Kürzlich durfte ich in den sozialen Medien eine doch recht amüsante und bezeichnende Selbstentlarvung eines FDPlers erleben, die der bestimmt nicht so beabsichtigt hatte …
Vor einigen Jahren war ich mal für eine kürzere Zeit bei der kleinen Partei Demokratie in Bewegung (DIB) aktiv, und deshalb werden mir auf Facebook immer noch mal Beiträge von denen angezeigt. So auch dieser hier:
Soweit ja eigentlich recht verständlich, worauf es da hinauslaufen soll, oder? Zumal das ja auch ein guter Hinweis ist, denn viele AfD-Jünger sind eben zu dumm, um zu schnallen, dass ihre Partei zwar immer tönt, sie würde was für die „kleinen Leute“ machen wollen, aber letztlich doch ein wirtschafts- und sozialpolitisches Programm hat, das vor allem Reichen zugutekäme.
Na ja, aber dann meinte ein FDPler, sich da zu Worte melden zu müssen:
Werbung für die AfD? Das fragten sich einige der dortigen User, denn es geht ja gerade drum, die AfD als eine Partei zu zeigen, die eben keine Alternative ist, sondern durch und durch einen asozialen neoliberalen Kurs fahren würde in Regierungsverantwortung – wie er halt auch von der FDP praktiziert wird.
Und so sieht die FDP-Heini (ein Blick in sein Profil hat ergeben, dass er stellvertretender Kreisvorsitzender der Partei ist) natürlich nichts Negatives an der Aussage, die eigentlich die AfD diskreditieren soll. Erbschaftssteuer weg? Vermögenssteuer verhindern? Noch mehr Umverteilung von unten nach oben? Ist doch alles super – zumindest wenn man zur asozialen FDP gehört. Dass solche Positionen auch massiv demokratiegefährdend sind, kommt Patrick Schunn dabei nicht in den Sinn – denn dafür hat man ja nun die Blaubraunen, auf die man schön zeigen kann, um seine eigene Demokratiefeindlichkeit (und auch den eigenen Rassismus – siehe beispielsweise beim Lieferkettengesetz) zu verbergen.
Meine Erfahrungen im zumeist digitalen Umgang mit FDPlern ist nämlich tatsächlich so, dass die zwar durch und durch antidemokratisch drauf sind (was bei einer so korrupten Partei ja auch kein Wunder ist, es sei denn, man hält Korruption für demokratieförderlich), aber für sich selbst immer proklamieren, doch Demokraten zu sein – eben nicht so wie die AfD.
Tja, wenn man allerdings sieht, dass hier ein stellvertretender Kreisvorsitzender offensichtlich nicht erkennt, was an der AfD außer ihrem offen geäußerten Rassismus (da ist man bei der FDP eben etwas subtiler im Vortrag) alles scheiße ist, sodass er das als „Werbung“ für die Blaubraunen ansieht, dann kann man nicht anders als festzustellen, dass zwischen die FDP und AfD wohl kaum noch ein Blatt Papier passt.
Könnten doch eigentlich gleich zusammengehen und sich dann „AFDP“ nennen, dann müssten sich FDP-Typen nicht so eine peinliche Blöße geben wie Kamerad Schunn hier bei Facebook …
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