Brüssel - Die EU-Kommission sieht in den Gewalttätigkeiten in den USA vor der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten Joe Biden ein Warnzeichen für Europa. "Die Ereignisse vor dem Kapitol müssen Europa eine Lehre sein", sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Bei allen Unterschieden zwischen Europa und den USA gebe es gemeinsame Probleme. "Präsident Trump war ja kein Zufall der Geschichte, so wie Populismus bei uns kein Zufall ist", fügte Schmit hinzu. Hier wie dort sei eine lange Entwicklung vorausgegangen, in der sich viele Menschen als Verlierer gefühlt hätten. "Sie profitierten nicht von der Wirtschaftsentwicklung, sie verloren ihre Arbeit, mussten vielleicht viel schlechter bezahlte Jobs annehmen, während für andere der Reichtum blühte", so der Kommissar.
"Dieses Gefühl des Verlierers und dazu der Eindruck, dass sich niemand für diese Menschen interessiert, kann gefährliche Konsequenzen haben und dazu führen, dass das Vertrauen in die Institutionen verloren geht." Der Sozialdemokrat aus Luxemburg forderte: "Das dürfen wir in Europa nicht ignorieren, hier müssen wir politisch gegensteuern." Auch in der EU gebe es Länder, in denen Populisten ähnliche Reden hielten wie Trump, gegen Eliten und Institutionen wetterten und Komplotttheorien verbreiteten.
Foto: EU-Kommission in Brüssel (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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