Köln - Auch auf Autobahnabschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren 77 Prozent der Autofahrer langsamer als die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Das geht aus einer Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft hervor, über die die "Bild am Sonntag" berichtet.
Weitere zwölf Prozent fahren demnach zwischen 130 und 140 km/h, gut neun Prozent zwischen 140 und 160 km/h und weniger als zwei Prozent fahren schneller als 160 km/h. Die Hälfte aller Schnellfahrer war zwischen 22 Uhr abends und 4 Uhr morgens unterwegs. "Über einen ganzen Tag betrachtet zeigen die Daten somit, dass auch auf unlimitierten Autobahnabschnitten nur ein sehr kleiner Teil der Autofahrer signifikant schneller als Richtgeschwindigkeit fährt", heißt es in der Studie. Für seine Auswertung haben die Autoren die Daten der automatisierten Autobahnzählstellen in NRW von Mitte Mai bis Ende August analysiert. Insgesamt sind 1.762 Fahrstreifen und 1,2 Milliarden Pkw-Bewegungen in die Auswertung einbezogen worden. Die Autoren sehen in ihren Ergebnissen einen Beleg dafür, dass ein generelles Tempolimit nur geringe Effekte auf den CO2-Ausstoß im Verkehr und die Zahl der schweren Unfälle hätte. In der Bevölkerung hätte ein generelles Tempolimit allerdings aktuell eine absolute Mehrheit. 52 Prozent sind nach einer INSA-Umfrage für die "Bild am Sonntag" dafür, 42 Prozent sind dagegen (weiß nicht/keine Angabe: sechs Prozent). Für die "Bild am Sonntag" befragte das Meinungsforschungsinstitut INSA am 10. September insgesamt 1.001 Menschen. Frage: "Sind Sie für ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen?"
Foto: Autobahn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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