Wind- und Solarkraftwerke mit einer Kapazität von 280  Gigawatt sind im vergangenen Jahr weltweit ans Netz gegangen – trotz  Corona ein Weltrekord. Das meldet die Internationale Energieagentur. Und es soll in diesem Stil weitergehen.

Die 1974 im Zuge der Ölkrise von der OECD gegründete  Internationale  Energieagentur (IEA) war lange Jahre kaum mehr als eine  Lobbyorganisation der traditionellen Energien, namentlich Öl, Gas und  Atom. Die Rolle der erneuerbaren Energien wurde im «World Energy  Outlook», dem alljährlich publizierten Ausblick auf die Energiezukunft,  teils geradezu grotesk unterschätzt.  Das hat sich geändert, im Zuge eines zunehmend alarmistisch gewordenen  Tonfalles im Kampf gegen die Klimaerwärmung und wohl auch mit Blick auf  die Realität geändert. So meldet die IEA für das Jahr 2020 einen  Rekordzubau an Erneuerbaren-Kapazitäten von 280 Gigawatt – fast die  Hälfte mehr als 2019 und auch mehr als je zuvor. Der ganz grosse Treiber  dieser Entwicklung ist China, wo 80 Prozent dieser 280 GW realisiert  wurden. Das hatte auch mit dem Auslaufen von Fördergeldern zu tun, die   an die Projektrealisierung gebunden waren. Und es soll nach jüngster  IEA-Prognose auch in den kommenden zwei Jahren so weitergehen. Denn  jetzt stünden auch die Industrie-Kapazitäten zur Verfügung, um das  Ausbau-Tempo zu halten. In diesem und im nächsten Jahr werden danach 90  Prozent der Gelder für den Kraftwerksbau in Erneuerbare fliessen. Über  die Hälfte dieser Projekte werden solar sein. Auch in Europa soll es  nach Jahren des Niedergangs wieder aufwärts gehen. Um 44 GW 2021 und 49  GW 2022 soll ausgebaut werden. Die IEA hat damit auch ihre eigene  Prognose vom letzten November deutlich nach oben angepasst.