Frankfurt/Main - Die IG Metall warnt vor einem massiven Arbeitsplatzabbau im Zuge verstärkter Anstrengungen beim Klimaschutz und erhebt schwere Vorwürfe gegen Teile der Automobilindustrie. "Wir beobachten, dass viele Unternehmen das Anziehen der Klimaschutzvorgaben für eine verschärfte Restrukturierung missbrauchen", sagte Jörg Köhlinger, Leiter des wichtigen IG Metall-Bezirks Mitte, der die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Thüringen umfasst, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben).
Gekennzeichnet sei diese Entwicklung durch Pläne für Standort-Verlagerungen in sogenannte Best-Cost-Länder, die sich vor allem in Osteuropa befinden, so der Gewerkschafter weiter. "Wir erleben schon jetzt, dass Standorte noch einmal richtig ausgepresst werden mit neuen Schichtsystemen und Wochenendarbeit. Die Leute werden nicht weiter qualifiziert, sie sollen einfach fallen gelassen werden, weil bereits feststeht, dass der Standort in zwei, drei Jahren dichtgemacht wird", kritisierte Köhlinger. Um einen Kahlschlag bei den Jobs vor allem bei Autozulieferern und in der Stahlbranche zu verhindern, fordert die IG Metall den Ausbau der Mitbestimmung und ein Recht auf mehr Qualifizierung sowie mehr staatliche Hilfen.
"Wir brauchen ein festgeschriebenes Recht auf Qualifizierung", sagte Köhlinger dem RND. "Es kann nicht sein, dass ein Unternehmer nach Gutsherrenart entscheidet, wer sich qualifizieren darf und wer nicht." Wichtig sei außerdem, dass Qualifizierung immer vor der Entlassung kommen müsse.
Foto: Ausfahrts-Schild an einer Autobahn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: