Berlin - Deutschland plant bei der internationalen Geberkonferenz für den Jemen am Montag eine "substanzielle neue Hilfszusage". Das kündigte Außenminister Heiko Maas (SPD) an.

"Heute geht es nicht nur darum, im Jemen eine akute Hungersnot abzuwenden", sagte er. "Neue blutige Kämpfe um Marib, Cholera- und Polio-Ausbrüche, Heuschreckenplagen - die Not der Menschen sprengt jede Vorstellungskraft." Schon jetzt sei Deutschland einer der wichtigsten humanitären Geber. Man werbe dafür, dass andere es der Bundesrepublik gleich tun.

"Uns allen ist bewusst: egal wie viel wir geben, es bleibt zu wenig", sagte Maas weiter. "Nicht nur, weil einzelne Staaten sich ihrer Verantwortung entziehen oder Bürgerkriegsparteien die humanitäre Hilfe blockieren." Das Leid der Menschen im Jemen sei von Menschen gemacht. Hoffnung auf echte Besserung gebe es nur, wenn es gelinge, die Kämpfe zu stoppen.

"Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die neue US-Regierung diesen Konflikt zur Priorität gemacht und sich voll hinter die Vermittlung des UN-Sondergesandten Martin Griffiths gestellt hat, mit dem wir auf das Engste zusammenarbeiten." Alle müssten jetzt mithelfen, damit die Diplomatie in Jemen einen Fuß auf den Boden bekomme, so der SPD-Politiker. "Dafür werden wir alle internationalen Akteure in die Pflicht nehmen." Nach Angaben der Initiatoren der Geberkonferenz wird bei der virtuell stattfindenden Veranstaltung auf Hilfszusagen von mehr als drei Milliarden US-Dollar gehofft.

Foto: Jemen (über dts Nachrichtenagentur)

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