Berlin - Die Bundesregierung will noch vor der Bundestagswahl den geplanten "Zukunftsfonds" für die Automobilindustrie auf den Weg bringen und eine Milliarde Euro bereitstellen. Bis zu 380 Millionen Euro sollen in die vom Strukturwandel besonders betroffenen Regionen fließen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Abschlussbericht des Expertenbeirats des Autogipfels bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
"Es gibt 70 Cluster in Deutschland, von denen 20 bis 30 potentielle Problemfälle sind", sagte der Co-Vorsitzende des Gremiums, Jens Südekum von der Universität Düsseldorf, der Zeitung. "Sie sind geprägt von vielen kleinen Zulieferern, die bisher stark auf die Verbrennertechnologie fokussiert sind und noch keine Strategie für die Zukunft entwickelt haben." Sie sollen sich um durchschnittlich zwei bis drei Millionen Euro im Jahr bewerben können, um gemeinsam mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Arbeitsagenturen sogenannte "Transformationsagenturen" aufzubauen. Zu den Regionen die bereits Anträge vorbereitet haben gehören laut Südekum das Saarland, Südwestfalen und Südost-Niedersachsen.
Darüber hinaus wollen sich 23 weitere Regionen und Kommunen bewerben, darunter Sachsen-Anhalt, Leipzig, Südwestsachsen aber auch Berlin, Köln, Heilbronn und Reutlingen sowie das Rheinische Revier und Mittelhessen. Weitere 410 Millionen Euro soll die Bundesregierung laut Expertengremium bereitstellen, um die Digitalisierung der Branche zu fördern, wozu auch neue Betriebssysteme für Autos gehören oder autonome Fahrfunktionen. "Das zentrale Thema für die erfolgreiche Transformation ist die Digitalisierung", resümiert Südekum, "unabhängig von der künftigen Antriebsform." Weitere Fördermittel empfiehlt das Gremium für die Umstellung der Fertigungstechniken hin zu elektrischen Antrieben und einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Foto: Autobahn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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