Angesichts der Diskussion um Handyverbote, die gerade im deutschsprachigen Raum um sich greift, hat Philippe Wampfler in seinem Blog eine Liste mit zehn Gründen gemacht, die gegen staatlich verordnete Handyverbote an Schulen sprechen. Ich habe zu der Diskussion eine eher fluide Meinung. Mein eigener Grundsatzartikel von 2018, in dem ich mich ähnlich eindeutig wie Philippe gegen Handyverbote positioniert habe, ist nicht mehr ganz auf dem Stand meiner aktuellen Überlegungen. Ich will deswegen Philippes Liste nutzen, um meine eigene Position zu konkretisieren. Off we go!

1. Schulen sollen die Nutzung von Handy so regeln, wie das zu ihrer Schulkultur passt. Alle Schulen regeln den Umgang mit Smartphones und limitieren die Nutzung meist streng. Staatliche Vorschriften helfen Schulen nicht, sinnvolle Lösungen zu finden, sondern erschweren das. Sie verhindern pragmatische Kompromisse, an Lernsituationen angepasste Lösungen – sie scheren ungleiche Schulen über denselben Leisten.

Ich halte dieses Argument für so fundamental, dass es eigentlich die ganze restliche Liste torpediert. Rein strukturell wäre das auch mein größter Kritikpunkt an Philippes Liste, weil er die Frage der Nützlichkeit von schulischen Handyverboten mit der der Nützlichkeit eines staatlich verordneten schulischen Handyverbots verknüpft wird. Denn unabhängig davon, wie man zu Handyverboten generell steht, ist die Zuständigkeit ja eine völlig andere Frage. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass die Bundesländer den Schulen blanko vorschreiben, Handyverbote durchzusetzen. Wie Philippe schreibt, ist das ein Verhindern pragmatischer Lösungen und Differenzierung und steht damit allen pädagogischen Leitgedanken konträr gegenüber, die wir angeblich seit Langem umsetzen wollen. Regeln, die sowohl für Fünftklässler*innen als auch Abiturient*innen unterschiedslos gelten, die in jedem Unterricht und jeder Situation durchgesetzt werden sollen, sind selten eine gute Idee. Für so etwas gibt es Schul- und Hausordnungen, da hat sich das Ministerium rauszuhalten. Jede Schule kann, wenn sie es für angebracht hält, Handyverbote beschließen, in dem Umfang und auf die Art, wie sie das will. Ich wüsste nicht, warum man dem Subsidiaritätsprinzip hier so vorgreifen sollte.

2. Die aktuelle Diskussion über Smartphone-Verbote resultiert aus einer moralischen Panik, die das aktuelle Buch von Jonathan Haidt verstärkt verbreitet hat. Wie jede andere moralische Panik geht es um
a) eine massiv übertriebene Angst,
b) die sich primär auf junge Menschen bezieht und
c) aus einer verzerrten Interpretation der vorhandenen Daten beruht,
d) weil Erwachsene mit einer Entwicklung überfordert sind.
Smartphones, so die Befürchtung, gefährden die psychische Gesundheit junger Menschen, zersetzen ihre gesellschaftliche Einbindung und verhindern eine gesunde Entwicklung. Paradoxerweise denken Erwachsene, junge Erwachsene und Jugendliche alle, dass sie selber mit Smartphones gerade noch so zurecht gekommen seien, aber die Jüngeren hätten damit ein Problem, das sich nur durch ein Verbot lösen lasse. Konkrete politische Massnahmen sollten nicht mit den Sichtweisen der moralischen Panik ergriffen werden, sondern unter Bedingungen, in denen sachliche, rationale Entscheidungen möglich sind. Bildschirmzeit ist moralisch so aufgeladen, dass viele Menschen kaum zugänglich für das Argument sind, dass allein die Nutzung eines Bildschirms nichts über die kulturelle Erfahrung aussagt.

