Berlin - Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) beklagt eine Zunahme der generellen "Menschenfeindlichkeit" in Deutschland. "An vielen Stellen haben wir die Abwertung von Menschen, die vermeintlich unterhalb von anderen stehen", sagte Pau am Dienstag im RBB-Inforadio.

Auch gebe es eine Akzeptanz von Gewalt. Zudem beobachte sie etwa eine zunehmende Frauenfeindlichkeit. Auch im Bundestag gebe es immer weniger Frauen, so Pau weiter. "Nur 30,9 Prozent sind weiblich in der aktuellen Legislatur. Das ist der niedrigste Stand seit 1998."

Aus ihrer Sicht sei die Sensibilität insgesamt ein Stück zurückgegangen. Die Parteien müssten deswegen selbstkritisch sein, so die Linken-Politikerin: "Wir müssen auch mal schauen, wie organisieren wir eigentlich die Arbeit im Parlament, und warum sagen so viele Frauen: Das tue ich mir nicht an." Pau kritisierte auch, dass es im Bundestag nur wenige junge Parlamentarier gibt.

Nicht mal 18 Prozent hätten zudem kein Abitur: "Die Zahl der Abgeordneten mit Hochschulbildung ist in der Parlamentsgeschichte immer weiter gestiegen. Es wird also immer mehr zum Standard."

Foto: Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: