Eine unreflektiertes Nachplappern von unseriösen Informationen bleibt Desinformation, egal wie oft sie wiederholt werden.

Der "Faktenchecker Homöopathie" hat wegen der unermüdlich geschwurbelten Unterstellung, Homöopathie habe keine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus, den "unabhängigen Informationsdienst" chatGPT zur Studienlage der Homöopathie befragt:

Frage an chatGPT:

Kann es sein, dass die Homöopathie auch deswegen angegriffen wird, weil sie bislang noch in ihren Wirkungen für mechanistisch denkende Menschen irrational und deswegen gefährlich erscheint?

Antwort chatGPT:

"Die Homöopathie ist eine umstrittene Praxis, und es gibt viele Gründe, warum sie von manchen Menschen als irrational angesehen wird. Einer der Gründe ist tatsächlich, dass die Wirkmechanismen der Homöopathie nicht vollständig verstanden werden und deshalb für viele Menschen schwer nachvollziehbar sind.

Ein weiterer Grund ist, dass die Wirksamkeit der Homöopathie in wissenschaftlichen Studien nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Viele Studien haben gezeigt, dass die Wirksamkeit der Homöopathie im Vergleich zu Placebo-Behandlungen nicht signifikant höher ist. Andere Studien haben jedoch gezeigt, dass die Homöopathie bei bestimmten Krankheiten oder Beschwerden wirksam sein kann..."

Das klingt doch ganz so , wie ein anerkannter Fachmann der homöopathischen Studienlage einst geurteilt hat:

" Außerdem sollten Sie meine Äußerungen und die des INH noch einmal genauer lesen: Unsere Aussage ist, dass es keine belastbare / zuverlässige / überzeugende Evidenz für eine Wirksamkeit über Placebo hinaus gibt. Also nicht „keine“ sondern „keine aussagekräftige“, was in der absoluten Anzahl ja einen Unterschied macht. So wie „kein Bier“ etwas anderes ist als „kein gutes Bier“."

Und dann gibt es noch die Einschätzung eines Prof. Sackett mit seiner berühmten und  allseits anerkannten Abhandlung über die drei Säulen der Evidenz:                    „Evidenzbasierte  Medizin: Was sie ist und was sie nicht ist. Es geht um die Integration  individueller klinischer Expertise und der besten externen Evidenz„:

Gute Ärzte nutzen sowohl individuelle klinische Expertise [persönliche  Heil-Erfahrungen von Arzt und Patient] als auch die beste verfügbare externe Evidenz [Studien], und keine reicht allein aus.  Ohne klinische Expertise droht die Praxis durch die Studien-Evidenz  [mit z.T. vorgeblich signifikanten Wirkungen von Heilverfahren] tyrannisiert zu werden, denn auch eine hervorragende externe Evidenz kann für einen einzelnen Patienten nicht anwendbar oder ungeeignet sein.“

Wenn man sich dann noch die reale Studienlage, wie sie durch das INH sehr eindrücklich, objektiv und umfassend dargestellt wurde, vergegenwärtigt [vom Autor hier auf die wesentlichen Aussagen (Grossschreibung) reduziert, jedoch tunlichst ohne "Cherry-picking"]:

