Tim Schweif
Die Mondkugel flog mit der Pilotin Tanja Sternenlicht mit höchster Geschwindigkeit an den Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun vorbei. Dann erreichte sie den Pluto, der seit dem 24.8.2006 nur ein Kleinplanet ist.
Tanja überprüfte noch einmal alle Instrumente. In einigen Minuten würde sie in den Querraum gleiten, um dann durch ein Wurmloch zu ihrer Heimat zu reisen.
Planet Sternenkind, 13 Lichtjahre weit entfernt.
Sie hatte bislang nichts vom Kometen entdeckt. Nach der Mondkugeldatenbank müsste er jedoch in ihrer Nähe sein, denn er würde ja den Pluto passieren. Tanja hörte Musik und schaute sich die Gegend im Sonnensystem genau an. Dort, ungefähr 7 Milliarden Kilometer bis 1,5 Lichtjahre weiter, war das Kometennest, wo sich Gesteinstücke angesammelt hatten, das nach der Entstehung der Planeten entstand.
„Das Nest nennt man Oortsche Wolke. Der sogenannte Kuipergürtel ist näher an der Sonne und umkreist in 50 Astronomische Einheiten (4,5-5,7 Milliarden Kilometer) weit entfernt. Beide sind aus der Entstehung des Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahre übriggeblieben. Wir unterscheiden also den Asteoridengürtel zwischen Mars und Jupiter, den Kuipergürtel nach Neptun und die Oortsche Wolke, die so weit entfernt ist, dass man eigentlich kaum glauben kann, dass die kleine Sonne sie mit ihrer Gravitation hält.“
Plötzlich sah das Sternenmädchen rechts von der Mondkugel einen schönen Kometen. Doch hatte er keinen Schweif, denn er war zu weit von der Sonne entfernt. Denn nur kurz vor der Sonne treten dort Gase aus und er bekommt einen langen Schweif von mehreren Kilometern Länge.
Tim Schweif schaute aus wie ein ganz normaler, runder Gesteinskörper. So hatte sich Tanja das nicht vorgestellt.
„Du...du bist doch nicht Tim Schweif?“, rief sie durch das Mikrophon.
Der Komet lachte.
Die Mondkugel schüttelte einmal kräftig. Tanja konnte sich gerade noch festhalten. Warum musste sie auch allein von der Insel Xamibor aus starten? Ach ja. Sie wollte zu ihren Eltern und auch die Gnome aus dem Naturpark auf Sternenkind befreien. Das war ihr Ziel gewesen. Aber ohne Max, ihrem besten Freund?
„Doch, der bin ich. Erst in ein paar Jahren werde ich um die Sonne fliegen dürfen. Aber mal davon abgesehen. Wie geht es dir?“
Tanja schaute durch das Fenster und sah den Planeten Pluto, sowie seinen kleinen Mond Charon. Hier in dieser Gegend musste es ziemlich kalt sein, so ungefähr 250 Grad unter Null. Hier mochte das Sternenmädchen keine Sekunde lang aussteigen, selbst nicht in einem Raumanzug.
„Mir geht es gut. Ich freue mich dich zu sehen. Sicherlich hast du mir heute auch etwas zu berichten.“, sagte sie zu dem Kometen.
„Ja. Nun erzähl ich dir etwas über die Sonne. In zwei Jahren werde ich sie anfliegen, sie umrunden und dann wieder gen Oortsche Wolke fliegen. Die Sonne entstand aus Sternenstaub vor 4,6 Milliarden Jahren. Also aus dem Material verstorbener Sterne. Sie ist wie ein Kernreaktor. So wie einer auf der Erde. Wasserstoff wird zu Helium und somit zu einem Gas. Das sind auch die Hauptbestandteile. Nur 2% sind schwerere Metalle, die meist im Innern lagern. Durch die Verbrennung entstehen Sonnenprotuberanzen, die über eine Millionen Kilometer über die Oberfläche geschleudert werden und oft sich bogenförmig gestalten. Sonnenwinde, kleinere elektrische Partikel (Teilchen) fliegen zur Erde und stören oft unseren Strom.
Die Sonne ist rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Sie hat einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometer. Die Oberfläche ist 5700 Grad Celsius heiß, im Innern herrschen Temperaturen von 15 Millionen Grad. Das Zentralgestirn hat auch dunkle Flecken, Man nennt sie Umbra. Dort herrschen tiefere Temperaturen, also so um die 4500 Grad Celsius. Die Sonne sorgt auf der Erde für Leben, Klima, das der Boden erwärmt wird. Und sie hat eine solche Anziehungskraft, dass sie noch kleine Gesteinsbrocken über das Sonnensystem hinaus festhalten kann. Nun, das ist genug. Ich bin gespannt, wann ich dort bin.“
Das war ein langer Vortrag. Tanja selbst wagte es nie mit der Mondkugel direkt zur Sonne zu fahren. Es wäre dort auch zu heiß.
