Warum zieht man eine Katze aus den USA nach Deutschland um?

In unserem Fall tun wir dies, weil meine Freundin ebenfalls umzieht. Katzen sind geliebte Familienmitglieder und werden natürlich nicht zurückgelassen – es sei denn, es sei tatsächlich das Beste für sie. In unserem Fall sind wir der Meinung, dass es das Beste für die Katzen ist, bei uns und – vor allem – zusammen zu bleiben.

Warum „Mama“ als erstes umzieht

Eine graue Tiegerkatze mir blauen Augen und einem fehlenden Fangzahn unten links schaut mit geöfnetem Mäulchen in die Kamera. Sie sitzt auf einem beigen Kratzbaum mit orangefarbenen Streifen

Mama („Butterball“) ist die älteste Katze meiner Freundin. Wir wollten sie aufgrund ihres Alters ursprünglich nicht umziehen, wussten aber auch nicht, wohin mit ihr, damit es ihr ganz sicher gut geht. Eine alte Katze unterzubringen ist nicht so einfach und in der Familie bot sich kein geeignerte Platz. Letztendlich kamen wir zu dem Schluss, dass Mama in meinem großen Haus den anderen Katzen, die sie mitunter nerven, besser aus dem Weg gehen könnte und die Tierarztkosten für sie in Deutschland wesentlich erschwinglicher sind als in den USA. Zudem ist Mama seit einer Veränderung bei meiner Freundin zuhause wesentlich relaxter geworden, so dass wir wegen der Reisestrapazien weniger Sorgen hatten als früher.

Wir waren zudem der Meinung, dass Mama am meisten davon profitieren würde, zu mir, Pandi und Merlin zu ziehen, da sie im „Rudel“ meiner Freundin die Außenseiterin ist. Da ich aufgrund der Bestimmungen von United Airways nur eine Katze mitnehmen konnte, fiel letztendlich die Wahl für unsere Pionierin also auf sie.

Wie man eine Katze aus den USA nach Deutschland umzieht

Beim Umzug von Katzen gibt es zwei wichtige Faktoren: Die behördlichen Regelungen und die Fluggesellschaft. Für die behördlichen Abläufe sucht man sich bestenfalls einen Tierarzt, der sich mit dem Verfahren auskennt.

Formulare, Anforderungen, Tierarzt

Das Wichtigste ist, dass die Katze einen Mikrochip erhält, der in der EU akzeptiert ist und erst danach(!) eine Tollwutimpfung bekommt – so dass ausgeschlossen werden kann, dass die falsche Katze gegen Tollwut geimpft wurde. Innerhalb eines Jahres muss die Katze eine zweite Tollwutimpfung (einen Booster) erhalten, die aber zu Ausreisetag älter als 21 Tage sein muss. Hierbei ist wichtig, dass auch bei diesem Booster der Mikrochip ausgelesen wird und dies auch dokumentiert wird.

Der härteste und nervenaufreibendste Part ist der letzte Gesundheitscheck. Dieser Check kostet derzeit ca. $600. Was die Sache aber wirklich nervenaufreibend macht: Während das Gesundheitszertifikat an sich 30 Tage Gültigkeit hat, darf es frühestens 10 Tage vor der Einreise des Tiers in die EU von der obersten Veterinärbehörde der USA unterschrieben werden. Das ist ein sehr, sehr kurzer Zeitraum.

Wir haben zum Glück einen Veterinär mit Zugang zum Veterinary Export Health Certification System (VEHCS)  gehabt, der das Formular online abgeben konnte. Da in den Briefkasten bei meiner Freundin gerne mal eingebrochen wird, war der Tierarzt auch so freundlich, das Formular an die Praxis senden zu lassen, wo wir es abholen konnten. Das musste per Post sein, denn in Deutschland ist dieses Formular leider mit blauer Tinte unterschrieben gültig und kann daher nicht elektronisch übermittelt werden.

Wie stressig das ist, seht ihr an der Timeline:

5. April: Ich kam in den USA an.
6. April: (genau 10 Tage vor Einreise der Katze in Deutschland) Tierarztbesuch. Der Check war schon einige Tage vorher gemacht wurden; es ging nur noch darum, das Formular abzusenden.
14. April: Das unterschriebene Formular trifft per Post beim  Tierarzt ein, wo wir es abholen.
15. April: Ausreise aus den USA
16. April: Einreise in Deutschland

Ich nehme an, wir hätten den Health Check auch vorher vornehmen können, solange die Behörde nicht vor dem 6.4. unterschrieben hätte – aber aus Mangel an Erfahrung und aufgrund von Bedenken, sie könnten es zu früh unterschreiben, haben wir dafür gesorgt, dass sie gar nicht hätte früher unterschreiben können. Aber wenn ich mir das Formular so ansehe, gibt es da überhaupt kein Datum darauf. Allerdings hat das Dokument eine Nummer. Wann unterschrieben wurde steht da also nicht drauf, aber es lässt sich hoffentlich nachvollziehen.

