Berlin - FDP-Chef Christian Lindner hat die Kritik von US-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz und US-Wirtschaftshistoriker Adam Tooze an seinen finanzpolitischen Vorstellungen zurückgewiesen. "Manche Kritik muss man als Bestätigung der eigenen Position werten", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).

Denn "linke US-Schuldenökonomen" hofften geradezu auf Inflation. "Die Gefahr einer Geldentwertung beobachte ich dagegen sehr aufmerksam", sagte der FDP-Vorsitzende, der als möglicher neuer Bundesfinanzminister gehandelt wird. "In den USA könnte wegen der Inflationsrisiken eine Zinswende anstehen. Die entsprechende Handlungsfähigkeit der EZB ist in Frage gestellt, weil bestimmte Euro-Länder sich ohne ihre Hilfe schwer refinanzieren könnten. Die Gefahr einer so genannten fiskalischen Dominanz darf nicht vorsätzlich vergrößert werden", mahnte Lindner.

"Deshalb rate ich dazu, dass wir in Europa und Deutschland an nachhaltig tragfähigen Staatsfinanzen festhalten", sagte er. Die US-Ökonomen Stiglitz und Tooze hatten Lindner in der "Zeit" vorgeworfen, auf dem Stand der 80er Jahre Finanzpolitik zu betreiben und SPD und Grünen geraten, Lindner nicht zum Finanzminister zu machen. Die Ära des EU-Fiskalpakts und der Schuldenbremse sei vorbei.

Foto: Christian Lindner (über dts Nachrichtenagentur)

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