Berlin 20.07.2021 #Kommentar

Selten war ein Kanzlerkandidat so schlecht aufgefallen wie Laschet und immer mehr Negativnachrichten kommen dazu: Kann Laschet Kanzlerin?
Ein Kommentar von OBIausHV

Was wurde nicht schon alles über Laschet geschrieben oder gesagt?

Die politischen Gegner der CDU und insbesondere von Laschet haben dieser Tage wenig zu tun. Es schafft kaum jemand ihn so anzugreifen und zu demontieren, wie er selbst. Als Kandidat in Nordrhein-Westfalen holte er damals nur knapp eine Mehrheit. Das Wahlergebnis 33 Prozent und nach folgte die SPD mit 31,2 Prozent, doch wie sieht es bei der diesjährigen Wahl aus?
Mutmaßen kann man aktuell viel und in den Prognosen sind die jüngsten Fehltritte von ihm noch kaum enthalten. Wobei Fehltritt hier ein viel zu sanftes Wort sein mag.

Vor der Flut gewarnt


Das Europäische Hochwasserwarnsystem informierte Tage vor der Katastrophe, diese Warnung soll an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden sein, doch Armin Laschet entschied sich für den Wahlkampf und reiste nach Baden-Württemberg. Der Anwärter auf die Nachfolge der Kanzlerin sagte in Hagen: "Als noch die Sonne schien und niemand erahnte, dass etwas passieren könnte" habe man dort bereits einen Krisenstab eingerichtet. Aber Laschest wusste es und dies machte auch der Innenminister Herbert Reul klar "Gewusst hat jeder, dass da etwas auf uns zu kommt", auch wenn er dies nicht direkt in Richtung Laschet sagte, doch es muss jedem klar sein: Was der Innenminister weiß - Weiß der Ministerpräsident erst recht.

Doch anstatt sich und sein Bundesland auf die bevorstehende Katstrophe vorzubereiten ging Laschet lieber seinen eigenen Plänen nach. Er will schließlich mit den Christdemokarten weiter in der Regierung sein und sogar Kanzler werden. Nur scheinen immer mehr Aktionen des Rheinländers auf seinen eigenen Füßen zu fallen. Nicht nur das unangebrachte Lachen, während der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier eine kleine Ansprache hielt und sein Mitgefühl zum Ausdruck bringen wollte, oder das er den Krisenstab für 90 Minuten versetzt hatte stören derzeit viele Menschen.
Man muss es sich wirklich einmal im Kopf zergehen lassen:
- Trotz Warnung ist er zu Wahlkampzwecken nach Baden-Württemberg gereist
- Trotz der schrecklichen Umstände lacht er bei einer Ansprache des Bundespräsidenten
Zurecht sind die Menschen über solche vorgehen entsetzt und fordern in Sozialen Netzwerken seinen Rücktritt. Der Hashtag #LaschetRuecktritt und #LaschetWussteEs sind bei Twitter  schnell hochgekommen.

#Laschetlacht

Der vorbeugende Katastrophenschutz versagte in Nordrhein-Westfalen. Die Bevölkerung wurde schlecht und oft zu spät gewarnt, auch die Apps NINA und Katwarn reichten als Warnmittel nicht aus. Von Bürger*innen kam kurz nach der Flut schon Informationen darüber. Oft sollen Warnungen nicht den ernst der Lage widergespiegelt haben. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe soll die Informationen weitergegeben haben und sieht keine Probleme in seinen Meldeketten, so äußerte sich der Präsident Armin Schuster gegenüber Medienvertretern. Das Bundesinnen-Ministerium konnte auf eine Nachfrage jedoch nicht antworten, wie das Video von Tilo Jung zeigt:

Zurück zur Sirene? - Warum Katwarn und NINA versagten!?
Nach der Flutkatastrophe will man wohl wieder zurück zur “guten alten Sirene” und das gibt der BBK Chef selbst zu. Doch warum?

In der Wählergunst abgerutscht

Einen Negativ-Effekt auf die Umfragewerte der CDU/CSU hatte das Verhalten von Laschet noch nicht, jedoch für ihn selbst. Kanzlerin Angela Merkel ist wie gewohnt ganz vorne, gefolgt  von Markus Söder und Laschet auf Platz elf, selbst Olaf Scholz landete weit vor ihm auf dem fünften Platz. "Das Laschet-Lach-Gate schadet der CDU/CSU aktuell nicht in der Sonntagsfrage, aber es schadet Laschet persönlich“, bemerkte Insa-Chef Hermann Binkert gegenüber der Bild-Zeitung.

Kann Laschet Kanzlerin?

Von Laschet selbst ist man in der Vergangenheit schon einiges gewohnt, sei es die Räumung des Hambacher Forstes; die Unterstützung für RWE oder die PR-Aktion zur Heinsberg-Studie. Selten fällt ein Politiker so oft und negativ auf wie dieser Rheinländer. Mich persönlich schauert es schon vor dem Gedanken: CDU holt die Mehrheit und Merkel tritt nicht mehr als Kanzlerin an. Wenn man mich verfolgt merkt man recht schnell, wie sehr ich die CDU ablehne und diese niemals wählen würde. Nur Angela Merkel fehlt dieser Partei. Sie war wiederholt eine Stimme der Vernunft und gerade in Zeiten der Pandemie war ihre Richtung klar. Merkel setzte sich für den Schutz der Bundesbürger*innen ein und Laschet war schon damals mutmaßlich im Wahlkampfmodus unterwegs. Noch nie erlebte ich so eine Einspannung der Wissenschaft für politische Zwecke und dazu gehörte auch Hendrick Streeck, welcher gerne und bereitwillig für Laschet zu diensten war.

Armin Laschet ist eben nicht Angela Merkel und auch für viele Wähler*innen kein würdiger "Erbe". Er wirkt zu oft deplatziert und sein Verhalten ist einer Kanzlerin oder zumindest eines Kandidaten nicht würdig. Fahrig, launisch und besserwisserisch wirkte er nicht nur bei einer Ausgabe der Aktuellen Stunde, schon bei Markus Lanz wirkte Laschet unaufgeräumt und führte geradezu einen Eiertanz auf. Das Land sei in einem schlechten Zustand, doch die Verantwortung dafür trage nicht die CDU.

Den wahren Armin erkennt man in der Not.
Anstatt Armin für seine Versäumnisse und die Fehler eine Verantwortung übernimmt, gibt es bei Armin Laschet nur ein "WEITER SO". Er prangert gerne andere an und stellt NRW als Klima-Überflieger dar, doch am Ende fällt sein eigener Scherbenhaufen vor ihm zusammen. Seine fehlende Vorbereitung - Seine Suche nach Aufmerksamkeit und seine Hochwasser-Wahlkampf-PR ist diesem Posten nicht gerecht. Wer schon nicht Ministerpräsident sein kann, der kann auch nicht Kanzlerin.

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