Berlin - Nach dem Rassismus-Vorfall beim Fußballspiel Duisburg gegen Osnabrück hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) alle Vereine zu einem stärkeren Engagement gegen Hass und Hetze aufgerufen. "Zur traurigen Realität gehört, dass es solche rassistischen Beleidigungen in vielen Stadien gibt", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Das sei "bedauerlich und bestürzend". Die "Nazis raus"-Rufe der Fans beider Seiten habe sie zwar "ermutigend" gefunden, das seien "unmissverständliche Statements" gewesen: "Ich als Fußballfan bin aber sicher, dass die Vereine selbst noch mehr gegen Rassismus tun können und müssen." Rassistische Beleidigungen, verletzende Rufe aufgrund der Hautfarbe dürfe niemand in seinen Reihen und auf den Tribünen dulden, sagte Bas, die in ihrer Jugend selbst Fußball spielte und seit Langem Mitglied des MSV Duisburg ist. Die Parlamentspräsidentin reagierte auf einen Vorfall bei einem Drittligaspiel vor anderthalb Wochen: Ein Zuschauer ihres Heimatvereins hatte den Spieler Aaron Opoku vom VfL Osnabrück rassistisch beleidigt.

Die Partie wurde abgebrochen, soll aber nachgeholt werden. "Das Spiel zu wiederholen ist eine sehr gute Entscheidung", sagte Bas der NOZ. Es gehe nicht darum, nun einen Verein zu bestrafen. "Ich würde mir bei der Nachholpartie einen gemeinsamen Auftritt beider Mannschaften und Fangruppen gegen Rassismus und Hetze im Sport wünschen. Das wäre ein ermutigendes Zeichen und eine sehr schöne Reaktion auf diesen nicht hinnehmbaren Vorfall."

Foto: Bundesliga-Fußball vor dem Anstoß (über dts Nachrichtenagentur)

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