Noch eins: Wir haben mich als Besitzerin der Katze angegeben. Eine Katze darf bei der Überführung in die EU den Besitzer nicht wechseln. Vermutlich hätte es auch funktioniert, wenn meine Freundin einfach Besitzerin geblieben wäre – aber wir fanden es die einfachste Lösung, wenn die Mitreisende auch gleich die Besitzerin ist.

Fluggesellschaft

Es gibt etliche Probleme mit den Fluggesellschaften: Nicht jede Fluggesellschaft transportiert Tiere, nicht jeder Flugzeugtyp hat Platz für Tiere, sie können nicht in jeder Klasse mitgenommen, die Anzahl der Tiere, die pro Flug mitgenommen werden, ist begrenzt, und die Tiere passen nicht unter jeden Sitz. Je nach Fluggesellschaft kann man Tiere nur in der Kabine mitnehmen oder nur im klimatisierten Cargobereich, beides oder gar nicht. Es kommt so oder so zu unerwarteten Problemen, aber sofern man sie reduzieren kann, sollte man das tun.

Ich bin mit United Airways geflogen und habe über Lufthansa gebucht. United erlaubt das Mitnehmen eines(!) Tieres pro Passagier in der Kabine, niemals als Cargo. Der Korb muss dabei die Abmessungen 18 x 11 x 11 Inches haben. Will man ein zweites Tier mitnehmen, muss man einen zweiten Sitz buchen.

Bei einer anderen Fluggesellschaft zu buchen, auch wenn der Flug nicht von dieser durchgeführt wird, ist grundsätzlich kein Problem. Ob, wie und wie viele Tiere man mitnehmen kann, hängt aber immer auf den Regeln der durchführenden Fluggesellschaft ab. Mein Problem war allerdings, dass ich in einem von meinen beiden Flügen aus irgendeinem Grund einen Premium Economy Platz zugewiesen bekommen hatte.  Als ich dann die Katze bei United anmelden wollte, wurde mir gesagt, dass die Sitze der Premium Economy nicht für die Mitnahme von Tieren ausgelegt sind. Das Umbuchen auf die normale Economy war ein einziger Albtraum, da sich weder Lufthansa noch United zuständig fühlten und Downgrades generell gar nicht vorgesehen sind. Es hat mich zig Anrufe gekostet, bis endlich eine Mitarbeiterin von Lufthansa willig genug war, sich tatsächlich zu informieren und mich für 200 Euro auf die normale Economy herunterzustufen. Dass das Gespräch mitten während dieses Prozesses abbrach, und der nächste Mitarbeiter, den ich am Telefon hatte, wieder behauptete das ginge nicht, hat mich mehrere Monate Lebenszeit gekostet.

Letztendlich hatte ich es aber geschafft, die Katze für süße $150 Tiertransportgebühr direkt per Telefon bei United Airways anzumelden (dies war der einzige Weg - Anruf in den USA). Da auch keine anderen Haustiere auf dem Flug mitflogen (das ist selten genug der Fall), gab es auch kein Problem bezüglich der Frage, ob schon die Maximalanzahl Haustiere pro Flug erreicht worden war.

Nun muss man nur noch darauf achten, dass man bei United keinen Mittelsitz bekommt, denn da passt der Transportkorb angeblich auch nicht drunter. Die Transportkörbe, die „United approved“ sind, gibt es wie Sand am Meer und werden von Verkäufern, Tierbedarfsläden in den USA und online auch begeistert als zulässig beworben. Ich habe trotzdem die Maße überprüft – bei einem solchen beworbenen Produkt waren sie nämlich falsch… allerdings hat bei United auch niemand nachgemessen.

Ich habe mich letztendlich für einen Korb entschieden, den man außerhalb des Flugzeuges aufklappen und somit erweitern konnte, und einen weiteren, der nach oben „ausgebeult“ werden konnte, wenn die Katze nicht gerade unter dem Sitz ist. Letzterer wurde dann zu Mamas Korb.

Bei Cargo-Containern sehe ich viel größere Hürden: Diese Container müssen so groß sein, dass das Tier darin auf seinen vier Pfoten ungehindert stehen kann, müssen fest verschlossen werden können und die Schrauben, Pins, etc., die den Container zusammenhalten, dürfen nicht aus Plastik sein. Zudem muss man die Versorgung des Tieres auf dem Flug sicherstellen, ohne dass man Zugang zu ihm hat.

TSA Check

Der Transportkorb muss genau wie jedes Kabinengepäck gescannt werden. Das bedeutet, die Katze muss raus. Mir wurde angeboten, dazu in einen Nebenraum zu gehen, aber ich hatte mich dafür entschieden, Mama zu tragen und mir ihr gemeinsam durch den Scanner zu gehen. Ich kann hier natürlich nur für Terminal 3 im Flughafen Phoenix, Sky Harbor, sprechen. Wie es an anderen Flughäfen abläuft, weiß ich nicht. Ich stand recht lange da, weil beide Gepäckstücke zweimal gescannt wurden und Mama zitterte schon arg. Spätestens an diesem Punkt hätte ich mir gewünscht, dass ich eine Fusselrolle dabei gehabt hätte….

Flug

Theoretisch(!) muss der Transportkorb im Flughafen und auf den Flügen stets komplett geschlossen bleiben. Wenn man kein Herz für Tiere hat, geht das bestimmt. Dazu gehöre ich offensichtlich nicht. Ich habe natürlich den Korb geöffnet um Mama zu Füttern, mit Wasser zu versorgen und durch streicheln zu beruhigen.

Viele Transportbehälter haben einen Anschnallgurt, den man an einem Katzengeschirr befestigen kann. Wir haben zwar noch versucht, Mama an ein Geschirr zu gewöhnen, aber die Zeit war zu knapp. Zudem sollte das Geschirr ohne Metall sein, damit man durch den Scanner kommt. Ich habe letztendlich aus dem Geschirr für Mama einen Metallring herausgeschnitten, um diese Auflage zu erfüllen. War aber eh alles für die Katz: Auf dem ersten Flug hat sie ein Beinchen befreit und hing ganz unglücklich im Geschirr. Vor dem zweiten Flug hat sie es geschafft, das Geschirr ganz loszuwerden.

Der Flug ist nicht besonders schön für das Tier, sondern ein einziger Stressfaktor. Von Betäubungen wird auf jeden Fall abgeraten und teils dürfen die Tiere betäubt auch gar nicht fliegen. Wir haben vom Tierarzt ein Beruhigungsmittel bekommen, das wir vor Abreise auch Mama gut in die Schleck-Creme mixen konnten. Allerdings aß und trank Mama auf dem Flug dann fast nichts mehr, so dass nicht wirklich mehr davon in sie hineinzubekommen war.

Man sollte vor allem starke Nerven mitbringen, wenn man eine Katze so weit umziehen möchte und sich auch für alles extra Zeit lassen - gerade was die Überfprüfungen an diversen Schaltern und Scannern angeht. Zudem läuft ja auch bekanntlich nichts wie geplant und das fing bei mir schon damit an, dass ich am Abreiseflughafen auf neue Flüge umgebucht wurde, weil ich gar keine Chance mehr hatte, meinen Anschlussflug in Washington zu erreichen – mein erster Flug hatte schon viel zu viel Verspätung. Man hat mich dann nach San Francisco geschickt, was mir eher egal gewesen wäre, wenn das nicht bedeutet hätte, dass mein zweiter Flug nun 11 Stunden, statt 9 betragen würde – für die Katze besonders unangenehm.

Netterweise hat mich die Dame bei der Umbuchung in die Premium Economy umgesetzt. Wer aufgepasst hat, weiß, dass Tiertransportkörbe dort angeblich keinen Platz haben. Plötzlich war das aber überhaupt kein Problem mehr. Mehr noch – der Sitz neben mir in der Mitte war bei diesem Flug sogar frei und da passte der Container quer drunter (aber wirklich nur in der Mitte). Warum ich im März noch Nerven, Lebensmonate und 200 Euro für ein Downgrade ausgegeben habe, weiß ich jetzt auch nicht.

Am Schalter wurden Mamas Papiere gecheckt und ihr Korb mit einer Kennzeichnung für Kabinentiere markiert. Das ganze dauerte – auch wegen der Umbuchung – seine Zeit, so dass es wirklich sinnvoll ist, diesen Flug nicht auf den letzten Drücker anzutreten.

