Berlin - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat ein Konzept für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte über den deutschen Vernichtungskrieg und die Verbrechen der Besatzung im Zweiten Weltkrieg vorgelegt. "Dabei soll zum einen die Verbindung von rassenideologischer Eroberungspolitik, Gewaltandrohung, Krieg und Diplomatie behandelt werden, wie auch die Praxis der Gewalt in ihren verschiedenen Formen dargestellt werden", heißt es in dem dreiseitigen Papier, über das die "Bild am Sonntag" berichtet.

"So wird es Schwerpunkte in Bezug auf unter anderem Sterilisierungen und Ermordungen von Menschen mit Behinderung, kalkuliertes Verhungernlassen, Einsatz von Gaswagen und Gaskammern, Massaker und Massenerschießungen, Zwangsarbeit und Zwang zu Kollaboration geben." Auf diese Weise werde die Geschichte Europas unter deutscher Besatzung "in bisher einmaliger Weise" im Zusammenhang dokumentiert und dargestellt. Unter der Federführung des Deutschen Historischen Museums (DHM) soll bis Ende 2021 ein Konzept für Dauer- und Wechselausstellungen zum Thema erarbeitet werden, mit dessen Realisierung im Jahr 2022 begonnen werden kann. "Der Zweite Weltkrieg und die Verbrechen in deutschem Namen prägen Europa bis heute", sagte Grütters der "Bild am Sonntag".

Deshalb sei es von großer Bedeutung, dass man die Geschichte der deutschen Besatzungsherrschaft noch genauer aufarbeitet, dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. "Die ersten Schritte zur Umsetzung dieses erinnerungspolitisch so bedeutsamen Vorhabens sind jetzt gemacht." Der Bundestag hatte im Oktober 2020 mit einem Beschluss die Bundesregierung aufgefordert, ein solches Konzept zu erstellen.

Foto: Monika Grütters (über dts Nachrichtenagentur)

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