Solange der Baum nicht steht, ist der Weihnachtsfrieden noch nicht gesichert. Laut einer Statistik der VdWg (Vereinigung der Weihnachtsbaum geschiedenen), ist der Weihnachtsbaum der Hauptgrund der meisten Ehescheidungen in Deutschland. Einer anonymen Umfrage unter Betroffenen zufolge, geben 77 % an, Schuld sei die gemeine deutsche Nordmanntanne. 14 % nennen die hinterlistige Blaufichte und 6 % die hundsgemeine Douglasie. Lediglich 3 % geben an, schuld am Ehe aus sei Tanne 416/Px de luxe selbst steckend, schwer entflammbar, aus allergiereduziertem Polyethylen von Aldi Süd.

In dieser Statistik nicht enthalten sind: Entscheidungen, die einem Ehe aus zuvorgekommen sind:

Erfolgreiche Suizidversuche mit und ohne Abschiedsbriefe oder Weihnachtswünschen:

Töten auf Verlangen (Der Mann reicht seiner Frau die Axt).
Mord zweiten Grades (Der Mann ruft seine Schwiegermutter an als Vermittlerin und würgt sie zu Tode. Hier gibt jeder Richter aus eigener Erfahrung mildernde Umstände).

Plötzliches Verschwinden (" Schatz, ich geh ganz kurz Zigaretten holen." Der Mann, ein Versicherungsvertreter, lebt nun in der Wüste Gobi und hat sich dort selbstständig gemacht. Er lebt dort zwar tannenfrei, doch unterhalb der Armutsgrenze, aber glücklich.

Günstige Trennung (Der Mann erschießt seine Frau und dann sich. Hierbei ist die Reihenfolge zu beachten).

Amoklauf (Der Mann lädt ohne Rücksprache alle Exehemänner und Exschwiegermütter seiner Frau ein. Laut Polizeiangaben muss es ein gigantisches Blutbad gegeben haben. Die Frau muss mit einem Tranchiermesser, welches für die Weihnachtsgans vorgesehen war, in einem Anfall von Wahn alle ausgeweidet haben.
Laut Polizeiangaben, muss die Gans sehr knusprig und schmackhaft gewesen sein.
Der Ehemann lebt heute noch in dem Haus und wurde wunderlich.)

Hungertod (Der Mann nähte über ein Jahr wöchentlich die Kleidung seiner Frau eine Nummer enger.)

Natürlicher Tod (Der Mann erschießt seine Frau. Da war sie natürlich tot.)

Verminderte Schuldfähigkeit (Der Mann lässt seine Schwiegereltern als Zeugen der Anklage auftreten. Danach wird er freigesprochen und der Richter erschießt sich).

Unglücksfall (Der Mann lädt seine Frau zu einem romantischen Wannenbad ein. Mit Champagner, gedämpftem Licht und einem Meer von Kerzen. Achtung!!!! Keine Grablichter benutzen!
Mit den Worten: "Fang mal Schatz", wirft er ihr einen Föhn zu. Frauen konnten noch nie gut fangen.)

Auftragsmord (Der Mann bietet einen Volkshochschulkurs an mit dem Titel: von der Idee zur Tat. Die Resonanz und das Ergebnis für alle war sehr zufriedenstellend. Sein neuer Kurs, Witwer zu sein ist gar nicht schwer, ist bereits ausgebucht).

Unglücksfall: (Der Mann schenkt seiner Frau einen roten Bikini und lädt sie zu einer traumhaften Südseereise ein. Vor Haien wurde im Prospekt nicht gewarnt. Auch der mit Schweineblut eingefärbte Bikini konnte nicht mehr geborgen werden.

Dir gefällt, was Rolf Bidinger schreibt?

Dann unterstütze Rolf Bidinger jetzt direkt: