Wie die Moscow Times berichten, läuft der weithin propagierte Vorstoß der russischen Regierung zur Verringerung der Lebensmittelimporte und die damit steigende Produktion im eigenen Land zumindest teilweise ins Leere. Das Embargo – als Reaktion auf die westlichen Sanktionen eingeführt – verzerre den Markt, heißt es in der Zeitung. Zwar habe es in den vergangenen sieben Jahren tatsächlich weniger Einfuhren gegeben, doch sei die heimische Produktion nicht im gleichen Maße gewachsen, sodass der Kreml seine Ziele für 2020 wohl nicht erreichen werde.

Belegt wird diese Aussage durch zwei Beispiele. Die Milchimporte seien seit 2013 um 20% gesunken, während das Ziel bei 30% gelegen habe, so die Moscow Times. Außerdem habe Moskau gehofft, die Gemüseimporte um 70% zu senken. Bislang seien es aber nur 27%. Offensichtlich kommen die EU-Produkte auf Umwegen ins Land. So sei offensichtlich, dass getrickst werde. EU-Waren würden aus einem nicht sanktionierten Land eingeführt, in dem sie umverpackt und mit falschen Ursprungsangaben versehen worden seien. In dieser Hinsicht falle insbesondere Belarus auf, ein Land, mit dem sich Russland in einer Zollunion befinde, heißt es aus Moskau.