Doha - Nachdem das Emirat Katar Kritik für den Transport von hochrangigen Taliban nach Afghanistan einstecken musste, bemüht sich der Wüstenstaat nun um ein besseres Image und will sich auch an den Evakuierungen beteiligen. Seit Dienstag habe die katarische Luftwaffe im Rahmen von vier Evakuierungsflügen eine Reihe von Menschen aus dem Land geflogen, hieß es in einer am Donnerstag auf Deutsch verbreiteten Pressemitteilung.

"Darunter waren westliche Journalisten und afghanische Aktivisten, aber auch einige deutsche Staatsbürger, die vor der aktuellen Gewalt und dem Vormarsch der Taliban im Land fliehen", heißt es in dem Text wörtlich. Außerdem habe die katarische Luftwaffe am Mittwochabend ein Flugzeug mit humanitären Hilfsgütern "für aufgrund der aktuellen Kämpfe vertriebene Afghanen" losgeschickt. Katar sieht sich selbst im Afghanistan-Konflikt in einer "Vermittlerrolle", der man auch in Zukunft gerecht werden wolle, wie es heißt. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach die Luftwaffe Katars Mullah Abdul Ghani Baradar, den Vizechef der Taliban, nach langer Zeit wieder zurück nach Afghanistan geflogen habe.

Das gefiel dem Emirat offenbar gar nicht. "Die Botschaft des Staates Katar bittet das verzerrte Bild in einigen Teilen der deutschen Öffentlichkeit über die Rolle Katars in dem Konflikt zu korrigieren", heißt es in der Erklärung.

Foto: Katar (über dts Nachrichtenagentur)

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