Berlin - Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat sich gegen Kritik an ihrem Buch erneut verteidigt. Sie habe darin bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten geht, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe).

"Aber ich nehme die Kritik ernst", so Baerbock. "Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte." Sie will zudem mit ihrer Partei nicht in alte Freund-Feind-Reflexe zurückfallen. "Mehr als drei Jahre lang haben wir in der Partei, haben Robert Habeck und ich, intensiv daran gearbeitet, über eine andere Ansprache und Haltung Gräben zu überwinden", sagte Baerbock der "Süddeutschen Zeitung".

Diese Form der Kommunikation werde in einem harten Wahlkampf auf die Probe gestellt, gerade wenn auch heftige persönliche Anfeindungen dazukommen. "Auch ich bin da kurz in alte Schützengräben gerutscht", so die Co-Vorsitzende der Grünen selbstkritisch. "Dabei geht es mir um das Gegenteil: die großen Zukunftsfragen offen und breit zu diskutieren, hart und klar in der Sache, aber fair im Ton und offen für Argumente." So wolle sie Wahlkampf machen.

Die bayerische Landesvorsitzende Katharina Schulze sagte: "Wir haben ein paar Tore kassiert. Aber jetzt heißt es: Krone richten und weiter geht`s." Nun gelte es, wieder eigene Themen zu setzen, Veranstaltungen zu machen, auf Tour zu gehen - und nicht mehr über unfaire Gegner zu klagen. "Das Lamentieren, wie unfair alles ist, hilft nicht", sagte Schulze.

"An der Basis haben viele die Haltung: Jetzt erst recht." Der Co-Vorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, Felix Banaszak, räumte ein, dass es "natürlich auch bei uns Fehler gab". Das habe niemand bestritten. Aber was man nun erlebe, sei "eine Kampagne politischer Gegner, die das maßlos hochspielen".

Da stimme das Verhältnis einfach nicht mehr.

Foto: Annalena Baerbock (über dts Nachrichtenagentur)

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