Berlin - Die neue britische Botschafterin in Deutschland, Jill Gallard, erwartet einen Erfolg bei den Verhandlungen über einen neuen Brexit-Handelsvertrag. "Ich bin optimistisch und zuversichtlich, dass es einen Deal geben wird", sagte die Diplomatin der "Rheinischen Post".
Aber sie müsse auch klar sagen, dass für die britische Regierung der Status quo in der Frage der Fischereirechte in der Nordsee nicht akzeptabel sei, schränkte sie ein. Weiter sagte sie: "Und wir können bei EU-Standards wie Subventionen und die Einhaltung von Umwelt- und Arbeitsrechtsbestimmungen nicht akzeptieren, dass wir Verpflichtungen eingehen müssen, die von Drittstaaten wie Kanada nicht erfüllt werden." Sie machte aber auch deutlich, dass der britische Premierminister Boris Johnson den Deal wolle und zu Kompromissen bereit sei. "Aber auch die EU-Seite muss sich bewegen."
Die Diplomatin sprach sich auch für eine faire Verteilung der neuen Impfstoffe aus. "Die Coronakrise ist ein internationales Phänomen, die meisten Länder der Erde sind betroffen. Wir haben das Glück, dass in Großbritannien, in Deutschland und in den USA Impfstoffe bereitstehen, die bald eingesetzt werden können. Das darf kein Land nur für sich behalten", sagte Gallard.
Hier sei internationale Solidarität gefragt - "nicht nur in Europa". Großbritannien gebe so viel Geld dafür aus wie kaum ein anderes Land, zum Beispiel für Organisationen wie GAVI, um den Impfstoff fair zu verteilen.
Foto: Fahnen von EU und Großbritannien (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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