282- 2. Teil der Fantasyserie von Josh Fagora, KI Bing und Johannes Schütte






Fagora und Salina hatten sich durch einen schmalen Querschlag des Bergwerks Dornfels hinabgearbeitet. Dunkle, feuchte Luft strich ihnen in kalten Böen entgegen, getränkt vom Eisen- und Schmierölgeruch der Loren. Jeder ihrer Schritte hallte auf dem unebenen Boden aus, während feines Gesteinsmehl in der schwachen Lampe tanzte. Das gedämpfte Tropfen von Wasser und das ständige Klirren der Spitzhacken ließen die Stollen wie ein schlafendes Monster wirken, das jeden Moment erwachen konnte.
Im flackernden Licht standen Arbeiter in gebückter Haltung an gebrochenen Adern aus Gold, Rohstoffen und dem mystischen Pernium. Schwarz gewandete Vampire mit grün funkelnden Augen und in Rüstung gekleidete Schergen überwachten jede Bewegung. Kleine Drachen zogen voll beladene Loren an rostigen Ketten, während angestrengte Pferde sie stießen. Die Verzweiflung in den Gesichtern der Bergleute war unübersehbar.
Fagora hielt plötzlich inne, als hätte sie der Wind selbst zum Stillstand gezwungen. Ihre Stiefel gruben sich leicht in den staubigen Boden, während ihre Augen sich verengten wie die einer Jägerin, die das Flüstern einer unsichtbaren Gefahr erahnte. Mit einer langsamen, beinahe rituellen Bewegung legte sie beide Hände um die mit Runen verzierte Scheide ihres Schwertes Viskur – ein Relikt aus uralten Zeiten der Magier, dessen silberne Gravuren schwach im Zwielicht glühte.
„So hatte ich mir das Leben hier nicht vorgestellt“, flüsterte sie tonlos. „Drachen und Menschen, Fabelwesen und Magie sollten in Eintracht leben, nicht in Ketten wie hier in Dornfels. Wir brauchen diese Mine dringend für unser eigenes Volk und nicht für Rethor. “
Salina ließ die Schultern sinken, ballte eine Faust und nickte stumm. „Dieses Joch aus Vampiren und Trollen breche ich“, erwiderte sie mit einer Stimme, die im feuchten Stein widerhallte.
Aus einem Seitenstollen traten zwei Wächter in schwerer, eisengrauer Rüstung. Ihre Visierhelme verbargen jedes Gefühl, doch das Keuchen ihrer Atmung verriet den beschwerlichen Aufstieg. Ohne ein Wort zu verlieren, stellten sie sich neben Fagora und Salina und geleiteten sie auf rutschigem Geröll zum Sitzungssaal. Jeder Bissen von spitzem Gestein unter ihren Stiefeln erinnerte an die Härte dieses unterirdischen Reichs, wo inzwischen Vampire die Herrschaft übernommen hatten.
Die Wächter öffneten eine gewaltige Eisentür, die mit Ächzen zurückschnellte. Dahinter erstreckte sich ein breiter Saal, erleuchtet von blutrot schimmernden Kristalllampen. Inmitten des steinernen Raumes ragte Rethor, der Gottvampir, auf. Sein drei Meter hoher, grüner Körper war in smaragdgrüne Rüstung gehüllt, und von seinem Umhang schienen Schatten auszutreten, die sich an den Wänden wanden.
Mit einem kehlig-lauten Lachen, das wie das Knurren urzeitlicher Bestien durch die Halle hallte, ließ Rethor die Kristalle und das gesamte Bergwerk erzittern. Die leuchtenden Fragmente an den Wänden vibrierten leicht, als hätten sie Angst vor der Wucht seiner Stimme. In diesem Moment lag ein Hauch von Magie und Bedrohung in der Luft, ein Schauspiel, das sowohl Ehrfurcht als auch Unbehagen hervorrief.
„Ihr beiden seid also doch gekommen. Ich dachte, ihr hättet Angst vor mir als Herrscher der Finsternis.“, rief er und streckte die Hände weit aus. Sein Blick glitt über die beiden Frauen, als wolle er ihre Seelen mustern. Auf einem langen, mit Runen verzierten Tisch lag eine alte Schriftrolle, deren Pergamentränder vergilbt waren.
Königin Fagora trat hervor, die Luft vibrierte förmlich vor Spannung. Noch immer umklammerte ihre Hand den mit Runen besetzten Griff von Schwert Viskur, als sei es ein Teil ihres eigenen Körpers. Die schimmernde Klinge ruhte an ihrer Seite – nicht gezogen, aber jederzeit bereit, die uralte Kraft zu entfesseln, die in ihr wohnte.
🕯 Ihre Schritte hallten in der steinernen Sitzungshalle wider, wo Feuerschalen mattes Licht auf die Wände warfen. Die Blicke der Anwesenden hefteten sich auf sie, erwartungsvoll, vielleicht auch ängstlich. Doch Fagora selbst ließ keine Unsicherheit erkennen: Ihre Augen funkelten wie Gewitterwolken über einem aufziehenden Sturm, Entschlossenheit zeichnete ihre Haltung.
„Wo sind die Geiseln?“ fragte sie kühl. „Mixed, Yessa und Morghat , befrei sie sofort. Sie sind Könige der Völker, die mir untertan sind. Und sie vertrauen mir, nicht dir als Gottvampir.“
Salina schritt neben ihr, die Lippen zu einem schmalen Strich gepresst. Rethor ließ sich ohne Hast in einen massiven Thron aus Stein fallen.
„Die Geiseln ruhen in den tiefsten Kerkern dieses Bergwerks“, verkündete er mit sanfter Grausamkeit. „Durch den roten Nebel habe ich meine vampirische Legion geformt. Bald wird meine Armee jeden Widerstand zerschmettern, und ich werde den Drachenthron erobern.“
Seine Stimme war weich wie Seide, doch in ihren Fäden schwang tödliche Entschlossenheit.
Langsam erhob er sich von seinem Platz, als wäre jede Bewegung Teil eines uralten Rituals. Die Schatten der flackernden Kerzen tanzten über seine Robe, während seine Fingerspitzen sich der Drachenschriftrolle, die auf dem Tisch lag, näherten. Mit beinahe ehrfürchtiger Ruhe glitt seine Hand über das rauchige Pergament, bevor er die Rolle behutsam entrollte — jede Drehung schien von der Bedeutung des Moments durchdrungen.
Die Drachenschriftrolle von Vizekönig Zaltor lag unbeachtet auf dem Tisch, ihre goldenen Siegel glitzerten schwach im flackernden Licht. Doch gerade als Fagora die Hand ausstrecken wollte, um sie an sich zu nehmen, schnellte Rethor vor. Entschlossen, mit einem Hauch von Dringlichkeit, schnappte er sich die Schriftrolle — seine Augen funkelten, als hätte er gerade ein kostbares Geheimnis vor dem Zugriff anderer gerettet.
„Diese Urkunde sichert mir das Erbe der Weltherrschaft. Einen Kurier ließ ich töten, um sie zu erlangen. An ihr hängt meine Macht. Wenn ich sie öffne, wird Perna mir gehören. So sagt es Nytral, der Gatte von Salina. “
Seine Augen blitzten gefährlich, durchzogen von einem unsteten Glanz, als würden sie fieberhaft in Fagoras Miene nach dem kleinsten Anzeichen von Angst tasten. Die Pupillen zuckten, jagten über jede Regung, jedes Zucken eines Mundwinkels, das seine Unsicherheit verraten könnte. Für einen flüchtigen Moment lag eine lauernde Wildheit in seinem Blick – wie die eines Raubtiers, das kurz davor ist, sich auf seine Beute zu stürzen.
Fagora fixierte das vergilbte Pergament mit stechendem Blick. Doch es war in der Hand des Gottvampirs. Dann hob sie das Kinn, stolz und unerschütterlich, als hätte die Schwere der Worte sie nur stärker gemacht.
„Lass die Geiseln frei,“ sagte sie, ihre Stimme durchdringend, ruhig wie eine Sturmwolke kurz vor dem Blitz. „Oder meine Truppen werden dein Reich überrennen und nichts als Asche zurücklassen. Ich habe alle Völker hinter mir, du hast keine Chance. Gib auf. “
Die Halle erstarrte. Ihre Worte hallten von den steinernen Wänden wider, ein eisiger Hauch lag in der Luft.
Salinas Griff um den Dolch lockerte sich kaum merklich, doch ihre Augen verrieten mehr als Worte je könnten: Wut, Kalkül – und ein Hauch von Respekt. Mit zusammengekniffenen Lidern richtete sie ihren Blick auf Rethor, der auf dem Thron saß, einen Schatten von Arroganz im Gesicht, als sei alles Teil seines Plans.
Ein Moment der Stille – geladen wie ein gespannter Bogen, bevor dieser den Feind treffen würde.
Ihre Stimme zitterte kaum – pure Entschlossenheit. Salina senkte den Dolch, und ihre Augen verengten sich auf Rethor.
"Meine Truppen werden Fagora in jeder Hinsicht unterstützen. Wir werden eine Einheit bilden. Doch dann wird Blut fliessen.", sagte Salina, die Königin der Vampire.
Der Gottvampir lächelte kalt , ein Lächeln, das nicht der Freude entstammte, sondern der Verheißung von Unheil. Doch auch er musste sich diesem Unheil stellen.
„Wir werden kämpfen. Fagora und ich werden draußen vor der Elbenarmee kämpfen, die es in den Schriften steht", erklärte er. „Gewinnt Fagora, ziehen sich meine Schergen zurück. Dann werde ich mich zurückziehen, denn der Kampf geht bis in den Tod. Doch ich werde nicht ruhen, bis dein Blut Viskurs Klinge befleckt.“
Draussen vor den Toren von Dornfels, in einem riesigen Tal vom Nykwald, stand die Armee von Elben und Lichttrollen . Sie warteten auf den Befehl von Ritter Gwenreit und auch von Fagora. Sie hatten alle Angst vor der Macht der Hölle und des Gottvampirs Rethor. Doch wenn die letzte Hoffnung versiegt würde, dann müssten sie kämpfen. Kämpfen wir den Planeten und für Fagora.




Ende