit nicht zu übertreffende - Propaganda zu betreiben.
Halbseidene Thesen in der Veröffentlichung, die durch Wiederholung nicht wahrer werden
Zwar wird mit dem Wort "reliably" in der Behauptung
"...there is no study or systematic review to date that reliably certifies homeopathy to have an effect beyond the placebo effect and other context effects..."
- indirekt konzidiert, dass durchaus Studien zur Homöopathie existieren, die eine Wirkung über Placebo-Effekt hinaus beweisen, aber schon in der Folgethese
"It indeed claims a role within scientific (evidence-based) medicine but cannot substantiate this claim"
- tritt eine der vielen eingestreuten Fehlinformationen zutage: Wird nämlich der Evidenzbegriff nach Sackett wirklich ernst genommen, der auch die persönlichen Erfahrungen von Therapeut und Patient gleichwertig neben die Ergebnisse von Studien stellt, so kann die Homöopathie mit 10.000en veröffentlicher Fall-Studien eine beeindruckende Evidenz aufweisen.
Und hier schließt sich der Kreis zur Realität im Praxis-Alltag. Wollen uns die Autoren ernstlich glauben machen, dass homöopathisch orientierte Patienten, die sich (nach Versagen der konventionellen Medizin) ganz bewußt in eine solche Behandlung begeben und die auffallenderweise häufig aus gebildetem Milieu stammen, nicht wissen was Homöopathie ist und "falsche Entscheidungen für ihre persönliche Gesundheit treffen": "...which may lead them to make wrong decisions for their personal health."?
"Considering the prescientific origin of the method and its long-proven irrelevance in medical science...".
- Da stellt sich in der Tat die Frage, wie es eine "vorwissenschafltliche" Methode mit "lang bewiesener Irrelevanz" schafft, sich über mehr als 200 Jahre eines solch ungeteilten Zuspruchs zu erfreuen? Einzig mögliche Erklärung: Die "lang bewiesene Irrelevanz" ist schlicht und ergreifend sachwidrig!
Simile-Prinzip und Resonanz-Prinzip
"A general principle of similarity is still unknown to science today and has not been necessary for any explanation of a natural phenomenon so far."
- Dann fragen wir doch einmal chatGPT zur Beziehung zwischen dem "Simileprinzip" [Ähnlichkeitsprinzip] der Homöopathie und dem ubiqitär in der Physik zu beobachtenden Resonanzprinzip:
"Das Resonanzprinzip ist ein grundlegendes physikalisches Phänomen, das in vielen verschiedenen Systemen und Disziplinen vorkommt. Es tritt auf, wenn ein System durch eine äußere Kraft oder Energiequelle angeregt wird und in Schwingung versetzt wird, wobei die Schwingungsfrequenz des Systems mit der Frequenz der Anregung übereinstimmt oder harmonisch mit ihr verknüpft ist.[...] Obwohl das Simileprinzip [Ähnlichkeitsprinzip] und das Resonanzprinzip unterschiedliche Konzepte sind, können sie auf gewisse Weise miteinander in Beziehung gebracht werden. Die Homöopathie postuliert, dass eine hohe Verdünnung der Substanz, die bei gesunden Menschen Symptome hervorrufen kann, bei kranken Menschen ähnliche Symptome lindern kann. Einige Homöopathen glauben, dass diese hohe Verdünnung die energetischen Eigenschaften der Substanz verstärken und dadurch eine Resonanz zwischen der Substanz und dem kranken Organismus hervorrufen kann.[...] ...gibt es wissenschaftliche Phänomene, die auf Ähnlichkeit und Resonanz beruhen. Zum Beispiel kann in der Physik ein System in Resonanz mit einer äußeren Energiequelle treten, wenn die Frequenz der Energiequelle mit der Eigenfrequenz des Systems übereinstimmt oder harmonisch verknüpft ist. Ähnlich kann ein Schwingungssystem ausgelöst werden, wenn es von einer ähnlichen Schwingung oder Frequenz beeinflusst wird."
"Homöopathie und ihre Auswirkungen auf die Öffentlichkeit"
"Therapy procrastination"
- Wie oben schon angesprochen, existieren für die Behauptung, homöopathische Therapien führten zu "Therapie-Verzögerungen" effektiver und erforderlicher Eingriffe der sog. wissenschaftlichen Medizin [so-called-scientific-medicine SCSM] keinerlei wissenschaftliche Beweise. Vielleicht liegt das ja daran, dass die Homöopathie gerade bei gravierenden Erkrankungen fast ausschließlich adjuvant zu konventionellen Therapien aufgesucht wird, wenn diese sich als unzureichend oder mit starken Nebenwirkungen behaftet zeigen? Im übrigen wird jeder verantwortlich handelnde Arzt undogmatisch die Therapieform auswählen, die für den Patienten die höchste Heilungschance beinhaltet.
"Health insurance"-Kostenübernahme der Krankenkassen
- Das Kosten-Argument der Skeptizisten ist angesichts der Kostenrelation von Homöopathie zu konventionellen Therapien dermaßen lächerlich, dass die einzig Antwort lauten kann: Ja, durch Herausnahme der Homöopathie aus der Kostenübernahme der Krankenkassen kann für jeden Versicherten ein neuer Brillen-Pad bezahlt werden!
"Homöopathie und Antibiotika"
"....decision by the Bavarian parliament to commission a study to explore the potential of homeopathy as an alternative to antibiotics. This decision is not compatible with the overall negative evidence for homeopathy and consequently has been strongly criticized several times."
- Wie äußerte sich der Chef-Skeptikus Prof. Edzard Ernst dereinst zur Problematik, ob weitere Studien zur Wirksamkeit der Homöopathie sinnvoll seien und ob die "Entscheidung ... nicht mit den insgesamt negativen Beweisen für die Homöopathie vereinbar [ist]"?
"Obschon in dieser These eine nicht zu leugnende Logik steckt, ist sie (meiner Meinung nach) zu verwerfen. Die Homöopathie erfreut sich heute einer immensen Beliebtheit (14). Solange große Teile der Bevölkerung (irgend)eine Therapie anwenden, wäre es schlichtweg unethisch [sic], nicht zu versuchen, die essentiellen Fragen, die sich auf den Nutzen und das Risiko beziehen, zu beantworten."
"Nutzen oder Schaden?"
"There is a risk that patients abandon effective medical treatment [...] frequent likelihoods of dangerous delays [...] patients to suffer financial damages....."
- All diese Surrogat-Argumente sind, wie schon mehrfach aufgezeigt, als Fake-Argumente enttarnt, für die es entweder keinerlei wissenschaftlich Belege gibt oder sie entbehren nicht einer peinlichen Lächerlichkeit.
Und was sagt chatGPT zum Wert der Homöopathie generell?
"Es gibt also viele Gründe warum Homöopathie oft kritisiert wird. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass es immer noch viele Menschen gibt, die von Homöopathie profitieren und die glauben, dass es ihnen geholfen hat, wo die konventionelle Medizin nicht helfen konnte"
Und zum schönen Abschluß von Lord William Thompson Kelvin, Mathematiker und Erfinder, Präsident der Royal Society 1895:
„Diese Strahlen des Herrn Röntgen werden sich als Betrug herausstellen.“
Dr. Heinrich Hümmer
Interessenkonflikt: Im Gegensatz zu obigen Autoren steht der Autor zu seinem Interessenkonflikt: Ja, für eine Therapie, die ihm mehr als 35 Jahre so treue Dienste geleistet hat, dort wo die SCSM nur Achselzucken oder Nebenwirkungen bereit hatte, lohnt es sich (schon aus Dankbarkeit), sich dafür einzusetzen.