Wiesbaden - Die Importpreise in Deutschland sind im August 2021 um 16,5 Prozent höher als gewesen als im Vorjahresmonat. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+17,4 Prozent gegenüber September 1980), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.

Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr hatte im Juli bei +15,0 Prozent gelegen, im Juni bei +12,9 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Importpreise im August um 1,4 Prozent. Energieeinfuhren waren um 93,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Der hohe Anstieg ist insbesondere durch seit Juli 2020 stark gestiegene Preise für Erdgas begründet.

Diese lagen im August 2021 um 177,5 Prozent höher als im August 2020. Bereits im Juli hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei 170,5 Prozent gelegen, im Juni bei 150,0 Prozent. Auch Erdöl war im August 2021 im Vorjahresvergleich mit einem Plus von 63,6 Prozent deutlich teurer. Während im Vormonatsvergleich insbesondere die Preise für Erdgas (+18,1 Prozent) und Steinkohle (+17,6 Prozent) deutlich stiegen, verbilligten sich importiertes Erdöl (-3,0 Prozent) und Mineralölerzeugnisse (-1,7 Prozent).

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im August 2021 um 9,8 Prozent höher als im August 2020 und 0,7 Prozent höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 13,8 Prozent über dem Stand des Vorjahres (+1,6 Prozent gegenüber Juli 2021). Die Entwicklung der Preise für importierte Vorleistungsgüter hatte einen fast ebenso großen Einfluss auf den Gesamteinfuhrpreisindex wie die der Energiepreise, so die Statistiker weiter. Vorleistungsgüter wurden im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat zu 20,4 Prozent höheren Preisen importiert.

Gegenüber August 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+96,8 Prozent), gesägtes und gehobeltes Holz (61,6 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+57,7 Prozent), Rohaluminium (+42,6 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (+41,4 Prozent) sowie Rohkupfer (+40,2 Prozent). Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen unterdessen um 2,3 Prozent über denen von August 2020. Während unter anderem Notebooks (+6,4 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+2,3 Prozent) teurer waren als im August 2020, wurden Tablets (-2,8 Prozent) im Vorjahresvergleich zu niedrigeren Preisen importiert. Importierte Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter waren im August 2021 binnen Jahresfrist jeweils 3,2 Prozent teurer.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 12,2 Prozent über denen von August 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+41,7 Prozent), Rohkaffee (+34,5 Prozent) und Getreide (+25,6 Prozent) stark verteuerten, wurden lebende Schweine nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert (-20,9 Prozent).

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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