Tim Schweif merkte aber auch, dass das Sternenmädchen Sorgen hatte. Er war immer im Weltall unterwegs und traf mal Bekannte, die im Sonnensystem herumwanderten. Denn das Sonnensystem war Chaos und Ordnung zugleich.
„Du weisst doch sicherlich viel, lieber Tim. Woher kommen die Gnome?“, fragte Tanja neugierig.
Sie konnte sich aber kaum vorstellen, dass Kometen das beantworten konnten. Sprechende Kometen gab es ja nicht. Genauso wenig wie es Gnome gab. Oder doch?
Wieder lachte Tim ganz laut. Sein Lachen war jedoch in diesem Augenblick ansteckend. So lachte das Sternenmädchen mit.
„Gnome. Nun ja. Die gibt es in den Gedanken der Menschen. Aber sie sollen auch auf Blauer Lichtplanet und den Baumburgwäldern sein. Ihr habt ja einige auf Sternenkind eingesperrt. Leider, muss man sagen.“
Tanja tat dies leid. Wie leid, konnte sie ihm kaum sagen. Aber was konnte sie selbst ausrichten. Menschen hatten Fabelwesen eingesperrt. Sie waren nicht mehr sicher in den Baumburgwäldern der Planeten, die diese Wälder besaßen. Dumme Menschen hatten Furcht vor der Wahrheit, die in der Vergangenheit ruhte.
„Bald will ich die Fabelwesen auf unserem Heimatplaneten befreien. Wie, weiss ich noch nicht. Werde mal mit meinen Eltern sprechen. Und mit Simsa Bim.“
Der Komet erstarrte vor Schreck, als er diesen Namen hörte.
„Pass auf. Der Magier ist immer noch gefährlich, trotzdem er dein Vater ist. Aber er war einmal der Mentor der Fabelwesen und somit auch gut im Herzen, wenn er es will. Versuch du es aber, denn du hast ihn ja vor einiger Zeit bekehrt.“
Das Sternenmädchen war sichtlich irritiert. Sie war davon überzeugt, dass ihr Vater den richtigen Weg gewählt hatte. Der grüne Nebel war überall, immer noch. Von daher bestand tatsächlich eine Gefahr, dass er wieder ihm gehorchen könnte.
„Warum sagst du das?“, wollte sie wissen.
„Er ist der Berater und auch Medizinmann der Fabelwesen. Er beschützt eigentlich diese Wesen. Doch dazu braucht er einen Gnomenfabelstein, den es nur auf Blauer Lichtplanet gibt. So wie ich es sehe, hat Simsa Bim ihn wieder mal verloren. So wie das Drachenamulett, das du nun trägst. Ihr müsst also zunächst den Stein finden. Er leuchtet wie ein Regenbogen und hat sechseckige Fassetten. Und er wirkt wie ein Kristall, der alles aufzeichnet. So ähnlich wie der Kristall Scun.“
Tanja staunte wegen der Weisheit des Kometen. Aber wenn er immer durch das Weltall reiste, dann hörte er ja hier und da auch das, was er eigentlich nicht hören sollte. So mancher Raumfahrer erzählte ihm dann, was er so auf seinen Reisen erlebt hatte. Geheimnisse, die so geheim waren, dass selbst ein Geheimnisträger nicht wusste was da eigentlich gespielt wurde. Nur die Sterne wussten das. Und natürlich Tim Schweif.
„Dann bis dann, lieber Tim. Ich reise nun zum Planeten Sternenkind.“, beendete Tanja das Gespräch.
Einige tausend Kilometer weiter entfernt von der Mondkugel war ein größeres Raumschiff zu sehen. Es hatte auch die Form einer Kugel und leuchtete in bläulicher Farbe in der Mitte. So, als ob ein Ring das Raumschiff umgab. Es stoppte plötzlich mitten in der Fahrt.
Tanja bekam es mit der Angst zu tun. Aus diesem Grund schaute sie auf den Bildschirm/Monitor auf dem Armaturenbrett. Nur für einige Sekunden konnte sie drei Männer in schwarzen Anzügen erkennen, die auf der Brücke neben einer Astroscheibe standen. Das erinnerte sie an der Szene im Naturpark von Sternenkind. Sie und Hydra wollten damals die Fabelwesen im Käfig betrachten, als diese Männer weiter entfernt von ihnen zu sehen waren.
Tanja war also nun in Gefahr. Das ahnte sie und ergriff daher die Flucht. Sie konnte in diesem Augenblick ja auch nichts anderes unternehmen.
„Tanja, hau schnell ab. Sie kommen.“, rief Tim Schweif voller Eifer und Entsetzen.
Der sprechende Komet verschwand, indem er nach links abbog. Er sollte seine Reise zur Sonne fortsetzen.
