Berlin - In der Debatte um die Nachbesetzung des Bundesfamilienministeriums hat Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) den Schritt verteidigt. "Ich empfinde es als eine große Ehre, dass mir die Leitung des Bundesfamilienministeriums übertragen wurde", sagte sie der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

Und sie habe sich gründlich überlegt, ob sie diese zusätzliche Aufgabe bewältigen kann. "Ich bin dazu bereit", so Lambrecht. Das sei selbstverständlich kein Nebenjob und auch "kein Anhängsel" zu ihrer bisherigen Funktion. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich neue Aufgaben immer mit viel Herzblut, Elan und einhundertprozentigem Einsatz übernehme", sagte sie. So werde es auch hier sein. "Ich will als Bundesfamilienministerin nicht verwalten, sondern gestalten. Dafür bin ich in die Politik gegangen." Gerade in der Corona-Pandemie bräuchten Kinder, Jugendliche und Familien eine starke Stimme. "Diesem Auftrag fühle ich mich besonders verpflichtet, und ich werde mich mit Hartnäckigkeit und mit aller Kraft für ihre Bedürfnisse einsetzen", sagte Lambrecht. "Dazu gehört, dass wir jetzt zügig das Aufholpaket für Kinder und Jugendliche umsetzen, um sie besonders zu fördern und zu unterstützen." Hierfür stünden zwei Milliarden Euro bereit, so die Ministerin. Am Mittwoch hatte die bisherige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) im Zuge der Diskussion um ihre Doktorarbeit ihren Rücktritt erklärt.

Die SPD-Spitze hatte entschieden, das Amt nicht nachzubesetzen, sondern Lambrecht die stellvertretende Leitung zu übertragen. Das hatte Kritik hervorgerufen, unter anderem von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Foto: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (über dts Nachrichtenagentur)

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