Vor vielen, vielen Jahren, liebe Kinder,  als das Wünschen noch geholfen hat, wurde der Onkel aus Überzeugung  Kunde der örtlichen Sparkasse. Ihm gefiel die Idee der Gemeinnützigkeit. Es gab ein großes Filialnetz, in der kleinen Zweigstelle bei ihm um die Ecke ward er bald persönlich und mit Namen bekannt. Die freundlichen Damen und Herren dort haben ihm immer nett und kompetent geholfen, auch  als es finanziell eine Zeitlang finster aussah bei ihm. Sparkasse, das war mal Bank in sozial, das Geldhaus, wo Menschen aus Fleisch und Blut alten Muttchen die Rente auszahlten, wenn die mit den neumodischen Automaten nicht recht klar kamen.

Tja, und da bin immer noch. Bei der Sparkasse. Hängen geblieben. Bin halt eher nicht so der Early adopter. Eher Gewohnheitstier. Brontosaurus, der noch kurz vor dem Asteroideneinschlag genüsslich auf einer halben Tonne Blattwerk rumkaut.

Der  Beginn meines wachsenden Unbehagens mit dem Geldinstitut meines  Vertrauens lässt sich zeitlich einigermaßen genau eingrenzen:  Finanzkrise 2008/09. Da brachen die Zinsen endgültig ein und fortan  setzte ein gar lustig Rationalisieren ein. Die erwähnte Zweigstelle ist  längst geschlossen, der Bau ist vermietet an eine Immobilienverwaltung,  die sich auch alle Kundenparkplätze geklemmt hat, sodass man da nirgends  mehr parken kann. Nur im verglasten Vorraum stehen noch ein GAA und ein KAD. Nein, "standen" muss es heißen, denn momentan findet man das hier vor:


Bitte,  gern geschehen. Hab ich eigentlich eine Alternative zum  Verständnishaben, außer die Bank zu wechseln? Bitte um kreative  Vorschläge.


(Übrigens  wurden auch andere Immobilien plus Parkraum veräußert. Ein  Neueigentümer hat eine Fremdfirma mit der Bewirtschaftung der Parkplätze  beauftragt, wodurch Falschparker schon happige Rechnungen bekommen haben.)

Dass  Geldautomaten aufgebrochen oder gesprengt werden, kommt vor und ist  ärgerlich. Noch ärgerlicher aber ist, dass das Geldinstitut, das seit  Jahren eine Filiale nach der anderen schließt, sodass sich vor den  wenigen verbliebenen mit menschlicher Besetzung zum Monatsanfang immer  riesige Warteschlangen bilden, das permanent die Gebühren erhöht (merke:  'Kontoführungsgebühren' bedeutet nichts anderes als einer Bank Geld  dafür zu bezahlen, ihr Geld zu leihen), nunmehr für Einlagen jenseits  der 60.000 Euro ein 'Verwahrentgelt' (lies: 'Strafzinsen') verlangt, um einen immer absurderen Wasserkopf durchzufüttern --

Glauben  sie nicht, das mit dem Wasserkopf? Kann ich doch gar nicht beurteilen?  Mag sein, aber zwei Augen im Kopfe habe ich schon. Ursprünglich gab es  hier im Sprengel mal zwei Sparkassen, die Kreis- und die Stadtsparkasse.  Die wurden irgendwann zu einer fusioniert. Es gab zwei Zentralen, die  bei der Fusion aber beide erhalten blieben und für Millionen außen und  innen liebevoll saniert wurden. Kann man so machen.

-- der  Laden, der alles unternimmt, die Kunden möglichst von seinen Filialen  fernzuhalten und ins Onlinebanking zu drängeln, damit man noch mehr  Personal auf irgendwelche Bullshit Jobs verschieben kann (was auch besser so ist, denn dieses Personal kann mitunter recht patzig agieren) --

*lufthol*

--  wenn dieser Verein es nunmehr seit August unterlässt bzw. konsequent  vermeidet, die durch kriminelle Energie zerstörte Bunke mit dem  geschrotteten Bankomaten drin zu reparieren (wieso auch, der Plebs  inklusive der Bewohner des nahe gelegenen Seniorenheims kann schließlich  auch die zwei Kilometer bis in die Stadt laufen, ist eh gesünder) bzw.  außer dem Baustellenmännchen auf dem Schild noch nicht einmal Anstalten  macht, den Eindruck zu erwecken, demnächst mal anzufangen damit , dann -  wie soll ich sagen? - passt das irgendwie recht gut ins Gesamtbild.

Übrigens: Bargeld kann man inzwischen an immer mehr Supermarktkassen abheben. Ein  Angebot, das meiner Beobachtung zufolge, auch von immer mehr Senioren  angenommen wird. Und die GLS Bank ist eine Kooperation mit der Volksbank  eingegangen, sodass man deren Infrastruktur nutzen kann. Keine Werbung. Aber etwas, das mich ins Überlegen gebracht hat.



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