Jackson - US-Bestsellerautorin Angie Thomas beklagt Klischees in der Verlagsbranche. Sie selbst sei inzwischen in einer Position, in der sie schreiben könne, was sie wolle, "irgendjemand wird es schon drucken", sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit".

Aber ohne den Erfolg ihres Debüts "The Hate U Give" wäre das sicher nicht möglich, so Thomas. "Das sehe ich an all meinen schwarzen Autorenkollegen, die nicht Angie Thomas heißen. Wir haben hier immer noch ein Problem in der Verlagsbranche. Lange Zeit gab es kaum schwarze Autoren. Nun dürfen wir schreiben, aber viele von uns haben den Eindruck, nur die eine Art von Geschichten."

Außerdem fordert die Schriftstellerin aus Mississippi eine neue Form von Männlichkeit. So ist in ihrem neuen Buch erstmals ein Junge der Held, einer, der dealt und kifft und gleich zwei Mädchen schwängert, dann aber Verantwortung übernimmt. Das Hineindenken sei neu für sie gewesen, sagte Thomas, und sie habe dabei zum ersten Mal verstanden, "wie schädlich bestimmte Männlichkeitsvorstellungen sind. Etwa diese simple Idee, dass Jungs nicht weinen dürfen. Warum geben wir ihnen das Gefühl, Verletzlichkeit sei eine Schwäche? Gerade schwarze Jungs müssen weinen dürfen, sie müssen lernen, Schwäche zu zeigen. Das ganze Männer-Machotum ist Gift. Dagegen schreibe ich an".

Thomas wurde mit Romanen bekannt, in denen sie ihren Alltag als schwarze junge Frau verarbeitet. In diesen Tagen erscheint ihr drittes Werk, "Concrete Rose".

Foto: Bücher in einem Buchladen (über dts Nachrichtenagentur)

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