Mitte November sagte Andreas Scheuer gegenüber der unsäglichen  Springer-WELT, dass die mit Hilfe von Ökostrom produzierten  synthetischen Kraftstoffe „raus aus dem Reagenzglas und rein in die  Massenproduktion“ müssen.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt:

Das ist noch gar nicht marktreif?
Haben wir die Zeit?
Nein.

Tatsache: Es gibt bisher nur kleine Anlagen, in denen getestet wird.  Kein Problem, das verhindern könnte, dass sich im September ein opulent  aufgeblasener Lobbyverband positioniert hat, dem u. a. der ADAC  angehört. Gegründet wurde er schon 2020.
Acht Lobbyist:innen sind dafür bereits in Stellung gebracht, vier Treffen mit der  Europäischen Union schon absolviert. Der Verband residiert in Brüssel  bei Beust & Collegen (jup, genau DER Ole).

Bevor wir auf den Unsinn von efuels in Pkw kommen, schauen wir  einmal, wer in diesem Lobbyverband so aufzufinden ist. Ah! Die  Fossil-Lobby, Zulieferer der Autoindustrie, Tankstellenfirmen.

Hier zu sehen ein Ausschnitt der über 150 Mitglieder im efuels Lobbyverband.

Im Governing Board immerhin zwei Frauen und zehn Männer.

Schräg nur, dass eine ehemalige Umweltministerin und Mitbegründerin  von Greenpeace da so prominent zu finden ist: Dr. Monika Griefahn.

Screenshot des governing boards.

Im „Sounding Board“ keine Frauen, dafür aber ehemalige Politiker,  Motorsport Manager, sogar ein ehem. grüner Ministerpräsident – der Drehtüreffekt zwischen Politik und Autoindustrie keeps moving.

Das Sounding Board weißter alter Männer.

Nun: efuels in Pkw. „die Produktion sehr energieaufwändig, die  Nutzung im Verbrennungsmotor sehr verlustbehaftet. Deutlich effizienter  ist es, Ökostrom direkt für den Betrieb im E-Auto zu nutzen.“ sagt @Stefan_Hajek und sieht Sinn nur in Schiffen o.ä..

Und auch das hier findet sich – falls es Sie nach Wasserstoff sehnt:  „Die Hoffnung, dass der Verbrennungsmotor mit Wasserstoff als Treibstoff  in die Nachspielzeit kommen könnte, wird vom Potsdam-Institut für  Klimafolgen-Forschung eingebremst. Das Institut favorisiert das batterieelektrische E-Auto zur Erreichung der politisch geforderten Klimaziele.

No shit Sherlock:

„Vielmehr wäre, speziell im  Pkw-Bereich, eine direkte Nutzung von Elektrizität für die kommenden  Jahre wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller.“Potsdam Institut für Klimafolgen-Forschung

Zudem wird kritisiert, dass Wasserstoff Verbrennungstechnologie  länger am Leben hält, was für eine fortgesetzte Abhängigkeit von  fossilen Energieträgern und für einen weiteren Ausstoß von  Treibhausgasen sorgen und so für eine Gefährdung der Klimaziele sorgen  würde.“

VW hat zwar den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor in Glasgow bei #COP26 nicht unterschrieben.

Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess ist da zuvor jedoch deutlicher  gewesen und richtet Europas größten Autokonzern auf elektrische  Fahrzeuge aus.

„Mit einer Diskussion über andere  Möglichkeiten, die im kommenden Jahrzehnt sicher nicht zur Verfügung  stehen werden, verwirren wir nur die Verbraucher. Dagegen sprechen  zunächst Physik und Wirtschaftlichkeit und übrigens auch die  Wissenschaft.“

Es seien klare Botschaften von Verbänden und Politik erforderlich.  Was ER dann wohl von dem efuels-Verband und jenen, die ihm angehören,  hält? #Autokorrektur – aber noch nicht mal als Antriebswende. So bitter.

Umso bitterer durch die neuesten Recherchen:

Darstellung der lobbyistischen Abhängigkeiten bzw. Positionierung der einzelnen Konzerne.

Neue Recherchen deuten darauf hin, dass sich BMW im deutschen  Automobilsektor als führender Gegner der Klimapolitik in Deutschland und  Europa abzeichnet. Während die deutsche Automobilindustrie zunehmend  generelle Unterstützung für das Pariser Abkommen und langfristige  Klimaziele bekundet, haben sich wichtige Gruppen wie BMW und der  deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) dafür eingesetzt,  kurzfristige Klimaschutzregulierung, um diese Ziele zu erreichen, zu  schwächen. Die Recherchen heben auch ‚grüne’ PR-Kampagnen hervor, die  die deutschen Autobauer nutzen, um von der Klimabilanz des Sektors  abzulenken und die wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit und der  Regierung zu addressieren. Der Straßenverkehr machte im Jahr 2020  Schätzungen zufolge 19% der Treibhausgasemissionen in Deutschland aus.

Die  Recherchen unterstreichen die Gefahr für die deutschen und  EU-Klimaziele, wenn die Regulierung durch negative Aktivitäten im  Bereich Klimaschutzregulierung der Automobilindustrie aufgeweicht wird.  Dies ist aufgrund der laufenden Koalitionsverhandlungen in Deutschland,  die wahrscheinlich einen Dekarbonisierungsplan für den Straßenverkehr  beinhalten werden, und aufgrund der aktuellen Verhandlungen über  CO2-Flottengrenzwerte für leichte Nutzfahrzeuge im EU-Parlament von  Bedeutung. Die Recherchen heben auch die gemischt, aber zunehmend  positiven direkten Aktivitäten im Bereich Klimaschutzregulierung von  Volkswagen h ervor – während das Unternehmen weiterhin ein wichtiges  Mitglied von Industrieverbänden, einschließlich des VDA, mit negativen  Aktivitäten in diesem Bereich ist.

Die Recherchen beziehen sich  auf die drei großen deutschen Autobauer und ihre beiden wichtigsten  Industrieverbände, den Verband der Automobilindustrie (VDA) in  Deutschland und den Europäischen Automobilherstellerverband (ACEA).  Zusammen geben diese Gruppen Offenlegungen zufolge über 10 Millionen  Euro pro Jahr für Lobbying in der EU aus. BMW (D), der in den Jahren  2019-21 aktiv gegen wichtige europäische Klimapolitik opponiert hat,  führt. Dahinter folgt der Autobauer Daimler (D), der wichtige  Klimapolitikpositionen und seinen Aktivitäten dazu nicht offengelegt  hat. Im Gegensatz dazu zeigt Volkswagen (C) gemischt, aber zunehmend  positiven klimapolitischen Aktivitäten. Alle drei Unternehmen sind  Vorstandsmitglieder im Verband der Automobilindustrie (VDA) (E+), der  negative Aktivitäten im Bereich Klimaschutzregulierung auf deutscher und  EU-Ebene zeigt, und im Europäischen Automobilherstellerverband (ACEA)  (D), der durchmischte bis negative Aktivitäten im Bereich  Klimaschutzregulierung in der EU zeigt.

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