Fusionen und Übernahmen im Ausland durch chinesische Unternehmen werden sich in diesem Jahr aufgrund des stärkeren Yuan erholen, wobei der neue Investitionspakt zwischen China und der EU den Geschäften weiteren Auftrieb geben wird. Dies sagt Alan Wang voraus, Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer, einer multinationalen Anwaltskanzlei mit Sitz in London und einem Schwerpunkt auf globale M&A.

"Die Aufwertung der chinesischen Währung kann Vermögenswerte in Übersee für chinesische Unternehmen billiger machen und mehr Akquisitionen im Ausland fördern", wird er von China Daily zitiert. Es sei zu erwarten,, dass die Fertigungs- und Konsumgütersektoren in Europa mehr chinesische Investitionen anziehen werden, während auch Projekte im Rahmen der Belt and Road Initiative weitere Akquisitionen auf den Weg bringen würden. "Der Investitionsschwerpunkt im Rahmen der BRI könnte sich allmählich von der groß angelegten Infrastruktur auf Sektoren wie medizinische Versorgung, Konsumgüter und Fertigung verlagern, was zu einer stärkeren Beteiligung privater und weniger staatlicher Unternehmen führen wird", so Wang.

Eine bedeutende Rolle werde auch der kürzlich geschlossene Vertrag mit der EU spielen, meint  Wang Tao, Chefvolkswirt für China bei der globalen Investmentbank UBS. Das Abkommen könne dazu beitragen, regulatorische Unsicherheiten zu verringern, die chinesische Investitionen in der EU einschränkten, und gleichzeitig mehr EU-Investitionen in China zu erlauben, indem der Marktzugang erweitert und die Transparenz verbessert werde. Allerdings dürfte auch die Kontrolle chinesischer Investitionen durch die EU andauern und sich in einigen sensiblen Sektoren, wie der Schlüsselinfrastruktur und der High-Tech-Produktion, sogar noch verschärfen, warnte Wang.