Wiesbaden - Der im vergangenen Jahr im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets gezahlte Kinderbonus ist überwiegend in den Konsum geflossen. Das ist das Ergebnis einer Sondererhebung des Statistischen Bundesamtes im Auftrag des Bundesfinanzministeriums, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Donnerstagausgaben berichten.
Danach haben etwa 4,8 Millionen Haushalte und damit sechs von zehn Familien das Geld ganz oder teilweise zum Beispiel für Bekleidung oder Möbel ausgegeben. Bei Familien mit niedrigeren Einkommen verwendeten sieben von zehn Familien das zusätzliche Geld für Anschaffungen. Der Bonus betrug je Kind 300 Euro. In diesem Jahr sollen erneut 150 Euro gezahlt werden. Die bis Ende 2020 befristete Senkung der Mehrwertsteuer hat hingegen nur ein Viertel aller Privathaushalte - insgesamt neun Millionen Haushalte - dazu genutzt, um mehr einzukaufen oder geplante Anschaffungen vorzuziehen. Die Hälfte dieser Haushalte kaufte langlebige Gebrauchsgüter wie Elektrogeräte, Einrichtungsgegenstände oder Haushaltswaren. Ein Viertel der Haushalte erwarb ein neues Fahrzeug. Insbesondere Haushalte mit Kindern nutzten die Mehrwertsteuersenkung: Mehr als jeder dritte Haushalt mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren kaufte zusätzlich ein oder zog geplante Anschaffungen vor. Das Bundesfinanzministerium zog trotz der durchwachsenen Zahlen eine positive Bilanz. Nachfrage und Konjunktur seien durch Kinderbonus und Mehrwertsteuersenkung wirkungsvoll unterstützt worden, hieß es. Während Konjunkturexperten noch im Juni 2020 von einem Einbruch des Wirtschaftswachstums um bis zu 7,8 Prozent ausgegangen seien, habe das Statistische Bundesamt vor Kurzem einen tatsächlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent festgestellt. Damit sei Deutschland deutlich besser durch das Krisenjahr gekommen als alle anderen großen europäischen Volkswirtschaften.
Foto: Mutter mit Kleinkind und Kinderwagen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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