Erst mal ist es richtig, dass wir eine Nationalhymne haben, die zweideutig gesungen werden kann – die Hymne der DDR von Becher, ein Produkt der Hilflosigkeit des getrennten Deutschlands, auf der einen Seite Funktionäre, Stasi, Trabant, aber auch ein friedliches Sein der Bevölkerung, die sich jetzt zum rechten Lager entwickelt. Auf Westseite der Trend zum Umweltbewusstsein, der Trend zum Aufschwung, der jäh von der Regierung gedrückt wird ...
Warum muss man darüber nachdenken, ob diese Hymne für den Osten, wie auch für den Westen eine Belastung ist. Fallersleben schrieb damals auf Helgoland für die deutsche Revolution 1848 dieses Lied, welches vom damaligen Patriotismus zum Erhören eines Landes, zum Erhöhen des Landes, der Entwicklung der Studentenbewegung, der schwarz-rot-goldenen Fahne reichte. Bei der Hymne der DDR heißt es: „Auferstanden aus Ruinen und der Zunkunft zugewandt" – jetzt gibt es diese Ruinen nicht mehr. Der Änderungstermin für eine neue Hymne wäre die Wiedervereinigung gewesen. Das ist verpasst.
Warum nimmt man nicht ein Liedgut oder verknüpft etwas, dass die Demokratie verbündete ... wenn man bedenkt, dass das Land auseinandergerissen wurde, da es furchtbare Kriegsschuld hatte.
Aber von der Etsch bis an den Belt oder deutscher Wein und deutsches Bier sind Zeilen, die man nicht brauchen sollte. Deutschland steht nicht über allem! Auch wenn es die AfD nicht versteht! In anderen Ländern wird z. B. in Frankreich über Schlachten und über Rache gesungen. Das ist meiner Meinung nicht aktuell … Die schönste aller Hymnen bleibt die Ode an die Freude von Schiller und Beethoven, die zur Europahymne wurde! Man sollte überlegen, ob es sinnvoll ist, eine Hymne aus west- und ostdeutschem Liedgut zu machen!
Bei meinem liebsten Lied, das über allem steht:
„Die Gedanken sind frei!" –
ist Freiheit das höchste Gut!
Es ist Teil aller Menschen und aus einer Zeit, da man auch gegen die Unfreiheit war!
Vielleicht kann man sich das auch angewöhnen! Denn die Menschen sind frei, wie die Gedanken!
Herzlichst,

Uwe Kraus, den 12.05.2019

Das Lied „Die Gedanken sind frei" wurde schon von Walther von der Vogelweide geschrieben. Es ist fast 1000 Jahre alt, wurde von Fallersleben verändert und sogar von Sophie Scholl mit der Blockflöte vorgetragen, als ihr Vater 1942 von den Nazis inhaftiert wurde ... Es ist ein Stück Demokratie ...

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