Berlin - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert eine Verbesserung der Bundesförderprogramme für E-Auto-Ladesäulen. "Die Förderverfahren für öffentliche Ladeinfrastruktur sind zu kompliziert und zu langwierig", sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae dem "Handelsblatt".

Sie verursachten bei den Antragstellern einen großen bürokratischen Aufwand. Der Ladesäulenbetreiber EnBW bestätigte: "Bei geförderten Standorten verlängern sich Antrags-, Planungs- und Umsetzungszeiträume im Schnitt um etwa sechs bis zwölf Monate." Von mehr als 50.000 öffentlich verfügbaren Ladepunkten in Deutschland wurden bis August 2021 lediglich 7.240 Ladepunkte mit den Fördergeldern des Bundes aufgebaut. Das sind etwa 15 Prozent.

Nur zwölf Prozent der bewilligten Fördergelder wurden abgerufen, wie Zahlen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zeigen. Der BDEW schlägt deshalb Maßnahmen zur Verbesserung der Bundesförderprogramme vor. Dazu zählen eine Vereinfachung und vollständige Digitalisierung des Antragsprozesses, pauschale Förderbeträge statt individuell gewährter Projektzuschüsse und eine nachträgliche Förderung nach Inbetriebnahme. Zu Problemen beim Netzanschluss, der mehr als ein halbes Jahr dauern kann, teilte der BDEW mit: "Mehr personelle Kapazitäten und eine Digitalisierung der Prozesse bei den Behörden würde allen Akteuren, die für den Bau von Ladeinfrastruktur benötigt werden, zugutekommen."

Foto: E-Auto-Ladestation (über dts Nachrichtenagentur)

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