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24. Türchen. „Abschalten!“

Thomas de Maizière hat vor Monaten in der Talkshow bei Lanz gesagt, wenn alle mal für 14 Tage die Klappe halten und ihren Job machen würden, sähe es in der Pandemiebekämpfung besser aus. Drastische Worte, denen ich auch nur bedingt folgen kann. Aber sie haben einen wahren Kern: den des Perspektivwechsels von der aufgeregten öffentlichen Diskussion, in der verschiedene Seiten um das Abstecken ihres Claims ringen auf die wesentlichen Aufgaben der Pandemie.

Und auch wir als Familien können diesen Perspektivwechsel wagen – und uns an diesen nächsten Tagen „aus der Welt nehmen“, die Medien weitgehend abschalten, die empörten Diskussionen ausblenden und uns um uns und unsere Kinder kümmern. Haben Sie Besuch? Vereinbaren Sie Thementabus - bspw. die Pandemie. Wenn Sie den Besuch vereinbart und vorbereitet haben, sind ja alle Dinge schon gesagt. Es gibt hunderte Themen, über die Sie reden können – oder haben Sie vor der Pandemie schweigend die Wand angestarrt? Sicher nicht.

Halten Sie einen wachen Blick auf Nachbarn und Freunde, ob es ihnen auch gut gehen möge. Kümmern Sie sich, wenn Hilfe notwendig ist, wenn Einsamkeit oder Sorge das Weihnachtsfest trüben. Ein kleiner Überraschungsbesuch bei der Nachbarin oder der Familie gegenüber – man muss nicht hineingehen; mit einem Tütchen Süßigkeiten und einer Kerze in der Hand bringt man eine kleine Freude. Es ist unerheblich, ob Sie religiös sind oder nicht, sich um den anderen kümmern, ihn beachten und wertschätzen können wir „weihnächtlich“ oder auch ganz anders begründen. Es kommt weniger auf die Begründung als auf die Wirkung, das Handeln an.

Drucken Sie sich die Teile des Adventskalenders aus, so haben Sie eine gute Sammlung an Perspektivwechseln und blättern Sie darin, wenn Sie etwas brauchen. Überlegen Sie mit der Familie, was Sie anspricht und wo Sie weitergehen möchten.

Oben drauf heften Sie bitte die Liste mit den Ansprechpartnern vom gestrigen Kalenderblatt. Geben Sie die Liste an Menschen weiter, von denen Sie denken, dass sie ihnen hilfreich sein kann.

Wenden Sie den Blick – auf sich, auf Ihre Kinder. Schauen Sie durch die Augen der Kinder, das geht zu kaum einer Zeit besser als zur Weihnachtszeit, mit all ihren für Kinder magischen Momenten und Eindrücken. Und lassen Sie sich mitnehmen. Kinder können das „außen“ komplett ausblenden, selbstvergessen, selbstversunken sein. Lassen Sie sich davon anstecken. Als Kind konnten Sie das auch und es ist nicht verloren. Trauen Sie sich – wie in vielen Aspekten, zu denen ich mit diesem Adventskalender ermutigen wollte. Und machen Sie am Ende des alten Jahres neue Erfahrungen.

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