Berlin - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat zum Weltkindertag am 1. Juni stärkere Anstrengungen angemahnt, die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder zu bekämpfen. "Die Coronakrise hat die weltweite Lage der Kinder noch verschlechtert. Wir können das nicht einfach so weiterlaufen lassen", sagte Müller der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Vor allem die EU und die G20-Staaten müssten viel entschlossener helfen, die Folgekrisen der Pandemie zu bekämpfen. Nötig sei "ein weltweites Recovery-Programm". Die Pandemie sei längst zu einer Polypandemie geworden, die zu einer globalen Hunger- und Armutskrise geführt habe. Weltweit würden 400 Millionen Kinder in extremer Armut aufwachsen, durch die Corona-Pandemie seien künftig noch mehr betroffen. "Unicef schätzt, dass 140 Millionen Kinder zusätzlich in extremer Armut aufwachsen müssen. Hunderte Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen, viele kehren nie mehr zurück, weil sie arbeiten müssen", sagte Müller. Der Bundesentwicklungsminister bezeichnete die Einigung der Koalitionsfraktionen auf ein Lieferkettengesetz für faire Arbeitsbedingungen als "Meilenstein zur Durchsetzung der Kinderrechte". "Für mich war immer entscheidend, dass das Verbot von Kinderarbeit und Sklaverei klar im Gesetz verankert ist. Denn unser Wohlstand darf nicht länger auf Ausbeutung und Kinderarbeit beruhen", sagte Müller.

Foto: Gerd Müller (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: