in Zusammenarbeit mit Sabine Weber
Wir waren Ende Mai 2021 auf der griechischen Insel Kreta. Untergebracht waren wir im Magic Life Candia Maris im Ostteil der Hauptstadt Heraklion Die Reise war sehr schön, aber der Aufwand davor war beachtlich.
Als langjährige Reisejournalisten haben wir viel Erfahrung im Organisieren von Reisen. Aber dieses Jahr kam viel Neues hinzu, was uns viel Zeit und Geld gekostet hat. Die Buchung selbst war nicht aufwendig. Wegen der besseren Absicherung haben wir eine Pauschalreise gebucht und nicht wie sonst oft Flug, Transfer und Hotel extra. Erst nach der Buchung wurde es aufwendig. Für die Einreise nach Griechenland ist ein negativer PCR Test notwendig, sonst wird man bereits am Flughafen abgewiesen. Also haben wir zum ersten Mal eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Die Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest hat das Angebot in Deutschland getestet und bietet einen guten Überblick über die Alternativen. Viele Versicherungen schließen Pandemien wie Corona aus. Falls sie beispielsweise Corona abdecken, dann nur unter der Bedingung, dass das RKI das Land nicht als Risikogebiet ausweist. Also war unsere Auswahl sehr beschränkt und es wurde teuer.
Die Tücken der Anreise
Die nächste Herausforderung war die Organisation der Anreise. Aus Kostengründen flogen wir, obwohl wohnhaft in Süddeutschland, ab Köln/Bonn. Der Zug zum Flug war in der Pauschalreise inklusive. Allerdings war der Abflug um 08.00 früh und in Köln herrschte zum Datum der Anreise noch eine Ausgangssperre und ein Beherbergungsverbot. Somit kann das Warten in der Nacht am Flughafen mit einer Geldstrafe verbunden sein und eine Hotelübernachtung war auch nicht möglich. Glücklicherweise war im Rhein-Sieg-Kreis, der an den Flughafen grenzt, die Inzidenz stabil unter 100. Somit gab es für Touristen die Möglichkeit in Siegburg ein Hotel zu buchen.
Als nächstes durfte ich den Coronatest organisieren. Griechenland verlangt einen PCR-Test, der bei der Einreise maximal 72 Stunden alt sein darf. Für Geimpfte und Genesene gibt es andere Regelungen. In Bayern werden die Kosten vom Land Bayern übernommen, im Rest von Deutschland werden ca. 100 Euro fällig. Allerdings muss das Corona-Testzertifikat die Passnummer enthalten. Es war nicht einfach ein Testcenter zu finden, das die Passnummer einträgt und nicht dafür noch zusätzliche Gebühren verlangt. Zum Abschluss muss noch spätestens 24 Stunden vor Abflug das griechische Einreiseformular im Internet ausgefüllt werden. Gerade für ältere Menschen ist das ein Hindernis, aber ohne Zertifikat wird man am Flughafen abgewiesen. Die Bestätigung mit dem QR-Code für die Einreise wird erst in der Nacht vor dem Abflugtag versandt. Daher weiß man erst dann, ob das Ausfüllen des Einreiseformulars funktioniert hat. Wir empfehlen auch bei gemeinsamen Reisen für jede Person eine einzelne Einreiseanmeldung auszufüllen. Bei Anträgen mit mehreren Personen gab es bereits Probleme und sie durften nicht einreisen.
Endlich geht es los
Der Anreisetag selbst war sehr unkompliziert. Die Unterlagen wurden beim Check-In in Köln/Bonn strenger kontrolliert als am Flughafen in Heraklion. Dort wurden nur Stichprobenkontrollen durchgeführt. Nach 15 Minuten Transfer waren wir im Hotel. Ausgesucht haben wir uns den Magic Life Candia Maris, ein Clubhotel der TUI AG mit All-Inklusive Verpflegung. Das Hotel hatte erst am Vortag eröffnet und war daher angenehm leer. Abstand zu halten war somit kein Problem. Es wurde in den Neunziger Jahren eröffnet, unterdessen aber renoviert und wird sehr gut instandgehalten. Die Anlage mit viel Grün liegt direkt am Meer. Das einzige kleine Minus ist der Strand. Da das Hotel in der Hauptstadt der Insel liegt, könnten Strand und Meer etwas sauberer sein.
Als Clubhotel bietet der Magic Life Candia Maris ein umfangreiches Programm. Tennis, geführte Fahrradtouren, Bogenschießen oder Aerobic sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Tagesprogramm. An zwei Abenden fanden Shows mit Livemusik statt. Getränke sind 24 Stunden inklusive. Allerdings würden wir die Barkeeper besser schulen. Die Cocktails waren nicht so lecker. Unser absolutes Highlight war das Essen. Im Hauptrestaurant mit Buffet und in den Spezialitäten-Restaurants mit Bedienung wurde äußerst leckeres Essen angeboten. Besonders gut fanden wir die vielen unterschiedlichen Vorspeisen, die Corona passend in kleinen wunderschön dekorierten Tellerchen angeboten wurden. In Griechenland herrscht drinnen wie draußen Maskenplicht. Im Innenbereich haben wir immer Maske getragen und draußen nur, wenn viele Menschen an dem Ort waren. Am Buffet konnte man sich selbst bedienen. Für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen mussten Plastikhandschuhe getragen werden, die gestellt wurden.
Viel zu schnell war der Urlaub vorbei
Für die Rückreise nach Deutschland war wieder Zeit und Geld notwendig. Erstmal muss das deutsche Einreiseformular ausgefüllt werden und es ist ein PCR- oder Schnelltest notwendig. Der PCR-Test darf bei Einreise nicht älter als 72 Stunden sein und der Schnelltest nicht älter als 48 Stunden. Auch hier gibt es Sonderregeln für Geimpfte und Genesene. Ich habe meinen Schnelltest zum Preis von 25 Euro über ein Partnerunternehmen der TUI gemacht, dass am Tag vor der Abreise ins Hotel kam. Sehr enttäuschend fanden wir bei der Rückreise, dass sich im TUI-Transferbus wie auch im Flughafen Heraklion nicht einmal 50% der Passagiere an die Maskenpflicht gehalten haben.
Trotz des vielen Aufwands war es für uns absolut die richtige Entscheidung die Reise zu machen. Wir hatten eine wunderschöne Zeit und konnten unsere Akkus auftanken.