Chinas Treibhausgasemissionen haben 2019 erstmals jene der OECD-Staaten übertrumpft. Weil die westlichen Industrieländer schon seit zwei Jahrhunderten den Klimawandel befeuern, liegt China in der Gesamtbilanz noch weit zurück. Zu diesem Schluss kommt der US-amerikanische Think Tank Rhodium.
Es war, wenn man so will, ein knappes Rennen. Um 0,036 Gigatonnen, das entspricht 36 Millionen Tonnen, übertraf China im Jahr 2019 die Klimagasemissionen der OECD-Staaten. Die 14,09 Gigatonnen entsprachen 27 % der weltweiten Emissionen, womit China und die OECD-Staaten zusammen für über die Hälfte der Klimagase verantwortlich zeichnen. Während China seinen Ausstoss in den vergangenen drei Jahrzehnten verdreifachte, ging er in der OECD minimal zurück. Das gilt noch etwas stärker für den Ausstoss pro Kopf, wo sich China mit 10,1 Tonnen auf OECD-Niveau bewegt. Doch während dieser in China von 3 auf 10 Tonnen sich mehr als verdreifachte, ging er in den OECD – Ländern von 13 auf 10 zurück. Es dauert Jahrhunderte, bis Klimagase sich in der Atmosphäre verflüchtigt haben. Es gilt deshalb, auch die Gesamtbilanz zu berücksichtigen. Und während die westlichen Industriestaaten das Klima schon seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert befeuern, trat China erst Anfang der 1970er-Jahr als bedeutender Emittent in Erscheinung. In dieser Bilanz liegen die OECD-Staaten um das Vierfache vor China. Daran würde sich auch nicht viel ändern, wenn man China Emissionen nicht absolut, sondern bereinigt um Exporte und Importe betrachtet. Dann trägt China mit 13 Gigatonnen noch immer zu einem Viertel zu den weltweiten Klimagasemissionen bei. Das allermeiste der Emissionen ist auch beim Exportweltmeister China hausgemacht.