„Was auch immer du zum Glücklichsein brauchst, du trägst es bereits in dir - blablabla.“ 🙄

Ja, ich weiß, dass dieser Satz der Wahrheit entspricht und ich empfinde ihn auch sehr motivierend - es gab aber auch andere Zeiten und immer, wenn ich diese oder ähnliche Aussagen lese, muss ich genau daran denken.

Was macht dieser gern zitierte Satz wohl mit jemandem, der psychisch gerade nicht so ganz auf der Höhe ist? Mag sein, dass er manche Menschen in Schwung bringt, geht es dir aber so richtig mies oder bist du vielleicht sogar depressiv, wirst du mit dieser Aussage nicht viel anfangen können - aus Gründen. Da drinnen ist grade nun mal kein Glück zu spüren, ganz gleich, was dir irgendwer erzählt. Vermutlich fühlst du dich missverstanden, nicht ernst genommen und häufig noch schlechter als zuvor.

Milton Erickson (amerikanischer Psychiater, Psychologe & Psychotherapeut, 1901-1980) hat mal gesagt:

„Der Mensch kennt die Lösung seines Problems, er weiß nur nicht, dass er sie kennt.“

Das trifft’s ganz gut. Ja. Auch ich bin schon lange davon überzeugt, dass wir in uns tragen, was wir brauchen - aber ich weiß nun mal auch, dass wir, selbst dann, wenn wir von dieser Aussage überzeugt sind, Phasen haben können, in denen wir nicht den Hauch einer Ahnung haben, wie wir an das, was wir da angeblich ja schon alles wissen, rankommen sollen. Schublade abgeschlossen. Schlüssel weg. Pech gehabt.

Und jetzt? Was kann helfen?

Wenn ich beim Hineinlauschen in mich selbst nur Stille wahrnehme, hilft es oft, jemand anderen zu fragen. Fun fact: Dieser Jemand muss noch nicht einmal real sein.

Die Frage „WAS WÜRDE … TUN / SAGEN?“ ist ein machtvolles Instrument und bringt oft all die klugen Lösungsansätze zum Vorschein, auf die man „von allein“ einfach nicht kommen will.

  • Was würde Meister Yoda mir wohl raten?
  • Wie würde Pipi Langstrumpf mit diesem Problem umgehen?
  • Wie Winnie Puh, Gandalf, meinetwegen auch Bernd das Brot oder der Heilige Geist?

Um etwas Nützliches von ihm zu erfahren, genügt es völlig, wenn wir allein denjenigen als kompetent betrachten. Wir können unser gedankliches Interview natürlich auch mit realen Menschen führen. Mit Menschen, von denen wir glauben, dass unser Problem für sie keines wäre. Wie würde der- oder diejenige da wohl rangehen?

Mit Superman zur Schule

Ängstliche Kinder ermutigt man gern, sich einen imaginären Helden an die Seite zu denken, einen, der sie in der angstauslösenden Situation beschützt oder (noch besser) ihnen seine Stärke leiht und es ist total faszinierend, welche Auswirkungen das haben kann.

Alleinerziehende können sich fragen, wie der Traumpartner als Elternteil voraussichtlich reagieren würde, usw.

Wenn wir grade kein Licht im Dunkel sehen oder unsere Gedanken sinnlos kreisen, kann sowas wirklich helfen, eine neue Perspektive einzunehmen und auf Ideen / Lösungen zu kommen, von denen wir nicht wussten, dass sie in uns stecken. Mir selbst hat das immer gut geholfen - und das tut es noch. Muss sich auch gar nicht um irgendwas Psychisches handeln, man kann für alles mögliche sein ganz persönliches Expertengremium mit sich herumtragen und sich hier und da mal einen Tipp holen. Funktioniert beeindruckend gut.

„Der Mensch kennt die Lösung seines Problems, er weiß nur nicht, dass er sie kennt.“

Ja. NOCH nicht. ♡  

Vielleicht hast du ja schon eine Idee, wer dir helfen und wen du um Rat fragen könntest? Ich bin sicher, du wirst allerhand erfahren, wovon du zum jetzigen Zeitpunkt nicht glaubst, dass es in dir steckt. Spannende Sache. Falls du das mal ausprobieren solltest: Viel Freude und hilfreiche Erkenntnisse wünsche ich dir! :)

Liebe geht raus
vom Frl. Freud

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