Berlin - Sawsan Chebli (SPD), Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, blickt optimistisch auf den gesellschaftlichen Kampf gegen Rassismus. "Wenn ich meine persönliche Geschichte anschaue, spielte der Begriff Rassismus in der deutschen Welt von damals keine Rolle. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Anfeindungen, die auch ich erlebt habe, in Bezug auf Herkunft und Religion als Rassismus abzulehnen", sagte sie mit Blick auf ihre eigene Biographie dem Nachrichtenportal Watson.

Sie habe das einfach hingenommen. "Es gab kein Bewusstsein und auch kein Klima dafür, darüber zu reden. Wir haben das Wort nicht in den Mund genommen."

Früher habe man über "Ausländerfeindlichkeit" oder "Fremdenfeindlichkeit" gesprochen. Heute sei die Lage bedeutend besser, über Rassismus werde offener gesprochen. "Für junge Menschen ist es heute selbstverständlich, offen über Rassismus zu sprechen", sagte Chebli. Und auch die Politik scheue das Wort nicht mehr.

"Spätestens seit dem rechtsextrem motivierten Mord am CDU-Politiker Walter Lübcke ist auch hierzulande in der Mehrheitsgesellschaft angekommen, dass wir ein Rassismusproblem haben."

Foto: Mohrenstraße (über dts Nachrichtenagentur)

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