Soweit kann ich Wampfler zustimmen. Besonders Haidts Buch, das viel rezipiert wird, hat alle Merkmale einer typischen moralischen Panik, die eigentlich nie ein guter Ratgeber ist. Die Debatte ist sicherlich nicht rational. Das muss natürlich nicht heißen, dass Handyverbote deswegen grundsätzlich falsch wären, aber man sollte sich schon klar machen, dass das alles gerade sehr viel auf Panik beruht.

3. Wozu sollten Smartphones an Schulen verboten werden? Diese Frage ist abgründiger, als viele denken. Erstens könnte man sagen, es gehe um den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Wäre das so, dann müssten viele Massnahmen auf Freiwilligkeit beruhen bzw. nur so weit gehen, wie es für diesen Schutz wirklich nötig ist. Das lässt sich jedoch in der aktuellen moralischen Panik kaum noch abschätzen. Zweitens geht es um die Beruhigung von Erwachsenen: Wenn Jugendliche weniger am Smartphones sind, können sie damit weniger Dinge machen, die Erwachsene nicht verstehen. Drittens geht es darum, ein Unterrichtsmodell zu schützen, das durch Smartphones problematisch wird: Ruhig zu sitzen, zuzuhören und mitzuschreiben fühlt sich sinnlos an, wenn Kulturzugangsgeräte in jeder Hosentasche sind. Was Lehrpersonen oft als Ablenkung beschreiben, ist jedoch oft nur mündiges Wissensmanagement. Das zu verbieten ist pädagogisch verantwortungslos.

Hier habe ich endgültig ein Problem mit Philippes Argumentation. Ich sehe nicht zwingend die Logik, dass ein Schutz von Jugendlichen nicht durch das generelle Verbot erreicht werden könnte; ein Tempolimit auf der Autobahn gilt ja auch für alle. Natürlich sind Maßnahmen zu bevorzugen, die so wenig invasiv wie möglich sind - daher wieder das in Argument 1 genannte Subsidiaritätsprinzip, das den Schulen eine Feinsteuerung überlässt -, aber tauglich wären sie trotzdem. Ich muss jetzt als Erwachsener nicht zwingend jedes Detail von Snapchat oder Clash of Clans verstehen, um zu wissen, dass da wenig Kulturzugang im Bildungssinn stattfindet. Aber das sind Details; der Kern des Arguments ist ja ein anderer.

Denn sicher, Smartphones können als Kulturzugangsgeräte genutzt werden, und als Wissensaneignungsgeräte. Und sie werden das öfter ja auch. Smartphones werden aber auch massiv zur Ablenkung benutzt. Hier geht es wie so oft mehr um die Struktur des Unterrichts als alles andere: der klassische Unterricht nämlich gibt viel zu wenig Anlass, das Gerät für diese Zwecke zu nutzen (Philippe hat in seinem Beitrag zu OneNote solche Dynamiken ja auch schön aufgezeigt). Das Thema ist also wieder viel grundsätzlicher und richtet sich eigentlich eher gegen überkommende Unterrichtsstrukturen. Nur, wenn man in diesen Strukturen operiert, dann passiert eben tatsächlich kein mündiges Wissensmanagment mit den Dingern. Das ist natürlich kein Argument für oder gegen ein Verbot, sondern eher eines gegen die Unterrichtsstrukturen, aber es ist notwendig, nicht mit einer zu rosaroten Brille auf die realen Unterrichtsbedingungen und Smartphonenutzungen zu schauen, denn in diesem Kontext wird die Debatte ja geführt.

4. Ein Verbot nützt nur etwas, wenn es umgesetzt und seine Einhaltung überwacht wird. Lehrpersonen, die pubertierende Jugendliche unterrichten, müssten mit einem Verbot, das mehrere absolute Grundbedürfnisse von Jugendlichen betrifft (insbesondere Vernetzung mit Peers), unverhältnismässig viel Aufwand in die Rolle der Polizist:innen stecken. Dieser Aufwand beeinträchtigt die Ressourcen für die wirksame Begleitung der Schüler:innen. Ein Smartphone-Verbot an Schulen hat einen Preis, den die Jugendlichen zahlen werden. Oder anders gesagt: Verbote erfordern Sanktionen, Sanktionen erzeugen Konflikte.

Ich stimme Philippe hier völlig zu. Andere Akteure mögen zu dem Ergebnis kommen, dass diese Konflikte und Aufwände das Resultat wert sind, aber ich sehe aus meiner eigenen Erfahrung, dass gehörige Energie in die Durchführung von Sanktionen gesteckt werden muss und dass hier nicht nur Konflikte zwischen Schüler*innen und Lehrkräften, sondern auch innerhalb des Kollegiums entstehen, die produktive Beziehungen reduzieren oder gar verunmöglichen können. Jedes Verbot muss, wenn es eine Wirkung haben soll, durchgesetzt werden, sonst ist es hohl (man denke nur an Alkoholverbote auf Klassenfahrten oder gar Kleiderregeln). Diese Durchsetzung ist sehr schwierig - man denke nur an den Trend zum Zweithandy - und greift in den Persönlichkeitsbereich der Schüler*innen ein, da die Geräte ja üblicherweise nah am Körper getragen werden. Das ist, erneut, kein Grund, der grundsätzlich gegen Handyverbote spricht, aber einer, der wesentlich mehr bedacht und abgewogen gehört, als das in den aktuellen Diskussionen der Fall ist.

5. Lernen erfolgt multimedial. Der Zugriff auf digitale Plattformen und Verfahren ist oft lernförderlich und eine sinnvolle Praxis im Umgang mit bestimmten Aufgaben und Problemen. Menschen tragen Handys nicht primär deshalb immer mit sich rum, weil sie sich damit ablenken und unterhalten lassen – sie brauchen sie für sinnvolle Dinge. Das sollten Schüler:innen auch in der Schule tun können. Nicht permanent, aber dann, wenn es sich anbietet. Das zu verbieten, macht Schule noch stärker zu einem künstlichen Raum, der sich für Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer Zukunft als nicht relevant anfühlt.

Grundsätzlich ist korrekt, dass Lernen multimedial erfolgt und digitale Medien im Unterricht einen Platz haben. Aber: das lässt sich auch mit Schulgeräten erreichen, die im Gegensatz zu Handys eingeschränkt werden können. Wenn alle Schüler*innen Schullaptops oder -iPads gestellt bekommen, ist der Zugang nicht das Thema, aber die Lehrkraft kann beobachten was passiert, die IT kann bestimmte Seiten und Apps sperren und so weiter. Ich sehe zwar das Argument mit dem künstlichen Raum; gleichwohl ist Philippes Einschränkung von "wenn es sich anbietet" natürlich eine sehr offene: im Idealfall würde das so funktionieren, nur stellt sich hier wieder das Problem der Durchsetzung. Schließlich müsste man sich hier auf die Kooperation der Schüler*innen verlassen, dass diese stets sinnvolle Nutzung betreiben und sich selbst regulieren, und das halte ich für arg optimistisch.

6. Schulische Smartphone-Regeln, wie sie heute bereits existieren, werden in Absprache mit Eltern und Schüler:innen getroffen. Sie beinhalten oft clevere Möglichkeiten, Freiwilligkeit und Mitwirkung einzubeziehen, sie können Teil einer demokratischen Schulkultur sein. «Wann und wie nutzen wir Handys in der Schule?» – das ist eine Frage, die mit Schüler:innen und ihren Eltern diskutiert werden sollte. Sie über ein Verbot zu beantworten, schwächt diese Kultur und vermittelt Lehrpersonen und Schüler:innen primär eine Botschaft: Was wichtig ist, sollen sie nicht aushandeln, sondern sich von der Politik vorschreiben lassen.

Genauso wie Punkt 1 halte ich das für ein wesentlich stärkeres Argument, das aber auch wieder die Schwäche der gesamten Debatte mit ihrer Vermengung der Sinnhaftigkeit von Einschränkungen in der Handynutzung und pauschalen Vorgaben der Landesbehörden vermengt. Demokratische Schulkultur ist wichtig, und idealerweise werden gemeinsame Regeln gefunden, die dann eben auch entsprechend differenziert sein können. Wenn der Staat einfach ein Verbot vorschreibt, gibt es nichts zu diskutieren, nur um- und durchzusetzen. Gerade die in Punkt 4 besprochenen Reibungen und Konflikte über diese Durchsetzung erhalten dadurch für beide Seiten eine unnötige Schärfe.

7. Die primäre Entwicklungsaufgabe von Jugendlichen besteht in der Selbstregulierung. In Bezug auf das Smartphone bedeutet das ein selbstgesteuerter Verzicht auf die Nutzung in bestimmten und eine bewusste, gezielte Nutzung in anderen Situationen. Ein Verbot bedeutet, dass der Staat Jugendlichen nicht zutraut, diesen Entwicklungsschritt zu meistern, es suggeriert, Menschen könnten sich in Bezug auf Bildschirmmedien nicht selbst regulieren. Das ist eine ähnliche Situation wie bei Drogen, wo klar ist, dass es Gruppen von Menschen gibt, die sich mit Drogen schadet – und ein allgemeines Verbot dennoch anderen Menschen die Freiheit nimmt, Nutzen und Gefahr von Drogen selbstverantwortet abzuwägen. Gerade auch Phasen, in denen die Handynutzung jungen Menschen nicht gut tut, sind für sie mit wichtigen Lernschritten verbunden.

Dieses pädagogische Argument halte ich ebenfalls für sehr stichhaltig. Es passt auch zum in Punkt 5 aufgebrachten Element der Künstlichkeit von Schulen. Wir können nicht erwarten, dass eine Fähigkeit zur Selbstregulation sich magisch einstellt; sie muss grundsätzlich erlernt werden. Dazu braucht es Stufensysteme und individuelle, auf Lehrpersonen, Klassen und Schüler*innen zugeschnittene Regelungen, nicht ein Einheitsverbot für alle. So besteht etwa an den meisten Schulen Konsens darüber, dass die Unterstufe keine Handys nutzen darf, während dies in der Oberstufe üblicherweise wesentlich flexibler gehandhabt wird.

8. Ein Handyverbot ist auch deshalb sinnfrei, weil Schüler:innen digitale Geräte im Unterricht nutzen. Ihnen schulische Geräte zu geben und die Nutzung anderer Geräte zu verbieten, führt zu einer paradoxen Situation. Befürworter:innen eines Verbots weisen darauf hin, dass schulische Geräte auf eine schulische Nutzung eingeschränkt werden, was bei Handys nicht möglich ist. Ein pädagogisch sinnvoller Einsatz von Tablets oder Laptops ermöglicht aber den Zugang zu einem Web-Browser – und dieser wiederum den Zugang zu allen Applikationen, die auf einem Smartphone verfügbar sind. Wer Handys verbieten will, muss digitale Medien generell aus Schulen verbannen.

Diesem Argument möchte ich, wie meine Anmerkung zu Punkt 5 bereits gezeigt hat, klar widersprechen. Hier stellt Philippe einen Trugschluss auf: nicht nur ist es schlicht nicht korrekt, dass es unmöglich wäre, bestimmte Apps in Browsern zu sperren (das ist sogar eine recht leichte Übung); es ist auch kein Argument, dass diese grundsätzliche Möglichkeit als logische Konsequenz hat, dass man entweder alle digitalen Medien verbieten oder alle zulassen müsse. Diese Art Schwarz-Weiß-Trugschluss hat keinerlei innere Logik. Warum sollte das so sein? Ich kann problemlos die Handys aus den Schulen verbannen und Laptops zulassen, genauso wie ich an vielen anderen Stellen auch differenzierte Regeln aufstellen kann - für die Philippe ja in den anderen Punkten auch argumentiert!