Das Sternenmädchen schaute ihm wehmütig nach. Dann betätigte sie den Steuerknüppel und gab die neuen Koordinaten ein. Nach zwei Minuten erreichte sie mit der Mondkugel ein Wurmloch. So war es ihr möglich in Nullkommanichts zum Heimatplaneten, der dreizehn Lichtjahre entfernt war, zu reisen (Ein Lichtjahr gleich 9,46 Billionen Kilometer).
http://www.moko-verlag.de/tanja-sternenlicht.php
Hier ist das Buch zu bestellen.
oder auch hier, wie in allen Buchhandlungen
Es ist 361 Seiten lang, umfasst zwei Bände
Die Reise zur Erde
Die Reise zum Dunkelplanet
Es kostet 19,94 Euro.
Die Lieferung kann coronabedingt später ausfallen. Laut Book of Demand.
Das Kinderbuch ist ab 8 Jahre geeignet und bietet neben einer spannenden Handlung viel Wissen über die Astronomie.
Tanja Sternenlicht und der Merkur und die Venus
Auszug aus dem Jahr 2003 .
Meine Mondkugel rast mit fast Lichtgeschwindigkeit der Sonne zu. Doch halt, stopp. Hier ist ein kleiner Planet zu sehen. Sieht aus wie der Mond.. oder? Ich schaue in meinem Bordcomputer nach und sehe: das ist der Planet Merkur.
In der Antike nannten die Römer den Gott der Kaufleute Merkur. Ich steuere meine Mondkugel auf diesen kleinen Planeten zu. Ich bin schon ganz gespannt. Überall Krater, mehr wie auf dem Mond. Feinere Krater. Die kommen von kleineren Planeten, den Asteroiden, die zu tausenden am Tag auf den Merkur einschlagen und Krater bilden. Mein Bordcomputer meldet mir, dass der Planet keine Atmosphäre hat. Huii , ich lande gradewegs neben einem Krater. Es ist zu heiß hier. 400 Grad messen meine Instrumente. In meinem Raumanzug bin ich zwar geschützt, doch bald breche ich wieder auf, denn es ist viel zu heiß hier. Ich will mal sehen, was ich über den Planeten herausbekommen kann. Oha! Der Planet Merkur ist nur circa 50 Mio. Kilometer von der Sonne entfernt. Deshalb ist es so heiß hier.
Er umrundet die Sonne in 59 Erdtagen. Der Durchmesser des kleinen Planeten beträgt etwas über 4000 Kilometer. Mir ist es jedoch zu heiß auf diesem kleinen Planeten, der nach dem Gotterboten Merkur getauft wurde. Die Wolken reißen auf und die Sonne kommt zum Vorschein .Ich kann nicht einmal mit Schutzanzug aus meiner Mondkugel aussteigen. Daher starte ich die Mondkugel und reise zum nächsten Planeten. Ob es meinen Eltern auf der Erde gut geht? Ich hoffe es sehr.
Mein Freund Tim Schweif ist auf der Venus. Das erste, was man sieht sind Wolken über dem Planeten. Keine freie Sicht. Die Venus ist 108 Millionen Hier vorne sehe ich einen solchen Vulkan. Ich weiß aus Erzählungen, dass man früher davon ausging, dass hier Dinosaurier in Urzeitwäldern mit Palmen und sonstigen exotischen Pflanzen leben. Doch ich kann keinen Dino entdecken. Alles nur Vulkangestein von den ständigen Ausbrüchen. Und die Atmosphäre ist eine zum Ersticken, warme Luft. Die Temperatur beträgt hier um die 500 Grad. Es ist also wärmer als auf dem Merkur. Das ist ja nicht zum Aushalten. Radarbeobachtungen von Satelliten, die die Venus besuchten, haben diese Vulkane auch gesehen. Die schöne Venus entpuppt sich als Vulkanplanet und nicht als Paradies. Ich beschließe, den Planeten zu verlassen und quäle mich durch die giftigen Wolken. Auf der Erde sollte ich noch meine Eltern treffen. Meine Gedanken waren bei ihnen. Und ich hörte auf meinem Planeten STERNENKIND auch von einer Insel names Xamibor. Doch vorher landete ich auf dem Planeten Mars.
Hier noch ein paar Daten. Die Venus nennt man auch Morgen.- oder Abendstern. Weil er am Sternenhimmel auf der Erde hell leuchtet. Er hat einen Durchmesser von circa 12000 Kilometer, ist 108 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt und umkreist diese in 225 Tagen. Manches mal wirft die Venus auf den Dächern der Häuser kleine Schatten und er ist er hellste Nachtstern am Himmel. Schaut doch mal in den Himmel. Da seht ihr mit bloßem Auge über 6000 Sterne. Aber das ist ein anderes Kapitel, wenn ich mit meinen Freunden mal die Sterne erforsche. https://publikum.net/leseprobe-tanja-sternenlicht/