Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) plädiert für größere Gelassenheit in politischen Debatten. "Die übertriebene politische Korrektheit sehe ich skeptisch", sagte er dem "Mannheimer Morgen" (Samstagausgabe).

Seiner Ansicht führt das zu "Empfindlichkeiten ohne Ende". Gleichzeitig gebe es aber eine Verrohung der Sprache. Der Ministerpräsident fordert stattdessen einen Mittelweg in der Kommunikation, "die oberhalb der Gürtellinie bleibt, ohne in einer Plastiksprache zu enden". Kretschmann: "Es muss auch so etwas wie eine zivile Robustheit geben - ohne verletzend zu sein." Kretschmann hätte es begrüßt, wenn Kanzlerin Angela Merkel bei der Bundestagswahl im Herbst noch einmal angetreten wäre. "Ich glaube, es war nicht schlau von der CDU nach der Flüchtlingskrise Angela Merkel so in Frage zu stellen", sagte er. Gar nichts würde gegen eine weitere Kandidatur sprechen. "Sie ist in der Pandemie noch mal zu Höchstform aufgelaufen", lobte der Grünen-Politiker. Merkel sei im Vollbesitz des Gestaltungswillen und habe die politischen Antennen für gesellschaftliche Entwicklungen: "Die hat die CDU vorübergehend verloren, vor allem in Baden-Württemberg."

Foto: Winfried Kretschmann (über dts Nachrichtenagentur)

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