Lernkurve

Die Lernkurve ist steil. Das Mama wohl eher nichts essen und trinken würde, wurde mir vom Tierarzt gesagt. Ansonsten haben wir versucht uns so gut wie denkbar vorzubereiten – mit einem zusammenklappbaren Tranportnapf, Futter, Leckerlis, Medikamenten und „Puppy pads“ – also Unterlagen, auf die noch nicht stubenreine Hunderkinder ihr Geschäft machen. Außerdem hatte ich Latexhandschuhe und Tücher dabei, falls man doch mal einen Köttel aus dem Korb holen müsste. Den Korb haben wir schön mit dem Pad ausgelegt und alles, was wir sonst dabeihatten, hatte ich immer vorne in die Sitztasche vom Flugzeug gesteckt. Meine wichtigsten Papiere, Geldbeutel, ein Buch und Kopfhörer hatte ich in die Tasche des Transportskorbs gesteckt, so dass ich meinen Rucksack während des Fluges getrost im Overhead-Compartment lassen konnte.

Und trotzdem denkt man nie an alles. Dass ich keine Fusselrolle dabeihatte, habe ich ja schon erwähnt. Aber ich habe auch ziemlich schnell festgestellt, wie dumm ich dastehe, wenn ich Mama in ihrem Napf etwas zu Trinken anbiete, und sie es nicht trinkt. Da steht man dann mit seinem Napf voll Wasser und weiß nicht, wo man es hinschütten kann. Letztendlich habe ich es einmal in einem Mülleimer entsorgt und ein anderes Mal mit einem Tuch aufgesaugt. Dass ich nur einen Napf dabeihatte, der dann irgendwann Futter oder Schleck-Snack-Reste drin hatte, und damit nicht mehr für Wasser geeignet war, war auch etwas undurchdacht. Ich habe ihn dann gesäubert und für Wasser benutzt. Mit einem zweiten Napf wäre es einfacher gewesen... oder ich hätte es lassen können, denn sie hat ja doch nichts angenommen. Gut war es, jede Menge Plastik-Verschlussbeutel dabei zu haben, um jegliche erdenkliche Sauerei (dreckige Tücher, dreckigen Napf, angefangene Futterprodukte) geruchsfrei wegschließen zu können – und sich nicht alles zu versauen.

Trotz aller Vorbereitung – es ist eng im Korb, es ist stressig, es schaukelt. Irgendwo über Grönland hat sich Mama übergeben. Wie gesagt, theoretisch muss der Korb die ganze Zeit verschlossen bleiben. Ich habe in diesem Fall trotzdem einen Flugbegleiter gefragt, ob ich Korb und Katze in der Flugzeugtoilette etwas säubern dürfte. Er hat mir netterweise sogar den Wickeltisch runter gemacht.

Dort habe ich dann den Korb geschrubbt (vielleicht wäre hier etwas geruchsneutralisierendes Putzmittel hilfreich gewesen), ein neues Puppy Pad ausgelegt und Mama gesäubert. Es war alles Erdenkliche im Korb und an der Katze, was aus einer Katze so rauskommen kann, Blut ausgenommen. Es hilft auch nicht, dass die Katze natürlich gar nicht aus dem Korb raus will. Nachdem ich dann auch noch das Waschbecken im Flugzeugklo und den Wickeltisch geputzt hatte, ging es dann zurück an den Platz.

Die letzten fünf Flugstunden war Mama mit ihrer Situation völlig unzufrieden und jammerte nur dann nicht, wenn ich den Korb auf meinem Schoß und die Hand in den Käfig gesteckt hatte und sie streichelte. Da meine Beine zu kurz sind, um den Korb grade zu halten, war dies unfassbar unbequem. An Schlafen war nicht mehr zu denken.

Der Korb war zu diesem Zeitpunkt zwar sauber, aber gestresste Katzen riechen irgendwann auch ohne Exkremente und Mageninhalt genug - und so war ich von einer ganz wundervollen Duftwolke umgeben, was der Situation einen gewissen Peinlichkeitsfaktor verlieh. Ich war irgendwie froh, dass die einzige Person in meiner Reihe ohnehin eine FFP-Maske trug. Und vielleicht habe ich sie da auch etwas beneidet – letztendlich auch deshalb, weil ich mir auf dem Flug auch eine Erkältung eingefangen habe. Ich überlegte noch, ob ich irgendwas hätte mitnehmen können - Masken, Vaseline mit Geruch, etc. um es meiner Umgebung (und mir) anbieten zu können.

Woran man sich natürlich gewöhnen muss, ist dass man auf so einer Reise mit einem Katzenkorb auffällt und auch ständig angesprochen wird. Die Flugbegleiter schienen sich generell zu freuen – und am Gate in San Francisco kam sogar eine Flugbegleiterin auf mich zu, fragte mich wo mein Sitz ist, und versprach ich können sie jederzeit im Hilfe bitten, wenn die Katze etwas braucht. Und natürlich kam es zum ein oder anderen Gespräch über reisende Tiere und über Mama.

Flughafen

Ein Haustier darf nicht an jedem belieben Flughafen der EU einreisen. Nimmt man ein Tier als Cargo mit, dann muss man auch noch auf die Öffnungszeiten des Veterinäramtes am Flughafen achten. Die Reise mit einem Kabinentier ist etwas einfacher, da man hier im Grunde nur zum Zolle gehen muss. Einer der Möglichen „Ports of Entry“ ist der Flughafen Frankfurt, der mir zum Glück am nächsten und daher ohnehin mein normaler Ankunftsort ist.

Bringt man ein Tier als Cargo mit, muss man es beim Veterinäramt am Flughafen abholen. Bringt man es über die Flugkabine mit, dann muss man das Tier beim Zoll anmelden und sich entsprechend beim Einreisen am Schalter für zu verzollende Ware melden.

Im Fall von Mama wurde ihr Chip ausgelesen und das Datum der Tollwutimpfung kontrolliert. Der Beamte war mit dem Formular aus den USA etwas überfordert und es war gut, dass ich wusste, wo genau was steht. Gekostet hat das nichts, trotz Warnungen, dass Kosten auf mich zukommen könnten. Kann sein, dass das bei Einreise per Cargo anders ist.

Insgesamt war die Einreise der absolut unspektakulärste Teil der gesamten Reise, wenn man davon absieht, dass es für mich so einfach war, weil ich ohnehin am „richtigen“ Flughafen für einen Tierimport ankam.

Zuhause

Insgesamt dauerte Reise knapp 24 Stunden – vom Verlassen der Wohnung meiner Freundin in Arizona bis zur Ankunft in meinem Haus, dank des netten Abholdienstes meines Schwagers. Mama und ich waren beide natürlich komplett erschöpft, aber Mama ist trotzdem erst einmal 1 ½ Stunden laut miauend auf Erkundungstour gegangen. Die Müdigkeit gewann anschließend aber doch.

Die Zusammenführung mit meinen beiden Katzen, die zur Zeit bei einer guten Freundin betreut werden, steht morgen noch bevor. Ich habe für diesen Zweck eine Tür bei mir durch eine selbst gebaute Gittertür ersetzt, durch die sich die Katzen kennenlernen können. Idealerweise gibt man den Katzen gleichzeitig auf beiden Seiten der Türe Futter und tauscht Schlaf- und Liegemöglichkeiten aus, damit sie sich aneinander und den jeweiligen Geruch des anderen gewöhnen und die Zusammenkunft mit etwas Positivem verbinden. Ich halte aber sowohl Mama als auch meine Beiden Katzen für sehr relaxed und bin positiv gestimmt, was die Zusammenkunft angeht.

Dass Mama sich hier extrem wohl fühlt, zeigte sich schon, nachdem sie ein wenig geschlafen hatte. Das Fehlen der anderen Katzen, die nicht immer nett zu ihr waren, das Futterangebot, dass ihr nicht streitig gemacht wird (und auch meine Katzen werden es ihr nicht streitig machen, da es hier bei mir keinen Futterneid gibt) und die Möglichkeit, in mein Bett zu krabbeln, tun ihr sehr gut. Meine Freundin war schon geringfügig beleidigt, weil Mama nicht mal Vorsicht oder Furcht zeigte, sondern gleich Sofa und Bett übernahm, und anfing zu schnurren oder um Kuscheleinheiten zu bitten, sobald sie nachts aufwachte.

Heute Vormittag rennt sie dann doch noch etwas maunzend und suchend durch die Gegend. Es wird sich legen. Und wenn nicht… dann ist das halt so. Dann soll sie Quaken, so viel es ihr gefällt.

Das Beste? Mama ist gestern auf mich gekrabbelt um auf mir zu sitzen. Mama hat vorher noch nie freiwillig auf einem Menschen gesessen. Und ihr Lieblingsbettchen, das wir extra mitgebracht hatten? Hat sie mit dem Arsch nicht angeguckt.

Ich glaube, wir haben das Richtige für Mama getan.

"Mama" liegt auf dem roten Sofa neben mir an mein Bein gekuschelt. In meiner Jeanstasche steckt ein weißes USB Ladekabel und schaut raus.

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