Rezension das „zehn zeilen buch“ von Sudabeh Mohafez

Liebe Lyrikkenner, ich bin überrascht wie kurzweilig und intensiv 10 Zeilen in verdichteter, poetischer Prosa sein können. Das Buch lebt, nicht zuletzt von der Schönheit der filigranen Sätze.

„er maß den himmel aus: zenitweit. Der himmel aber war, was er immer gewesen ist…“

Fast biblisch klingen die melodischen Stücke. Erst war ich gelangweilt, denn ich dachte, es sei wirkliche Kurzprosa. Und da wäre mir eine 10 Zeilen Kurzgeschichte lieb gewesen… denn es ist sehr anspruchsvoll in 10 Zeilen etwas zb eine Shortstory zu schreiben…

Fred Heidingsfelder aus der Lauterer Autorengruppe schrieb immer eine Kurzgeschichte auf einer Seite… das war wunderbar, denn es nicht einfach, einen Krimi auf eine Seite zu reduzieren….

Aber egal. Frau Mohafez hat wirklich einen poetischen Duktus… eine wundervolle Art zu schreiben…

Helge Pfannenschmitt, ihrem Verleger, sagte ich, ich kann dafür nicht schreiben, da ich es anfangs überflog und glaubte, es sollen eben kurze Geschichten sein. Das sind sie für mich nicht, auch wenn es auf dem wunderschönen Buchcover vermerkt ist…

Aber, das war auch die Zeit, in der ich keinen Zugang mehr zur Poesie hatte.

Es ist faszinierend, wie man so Sätze bauen kann. Es stört etwas, dass Namen abgekürzt werden, da es unpoetisch ist. Es stört absolut den Lesefluss.

Aber überzeugt Euch selbst. Das Buch ist in der Edition Azur erschienen, dem besten Verlag für junge Gegenwartslyrik.

Somit schließe ich,

Uwe Kraus.

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