"Kleijnen (1991)
Derzeit sind die NACHWEISE aus  klinischen Studien POSITIV, aber sie reichen nicht aus, um endgültige  Schlussfolgerungen zu ziehen, weil die Methodik in den meisten Studien  von geringer Qualität und der Einfluss des „Publication Bias“[B 2]  unbekannt ist.[B 3]
Linde (1997)
Das Ergebnis  unserer Meta-Analyse liefert KEINE BESTÄTIGUNG für die HYPOTHESE, dass  die klinischen Effekte der Homöopathie alleine auf einer PLACEBOWIRKUNG  beruhten. Wir fanden in diesen Studien jedoch nur unzureichende  Nachweise dafür, dass die Homöopathie auch nur bei einem einzigen  Krankheitsbild wirksam wäre.[B 6]
Linde (1998)
Die  Ergebnisse der vorliegenden randomisierten kontrollierten Studien  deuten darauf hin, dass die Homöopathie eine ÜBER PLACEBO HINAUSGEHENDE  WIRKUNG aufweist. Die Nachweise sind jedoch wegen methodischer Schwächen  und Widersprüchlichkeit nicht überzeugend.[B 8]
Cucherat (2000)
Es  gibt ein paar wenige Nachweise dafür, dass homöopathische Therapien  WIRKSAMER SIND ALS PLACEBO; die Aussagekraft dieser Nachweise ist wegen  der nur niedrigen methodischen Qualität der Studien nur gering. Studien  hoher methodischer Qualität waren eher negativ als solche von geringerer  Qualität.[B 12]
Shang (2005)
… es zeigten sich  SCHWACHE NACHWEISE für einen SPEZIFISCHEN EFFEKT HOMÖOPATHISCHER  ARZNEIEN (…) Die Ergebnisse bestätigen den Eindruck, dass es sich bei  den klinischen Effekten der Homöopathie um Placeboeffekte handelt.[B 13]
Mathie (2014)
Arzneien,  die als Homöopathika individuell verordnet wurden, zeigen möglicherweise  einen KLEINEN SPEZIFISCHEN EFFEKT. (…) Die generell niedrige und  unklare Qualität der Nachweise gebietet aber, diese Ergebnisse nur  vorsichtig zu interpretieren.[B 14]
Mathie (2017)
Die  Qualität der Nachweise als Ganzes ist gering. Eine Meta-Analyse aller  ermittelbaren Daten führt zu einer ABLEHNUNG UNSERER NULLHYPOTHESE [dass das Ergebnis einer Behandlung mit nicht-individuell verordneten Homöopathika nicht von PLACEBO unterscheidbar ist ], aber eine Analyse der kleinen Untergruppe der zuverlässigen  Nachweise stützt diese Ablehnung nicht. Meta-Analysen für einzelne  Krankheitsbilder liefern keine zuverlässigen Nachweise, weshalb KEINE  KLAREN SCHLUSSFOLGERUNGEN MÖGLICH sind.[B 17]
Mathie (2018)
Wegen  der schlechten Qualität, der kleinen Anzahl und der Heterogenität der  Studien ist anhand dieser Daten eine ENDGÜLTIGE SCHLUSSFOLGERUNG über  die Vergleichbarkeit der Wirkung einer individualisierten  homöopathischen Therapie AUSGESCHLOSSEN.[B 18]

....wenn man also die reale Studienlage zur Evidenz der Homöopathie ohne demagogische Schwurbelei beurteilt, dann kann zumindest die unseriöse Behauptung, die Homöopathie habe zu keinem Zeitpunkt und in keiner Studie eine Wirkung über Placebo-Effekt hinaus bewiesen, als schwurbelige Fake-Aussage demaskiert werden.

In einem sehr aufschlussreichen Artikel bei RUBIKON mit dem Titel "Heilen verboten" beschreibt Hans-Jürgen Mülln eindrucksvoll welche Kräfte [neben all den irrationalen Ängsten, welche auf die Homöopathie projiziert werden und den gänzlich unwissenschaftlichen  Hoheitsansprüchen-Ansprüchen für die konventionellen Therapien], welche Kräfte also im Hintergrund mit wechselnder Intensität und schon seit anfang des 20. Jahrhunderts gegen alle naturheilkundlichen Therapien agieren und agitieren.  

Die Klagen eines Apothekers erscheinen dann in einem gänzlich anderen Licht:

" Versuche ich die Person aufzuklären, dass die Homöopathie keine Wirkung hat, die über den Placeboeffekt hinausgeht?"

  • "Nein", so hoffen wir, da die Aussage ja nachweißlich Fake ist

"Das heißt, die Beiträge der Mitglieder werden verschwendet."

  • Unser aller verehrter Edzard Ernst, vom Paulus zum Saulus konvertierter Homöopathie-Kritiker, weist richtigerweise auf die garadezu lächerliche Kosten-Relation homöopathischer Therapie hin, [im Vergleich zu manch einer (völlig evidenzlosen, rießige Summen verschlingenden, geradezu scharlatan wirkenden) konventionellen Therapie-Form : Beispiel Knieendoskopien.]

"Bin ich dafür, dass die Homöopathie aus den Apotheken fliegt?"

  • Darüber kann man diskutieren, nicht jedoch über die Aussage "...den homöopathischen Mittelchen einen seriösen Anstrich verleiht, den sie  aufgrund der Theorie, die ihnen zugrunde liegt, nicht verdient haben."(s. als Fake enttarnte Schwurbel-Aussage oben)

"Empfehle ich Homöopathie? Natürlich nicht! Das halte ich für hochgradig unseriös!"

  • Unseriös ist eigentlich nur die apodiktische Aussage vom alleinigen Placebo-Effekt der Homöopathie

"....eine Apotheke, die sich auf Schwurbel festgelegt hat, weshalb wissenschaftlich denkende Menschen sie meiden."

  • Es scheint, dass gerade undogmatisch und unvoreingenommen mit freiem Geist wissenschaftlich denkende Menschen die größte Affinität zur Homöopathie haben

"Es sei denn, es zögert das Leiden eines Kindes unnötig in die Länge."

  • Definitiv! Ein undogmatisch und verantwortlich therapierender Arzt wird immer - um die Grenzen der jeweiligen Therapiemethode wissend -  zum primären Wohl des Patienten handeln.

Homöopathiewirkt natürlich, sie wirkt natürlich!

Dr. Heinrich Hümmer