Heute beschäftigen wir uns einmal mit der Spezies „Mann“. Im Speziellen mit dem sexuell aktiven Mann, der, wenn es gewünscht ist, seinen Mann steht.
Wer bereits bis hierher schon peinlich berührt oder aus religiösem Schamgefühl entsetzt- oder verletzt ist, der sollte nun tunlichst das Lesen einstellen, denn jetzt geht es ans Eingemachte. Wobei wir nicht das eigentliche Ritual der Fortpflanzung ergründen wollen, dazu gibt es millionenfach verfügbares Bild- und Tonmaterial. Ohnehin wird mit der, nur zur Fortpflanzung gedachten Tätigkeit, mitunter Schindluder getrieben. Oft tun es zwei Menschen miteinander, die sich weder vorher, auf gesellschaftlicher Ebene näher kennengelernt haben, geschweige denn dem drängenden Wunsch, nach einem gemeinsamen Kind nachkommen. Früher wurde, sagen wir es einmal geradeheraus „SEX“ nur zu dem Zwecke praktiziert, einen würdigen Erben zu erschaffen, mittels körperlicher Annäherung. Dies wurde nur zu diesem Zwecke getan, meist einmal jährlich, je nachdem, wie viele Kinder es denn sein sollten. Da hatten beispielsweise Beamte weniger und Bauern mehr Einsätze. Dies lag in erster Linie daran, dass sich Bauern günstige Mitarbeiter selbst erschufen. Je größer der Hof, desto öfter traf man sich in der Nacht, wo dann in dunkler Stube, Knechte und Mägde entstanden. Inzwischen hat sich längst die Lage geändert. Heute ist es zu einem reinen Freizeitvergnügen verkommen. Es gehört zum guten Ton, es zu tun. Der gesellschaftliche Druck ist enorm und so tun es auch die, denen wenig bis gar nichts daran liegt. Das beginnt schon auf dem Schulhof und endet erst, wenn die Spannkraft des Mannes nachlässt. Leider kann dies bis ins hohe Alter noch funktionieren, was einem die Lust auf ein ruhiges Rentnerdasein gründlich vermiesen kann.
Ursprung des ganzen Übels geht, nach intensiven Recherchen, auf eine gewisse Eva zurück, die mit ihrem Spezi Adam, die Ersten waren, die dem sündigen Spiel frönten. Damit nahm das Unheil seinen Anfang und wurde weltweit bekannt und nachgeeifert.
Dies führte unweigerlich zur Weltüberbevölkerung. Hauptschuld an allem trägt eine Kernfrucht, die an laubwerfenden Bäumen und Sträuchern, so süß und saftig, scheinbar unschuldig abhängt. DER APFEL, der zur Gattung des Fallobstes zählt, wurde auf tragische Weise zum Auslöser des Sündenfalls. Angeblich von der gespaltenen Zunge einer Schlange, die Hausmeisterin im Paradies war, wurde Eva angestachelt, den Apfel der Erkenntnis zu pflücken und ihn mit Adam zu teilen. Der Mann, schon immer ein gutgläubiges Wesen, nahm den Apfel an, biss links hinein, anschließend Eva rechts, bis sie sich in der Mitte trafen. Und es kam, wie es kommen musste. Irgendwann war der Apfel beidseitig abgenagt und ihre Lippen trafen sich. So kam eins zum anderen und sie vereinigten sich, vor den Augen der Schlange, die später als Synonym für die Schwiegermütter der Welt diente. Ob der Sex nun befriedigend war oder nur seinen Zweck erfüllte, ist nicht überliefert. Trotz intensiver Recherchen konnte ich auch keine Zeitzeugen mehr auffinden, die dies bestätigen können. Da beide jedoch unverheiratet waren, wurde Eva das Ur-Flittchen und Adam ein toller Hengst. Ab jenem Moment wurde Sex rund um die Welt getragen, dank des Buches der Bücher, der Bibel. Dort wird es zwar nur angedeutet, was sich dereinst im Paradies zugetragen hat, aber alle Leute halten sich dran und vermehren sich willkürlich weiter, als ob es kein Morgen gibt. Nur eine einzige warnende Stimme gab es. Wencke Myhre, die schon in den Sechziger warnte: Beiß nicht gleich in jeden Apfel. Soweit der geschichtliche Abriss über das Hobby Nummer Eins.
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema, dem Gespräch danach.
Meist findet es nur nach Erstkontakt statt. Langjährig Geübte sprechen nicht mehr darüber, weil einer meist direkt danach einschläft. Konzentrieren wir uns also auf die rhetorischen und erotischen Neuankömmlinge.
Hier finden sich Dialoge, die in ihrer Kürze schon beeindruckend sind.
Er: „Entschuldige!“
Sie: „Wird beim nächsten Mal schon werden.“
Dieses Beispiel zeigt einen sehr höflichen jungen Mann, der auf eine vermeidlich verständnisvolle Partnerin trifft. Doch in ihrem vorgespielten Verständnis schwingt bereits ihr fester Vorsatz mit, diesen Herrn nicht mehr treffen zu wollen, wegen Nichtbeherrschens seines Handwerkzeugs.
Ein weiteres Beispiel für rhetorische Grausamkeit:
Er: „Fertig!“
Sie: „Glückwunsch.“
Hier trifft ein sachlich agierender Beamter auf eine Frau, die vermutlich frustriert zurückbleibt.
Oder hier:
Sie: „War's das?“
Er: „Was nochmal?“
Auf Frage folgt Gegenfrage. Hier drückt man sich um eine klare Antwort und keiner geht aus dem Gespräch befriedigt hervor. Dies ist nicht nur rhetorisch frustrierend.
Einige Männer überschätzen sich jedoch, was nachfolgendes Beispiel in erschütternder Weise zeigt.
Er: „Hattest Du schon einmal einen Hengst?“
Sie: „Ja mein Fohlen.“
Seiner Selbstüberschätzung kontert sie humoristisch, obgleich ihr nicht zum Lachen ist.
Trauriger Höhepunkt ist jenes Gespräch, was die Wahrheit schonungslos aufdeckt.
Sie: „Ist das alles?“
Er: „Es ist aber auch kalt hier.“
Während Sie ihrer Enttäuschung freien Lauf lässt, gibt Er die Schuld anderen.
Und noch ein letztes Beispiel!
Er: „War es für dich auch so wie für mich?“
Sie: „Ich mach später fertig.“
Die Begeisterung des Mannes trifft hier nicht auf ungeteilte Zustimmung. Sie vertagt sich auf später, wo zuverlässigere Hilfsmittel zur finalen Anwendung kommen.
Wie man an den vielen Beispielen sehen kann, ist die Wahrnehmung sehr unterschiedlich. Zusammenfassend kann man folgendes Fazit ziehen:
Nicht nur rhetorisch passen Männer und Frauen nicht zusammen. Und trotz dieser Erkenntnis unterlassen sie nichts, um ihrem Ziel, einer gegenseitig und gleichzeitigen Erreichung des Höhepunkts zu erreichen. Und man möchte ihnen dabei aufmunternd zurufen: Toi, toi, toi!
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