Brüssel - Die EU-Kommission erwartet wegen des Ukrainekriegs eine spürbare Abschwächung der Konjunktur im Euroraum. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf interne Protokolle.

Man rechne mit einer Wachstumseinbuße in diesem Jahr von 0,4 Prozentpunkten, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vergangene Woche beim Treffen der Eurogruppe, der Runde der Finanzminister der Währungsunion. Kurz vor Kriegsausbruch hatte er noch ein Plus von vier Prozent für 2022 vorausgesagt. Als Risikofaktoren benannte der Wirtschaftskommissar anhaltende Preissteigerungen für Energieträger und andere Rohstoffe sowie Probleme bei Lieferketten. Zusätzliche Kosten kämen auf die Volkswirtschaften der Eurozone durch ihre Unterstützung der Ukraine zu und weil sie versuchten, die hohen Energiepreise für Wirtschaft und Bürger abzufedern.

Eine beruhigende Nachricht hatte Klaus Regling, der Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), für die Runde parat: Er berichtete, dass der bewaffnete Konflikt und seine ökonomischen Auswirkungen bislang zu keinen größeren Verwerfungen auf den Finanzmärkten geführt hätten. Finanzminister Christian Lindner (FDP) sicherte seinen Kollegen trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage zu, dass Deutschland ab 2023 die Schuldenbremse wieder einhalten werde.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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