c by Josh Fagora, KI Bing und KI Grok
nach einer Idee von Johannes Schütte, Delmenhorst
320-23.Teil der erfolgreichen Fantasyserie




Ein düsterer, nächtlicher Wald umgab den Arthrassee, dessen schwarze Wasserfläche unter dem roten Mond Odima schimmerte. Die uralte Eiche der Göttin Imperia ragte wie ein uralter Wächter empor, ihre knorrigen Äste griffen in den Himmel. Fagora stand mit dem pulsierenden Schwert Viskur in der Hand davor, ihr Gesicht im roten Schein des Schwerts erhellt. Im Hintergrund lauerten Horo und Saradona in den Schatten, ihre Augen wachsam. Hoch oben an einem Ast hing eine kleine, mit Runen verzierte Schatulle, die im Mondlicht schwach glänzte. Der Wind raschelte durch die Blätter, als ob der Wald atmete.
In der kleinen Hütte am Arthrassee knarrte das Holz unter dem Druck des Windes, der von draußen gegen die Wände drückte. Ein schwaches Feuer flackerte im Kamin und warf tanzende Schatten auf die groben Möbel. Fagora, eine junge Frau mit wilden schwarzen Haaren und entschlossenen Augen, saß am Tisch. Ihr Vater Horo, ein wettergegerbter Mann mit grauem Bart und Narben aus alten Kämpfen, saß ihr gegenüber. Der Raum roch nach feuchtem Holz und dem süßlichen Duft von Elfentee aus Unkar.
"Der See ist endlich frei von Osekas Fluch, und die Eisdrachen sind sicher in den Höhlen von Drakar", sagte Horo ernst mit tiefer Stimme. "Aber sie wird nicht ruhen. Sie wird sie jagen, bis sie die letzte Spur ihrer Macht vernichtet hat. Du brauchst die Drachenrolle, Fagora. Nur sie kann deine Magie stärken, bevor es zu spät ist."
Fagora blickte aus dem kleinen Fenster, wo der rote Mond Odima den Himmel beherrschte. In der Ferne kreisten Wächterdrachen über der Insel, ihre schuppigen Silhouetten wie Geister im Wind. Ihr Blick wanderte zur Ecke der Hütte, wo das Schwert Viskur lehnte – eine Klinge aus uraltem Drachenstahl, die schwach pulsierte, als ob sie atmete.
"Ich weiß nicht, wo die Drachenrolle verborgen ist", erwiderte Fagora leise, mit einem Hauch von Verzweiflung. "Zaltor hat es mir nur in Rätseln gesagt, bevor er fiel. Wenn ich sie bis zum Morgengrauen nicht finde, verliert meine Magie an Kraft. Dann bin ich machtlos gegen Oseka und ihre Schattenlegion."
Die Tür quietschte auf, als ein kalter Windstoß hereinwehte. Saradona trat ein – eine mysteriöse Frau mit schwarzen Haar und einem Umhang aus Drachenschuppen, der im Feuerschein schimmerte. Sie setzte sich schweigend neben Horo. Ihr Blick fiel sofort auf Viskur. Plötzlich begann das Schwert in allen Farben des Regenbogens zu glänzen, als ob es erwacht.
"Was geschieht mit meinem Schwert?", fragte Fagora erschrocken und sprang auf. "Nosphre hat es mir vor Jahren übergeben, als Siegel meiner Bestimmung. Es hat noch nie so reagiert!"
Horo nippte an seinem Elfentee, der Dampf stieg wie Nebel auf. Er musterte Saradona streng, seine Augen forderten eine Erklärung.
"Du weißt mehr, als du zugibst, Saradona", sagte er ruhig, aber drängend. "Du kennst die Geheimnisse der alten Götter. Sag uns, wo die Drachenrolle ist. Die Zeit drängt – Osekas Spione könnten jeden Moment hier sein."
Saradona verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln, ihre Finger trommelten leicht auf dem Tisch. Sie deutete auf das Schwert, das nun noch intensiver leuchtete.
"Das Schwert Viskur ist mehr als eine Waffe", erklärte sie mysteriös, mit einem Hauch von Warnung. "Es ist ein Schlüssel. Nimm es in die Hand und geh hinaus in die Nacht. Es wird dir den Weg weisen – aber nur dir allein. Die Göttin Imperia hat es so gewollt."
Fagora stand auf, ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung. Sie ging zur Ecke und griff nach Viskur. Die Klinge vibrierte in ihrer Hand, als ob sie lebendig wurde.
