Frankfurt/Main - Die Bundesliga will internationale Finanzinvestoren ins Boot holen. Die Betreibergesellschaft Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat möglichen Geldgebern Informationspakete über eine Minderheitsbeteiligung an zwei noch zu gründenden Tochtergesellschaften geschickt, schreibt die FAZ. Das Projekt trage den Namen "Competition", schreibt die Zeitung.

Entsprechende Informationen soll die DFL auf Anfrage bestätigt haben. Die DFL und die beratende Bank haben dem Vernehmen nach etwa 30 Parteien angeschrieben: alle bekannten Private-Equity-Adressen, die sich schon im Sportgeschäft engagiert haben, und Unternehmen aus der Branche, namentlich Sportdatenspezialisten. Die 36 Clubs der Ersten und Zweiten Liga, aus denen sich die DFL zusammensetzt, müssten in einer Mitgliederversammlung einem Einstieg zustimmen. Den Informationen nach geht es um eine Tochtergesellschaft mit dem vorläufigen Namen "MediaCo", welche die Auslandsrechte vermarkten würde, und eine Einheit namens "DigitalCo", welche die Rechte an virtuellen elektronischen Fußballspielen enthielte.

"Falls sich die Clubs für ein Investment entscheiden, sieht dies eine mögliche Minderheitsbeteiligung von maximal 25,1 Prozent an einer international tätigen Medien- und einer Datentochter der DFL GmbH vor, die keine spürbaren Berührungspunkte in Deutschland hätte", ließ DFL-Geschäftsführer Christian Seifert auf Anfrage der FAZ wissen. Die MediaCo soll für 25 Jahre die Lizenz für die Medienrechte im Ausland halten. Andererseits bindet sich Private Equity praktisch nie so lange, daher werden die Anteilseigner wechseln können. "Die Konstruktion sieht im Kern ein neues Unternehmen vor, das für 25 Jahre die Lizenz erhält, die internationalen Medienrechte sowie die globalen Marketingrechte zu verwerten", sagte Seifert.

Private-Equity-Firmen seien üblicherweise Partner auf Zeit, "und im Rahmen unseres Modells ist ein Ausstieg nach einigen Jahren problemlos möglich". In die neuen Einheiten würde nach jetzigem Stand die bestehende DFL-Tochtergesellschaft "Bundesliga International" aufgehen, die den Verkauf von Rechten im Ausland organisiert. Wie zu hören ist, bekamen Interessenten signalisiert, dass sie etwa sechs Wochen Zeit haben, um sich ein Urteil zu bilden. "Bis Ende April, Anfang Mai sollen indikative Angebote eingereicht werden", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.

Foto: Fernsehübertragung eines Bundesliga-Spiels (über dts Nachrichtenagentur)

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