Berlin - Das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet durch den bevorstehenden Regierungswechsel mit einer Verbesserung der deutsch-griechischen Beziehungen. Das sagte DIW-Vorstandsmitglied Alexander Kritikos dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben) mit Blick auf Merkels Reise nach Griechenland an diesem Donnerstag und Freitag.

"Angela Merkels Abschiedsbesuch in Athen ist ein wichtiges Signal dafür, dass die vergangenen, doch sehr schwierigen Jahre mit der wirtschaftlichen Krise in Griechenland nun als halbwegs erfolgreich abgeschlossen betrachtet werden können", so Kritikos, der selbst griechische Wurzeln hat. Merkel habe es versäumt, sich in den Rettungspaketen für eine Investitionsoffensive einzusetzen. "Die Folge: Die Troika scheiterte und die griechische Wirtschaft stagnierte lange Zeit, anstatt sich zu erholen." Auch im Türkei-Griechenland-Konflikt habe sie sich bei der griechischen Bevölkerung nicht beliebter gemacht, als sie sich etwa nicht schützend vor das EU-Land gestellt habe. "Da ist erneut eine große Distanz sichtbar geworden." Der voraussichtliche künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sollte Versuche unternehmen, um den bilateralen Austausch zu stärken. "Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Schritte in Richtung gemeinsame Investitionen in Griechenland im Energie- und IT-Bereich fortgesetzt und intensiviert werden", sagte Kritikos dem RND. "Da ist definitiv noch Luft nach oben."

Foto: Akropolis in Athen (über dts Nachrichtenagentur)

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