Pristina - Die im Kosovo stationierte Bundeswehr hat eine Neueinschätzung der Lage in dem Land vorgenommen. "Die Lage an der nord-kosovarisch-serbischen Grenze ist angespannt und birgt ein latentes Eskalationspotenzial", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der "Bild".

Darum werde "die Situation aufmerksam beobachtet" und die NATO habe "ihre Patrouillentätigkeit mit den sogenannten Liasion- and Monitoring Teams verstärkt". Zudem schloss der Sprecher nicht aus, dass auch deutsche Soldaten im Fall einer militärischen Eskalation im kleinen Balkanland aktiv werden könnten. "Für den Fall einer Verschlechterung der Sicherheitslage besteht die Möglichkeit der Einbindung von KFOR als sogenannter `Third Responder` in Ergänzung zu den kosovarischen Polizeikräften und zur Formed Police Unit im Rahmen der EU-Rechtsstaatsmission EULEX Kosovo." Abhängig von der Lage vor Ort sei der NATO-Oberkommandierende für Europa dazu autorisiert, "in Abstimmung mit den Alliierten Anpassungen des militärischen Kräftedispositivs von KFOR vorzunehmen".

Derzeit seien aufseiten der Bundeswehr "circa 80 Soldaten bei der KFOR", so der Sprecher des Einsatzführungskommandos. In einem Grenzkonflikt der beiden Länder hatte es zuvor serbische Drohungen gegeben, militärisch im Norden des von Belgrad nicht anerkannten Kosovo zu intervenieren. Bei dem Streit geht es unter anderem um die gegenseitige Anerkennung von Kfz-Kennzeichen.

Foto: Serbien und Kosovo (über dts Nachrichtenagentur)

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