"Nosphre und Udia haben ihre Magie in diese Klinge gelegt, um die Drachen zu schützen", flüsterte Fagora, als ob sie sich erinnerte. "Es fühlt sich an, als ob sie durch mich sprechen."
Das Licht des Schwerts erlosch plötzlich, als ob es wartete. Gemeinsam verließen sie die Hütte, und die Tür schlug hinter ihnen zu.
Draußen am Ufer des Arthrasees hing der rote Mond Odima schwer im Zenit und tauchte die Landschaft in ein blutiges Licht. Das Wasser war schwarz und still, nur leichte Wellen plätscherten ans Ufer. Der Wind raschelte durch die dichten Bäume, deren Schatten wie lauernde Gestalten wirkten. Fagora, Horo und Saradona gingen schweigend am Ufer entlang, das Schwert in Fagoras Hand dunkel und wartend.
"Das Schwert leuchtet nicht mehr", bemerkte Saradona besorgt und blickte auf Viskur. "Vielleicht wartet es auf den richtigen Moment. Oder auf eine Bedrohung."
Plötzlich raschelte es im Unterholz. Alle drei erstarrten. Ein Schatten huschte vorbei – war es ein Tier, oder einer von Osekas Spionen?
Horo zog seinen Dolch, Saradona murmelte einen Schutzzauber. Fagora hob Viskur, und die Klinge flackerte kurz auf, als ob sie die Gefahr spürte.
"Bleibt nah beieinander", flüsterte Horo angespannt. "Der Wald lebt – und nicht alles darin ist freundlich."
Sie gingen weiter, tiefer in den Wald. Die Bäume wurden dichter, ihre Wurzeln griffen wie Klauen über den Pfad. Plötzlich zeigte Horo auf eine riesige Eiche, die wie ein uralter Riese aufragte, ihre Rinde mit Runen übersät.
"Das ist die magische Eiche der Göttin Imperia", sagte Horo ehrfürchtig mit leiser Stimme. "Hier hat sie vor Jahrhunderten die Drachen besiegelt. Wenn die Rolle irgendwo ist, dann hier."
Sie umrundeten den Stamm langsam, die Luft knisterte vor Magie. Fagora blieb stehen, als das Schwert plötzlich erneut zu leuchten begann – diesmal in einem tiefen, pulsierenden Rot. Strahlen schossen aus der Klinge, bündelten sich und wiesen direkt auf einen hohen, verborgenen Ast.
"Da oben!", rief Fagora aufgeregt, aber kontrolliert. "Dort hängt eine Schatulle. Das muss die Drachenrolle sein. Viskur zeigt es mir klar."
Sie machte Anstalten, zu klettern, doch Saradona griff nach ihrem Arm und hielt sie fest. Ihre Augen waren voller Warnung.
"Sei vorsichtig, Fagora", warnte Saradona ernst mit drängender Stimme. "Die Eiche prüft den Würdigen. Nur du kannst die Rolle holen – aber wenn du scheiterst, könnte der Fluch der Imperia dich treffen. Oseka hat Fallen gelegt."
Horo beobachtete seine Tochter mit angespanntem Gesicht, seine Fäuste geballt. Der Wind heulte stärker, als ob der Wald erwacht.
Fagora nickte entschlossen und begann zu klettern. Der Stamm war rau und glitschig vom Tau, Äste knackten unter ihrem Gewicht. Sie rutschte einmal ab, fing sich im letzten Moment. Unten hielten Horo und Saradona den Atem an.
Höher und höher stieg sie, der rote Mond warf ihren Schatten lang über den Baum. Endlich erreichte sie den Ast. Die Schatulle hing dort, klein und mit goldenen Runen verziert, die im Schein von Viskur aufleuchteten.
Sie löste die Schatulle vorsichtig und hielt sie fest an ihre Brust gedrückt. Der Abstieg war quälend langsam, jeder Schritt barg die Gefahr eines Sturzes. Unten angekommen, atmete sie tief aus, ihre Hände zitterten.
"Es ist geschafft", sagte Fagora erleichtert mit einem Lächeln. "Die Drachenrolle ist in Sicherheit. Sobald wir in der Hütte sind, werde ich sie lesen und die Magie entfesseln."
Plötzlich ertönte ein fernes Dröhnen – Osekas Schatten nahte? Aber für den Moment blieb die Nacht still.
Ende