9. Menschen tendieren dazu, anderen das zu verbieten, was sie selber nicht tun. Wer für ein Verbot von Cannabis ist, würde Alkohol nie verbieten. Wer gegen laute Konzerte in der Stadt ist, hat kein Problem, in einem Gartenrestaurant bis spät in die Nacht laut zu diskutieren. Genauso möchten viele Menschen Jugendlichen die Handynutzung verbieten, würden sich aber nie vorschreiben lassen, wie sie das Smartphone am Arbeitsplatz verwenden dürfen. Wenn Smartphone-Verbote richtig sind, dann sollten sie überall gelten: In Krankenhäusern, in Parlamenten, in Verwaltungen und Unternehmen. Die Vorstellung, Jugendliche würden ganz anders und viel verkehrter mit Smartphones umgehen als Erwachsene, ist zutiefst adultistisch und problematisch.

Grundsätzlich stimme ich Philippe zu. Die ganze Debatte ist stark von adultistischen Tropes durchzogen. Auch ist ohne Zweifel richtig, dass Erwachsene sehr gerne Jugendlichen Dinge verbieten. Allein, es ist ja zweifelsfrei so, dass Kinder und Jugendliche spezielle Entwicklungsanforderungen haben. Inwiefern die Handys diese beeinträchtigen ist eine offene Frage, die derzeit wegen der in Punkt 1 angesprochenen moralischen Panik nur schwer bestimmt werden kann, aber mir scheint, als wäre durchaus Konsens, dass EIN Effekt existiert. Ob dieser durch die Vorteile aufgewogen wird oder nicht, wäre gegebenenfalls zu erörtern. Aber genau das passiert ja nicht.

10. Politisch ist es extrem einfach, Schulen Verbote zu diktieren, besonders, wenn sie Jugendliche betreffen. Diese haben kaum eine Lobby, keine Mittel, ihre Interessen durchzusetzen. Das Smartphone-Verbot ist ein Ersatz für ein wirksames Mittel gegen die Probleme im Netz: Eine harte gesetzliche Kante gegen die Digitalunternehmen, die mit der Mediennutzung von Jugendlichen Geld verdienen. Ein sinnvolles Gesetz wäre ein Verbot digitaler Werbung für Unter-18-Jährige. Ein sinnvolles Gesetz wäre auch, dass jedes Unternehmen, das im Netz Geld verdient, in der Schweiz ansässige Ansprechpersonen für Jugendschutz anstellen muss, die Content innerhalb von 2 Stunden aus dem Netz nehmen können, wenn Behörden das anordnen. Ich könnte die Liste verlängern – rauskommen würden immer griffige Massnahmen, deren Preis nicht Jugendliche, sondern Digitalkonzerne zahlen müssen. Politisch sind diese Vorschläge unbeliebt, weil niemand hippe Unternehmen vergraulen möchte. Stattdessen wird reguliert, was in der Schule passiert.

Hier bin ich 100% bei Philippe. Wie in so vielen Fällen wird hier vor allem eine leicht umsetzbare Lösung propagiert, die kein Geld kostet - und vor allem kein politisches Kapital. An vielen (wenngleich nicht allen, siehe Unaufmerksamkeit und Ablenkung) ändert es aber nichts. Die Gefahren des Netzes werden dann in der Schule nicht mehr (oder nicht mehr so stark) angetroffen, aber sobald die Schüler*innen das Schulgelände verlassen, geschieht das ja wieder ohne jede Einschränkung, weil eben die Ursachen gar nicht angegangen werden. Nun könnte man natürlich sagen, dass das nicht das Problem der Schulen ist, weil es die Freizeit der Schüler*innen betrifft, aber das hielte ich für eine arge Verengung des Erziehungs- und Bildungsauftrags. Inwieweit Philippes vorgeschlagene Maßnahmen praxistauglich sind, kann ich selbst nicht beurteilen; Fakt aber ist, dass die Debatte dank der moralischen Panik diese Fragen ja gar nicht stellt.

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